Von Jesu Leid und der Freude des Glaubens
Vilgertshofer Fest Bei herrlichem Sommerwetter verwandelt sich der kleine Weiler um die Wallfahrtskirche in einen großen Marktplatz. Hunderte nehmen am Gottesdienst teil und halten bei der Stummen Prozession inne
Vilgertshofen Bei herrlichem Sommerwetter fand am Sonntag, wie immer am ersten Sonntag nach Mariä Himmelfahrt, das sogenannte „Vilgertshofer Fest“– das Titularfest der Marianischen Bruderschaft – statt. Der kleine Weiler Vilgertshofen verwandelt sich einmal im Jahr zum großen Marktplatz.
Zwischen Pfarrheim und Wallfahrtskirche versammelten sich auch heuer wieder Hunderte von Menschen, um am feierlichen Festgottesdienst teilzunehmen. Die Musikkapelle Pflugdorf-Stadl umrahmte den Gottesdienst mit der Schubert-Messe. Der Präsens der Bruderschaft zur Schmerzhaften Muttergottes Vilgertshofen, Pater Joaquim Fernandes, konnte unter den zahlreichen Gläubigen viele geistliche und politische Ehrengäste und die Bürgermeister der umliegenden
Man trifft sich und lebt gemeinsam den Glauben
Gemeinden willkommen heißen. Als Festprediger war Domkapitular Harald Heinrich gekommen. In seiner Predigt sprach er vom lebendigen Glauben; den die Muttergottes vorgelebt hat. Er rief dazu auf, „die Freude des Glaubens in die Welt zu tragen, durch unser Leben sichtbar zu machen“. Auch mahnte er einen wertschätzenden und vernünftigen Disput in der Gesellschaft an, sprach über das wichtige Miteinander in Gesellschaft, Politik und Kirche.
Was der Domkapitular in seiner Predigt ansprach, wird jedes Jahr beim Vilgertshofer Fest gelebt. Man trifft sich, redet miteinander, freut sich über bekannte Gesichter, geht bummeln in den von Marktständen gesäumten Straßen. Und mitten hindurch schlängelt sich die Stumme Prozession, in der der Leidensweg Jesu und Szenen aus der Bibel durch viele Darsteller aus der Gemeinde gezeigt werden.
Wenn die Prozession vorbeizieht, verharrt alles. Klosterschwestern und Wallfahrer, Familien, junge und alte Menschen. Es wird ruhiger. Ehrfürchtig halten die Menschen, für die der Glaube im Vordergrund steht, inne, mit gezogenem Hut. Sie bekreuzigen sich vor dem Allerheiligsten, das vom Priester unter einem Baldachin getragen wird. Daneben warten die Menschen hinter den Ständen, bis die Prozession vorbei ist, um dann – wie es schon seit 1708 Tradition ist – ihre Waren von Kleidung bis Zimt zu präsentieren.
Kulinarisch werden die Besucher mit Schmankerln an den Ständen verwöhnt, von der Metzgerei beim ehemaligen Gasthaus bis zum Vereine-Küchenbuffet, das der Frauenbund anbietet. Für die Menschen am Lechrain und weit darüber hinaus ist es ein Muss, sich beim Fest sehen zu lassen und sich einzudecken mit dem, was man nur hier bekommt.