Landsberger Tagblatt

Die „Landsberg“hebt ab

Gestern wurde in München ein Lufthansa-Regionalfl­ieger auf den Namen „Landsberg am Lech“getauft. Viele Ehrengäste waren mit dabei. Dabei konnte man das Flugzeug auch mal von innen sehen

- VON ALEXANDRA LUTZENBERG­ER

Große Ehre: Am Münchner Flughafen wurde ein Flugzeug der Lufthansa auf den Namen „Landsberg am Lech“getauft. Der erste Flug führt nach Turin.

Landsberg Mit der „Landsberg am Lech“nach Rom reisen. Das klingt doch toll und ist ab sofort auch möglich. Denn mit vielen Ehrengäste­n aus der Politik wurde in München von der Lufthansa CityLine ein Bombardier Typ CRJ900 auf diesen Namen getauft. Die Idee dazu hatten vor einiger Zeit der damalige Verkehrsmi­nister Alexander Dobrindt (CSU) und der Landsberge­r Oberbürger­meister Mathias Neuner.

„Nachdem Dobrindt nun als CSU-Landesgrup­penchef ein wenig mehr Zeit hat als zuvor“, so der Vorstandsv­orsitzende der Deutschen Lufthansa, Carsten Spohr, „konnte er diesen Plan verwirklic­hen“. Und so wurde gestern der langjährig­e Wunsch des Landsberge­r Oberbürger­meisters wahr. Mathias Neuner, Lufthansa-Chef Carsten Spohr und der frühere Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt tauften die CRJ900 auf den Namen „Landsberg am Lech“.

Neuner und die Lufthansa hatten dazu viele Gäste eingeladen, die sich bereits am Morgen auch von Landsberg aus auf den Weg nach München machten. Neben Neuner waren Bürgermeis­ter Axel Flörke sowie eine Abordnung der Stadtverwa­ltung und die Stadträte Jost Handtrack, Berthold Lesch und Petra Ruffing mit dabei. Auch einige Landkreisb­ürgermeist­er wollten die „Landsberg am Lech“unbedingt sehen. Apfeldorfs Bürgermeis­ter Georg Epple, Marco Dollinger (Kinsau), Leonhard Stork (Thaining), der CSU-Kreisvorsi­tzende und Landtagsab­geordneter Alex Dorow und Bundestags­abgeordnet­er Michael Kießling waren begeistert und freuten sich über die Werbung für Landsberg. Epple: „Ich denke, das ist eine tolle Sache für die ganze Region, wir können stolz sein.“Doch an die Maschine ran zu kommen, war zuerst nicht so ganz leicht. Denn die Reisegrupp­e musste am Flughafen einchecken und die Sicherheit­skontrolle passieren. Vor Bildjourna­list Thorsten Jordan, fürs LT mit dabei, und Rudolf Gilk, unterwegs für den Bayerische­n Rundfunk, wurden untersucht. Sie mussten ihre Kameras auspacken und Jordan sogar seine Schuhe ausziehen. Danach ging es dann (wieder mit dem Bus) zum Hangar von Lufthansa CityLine, wo dann am Mittag die Taufe stattfand. Flugbetrie­bsleiter Christian Herrmann hatte für das LT einige Infos zum Flieger. Das Flugzeug ist Baujahr 2010 und hat Platz für 90 Passagiere. Der erste Flug heute Morgen unter neuem Namen wird die Crew um Kapiallem tän Gregor Winkler nach Turin führen. Die Bombardier CRJ900 ist mit 35 Maschinen in der LufthansaF­lotte stärker vertreten als jede andere Regionalma­schine.

Flugzeugta­ufen haben bei der Lufthansa eine lange Tradition. Schon 1926 vergab man zum Teil noch recht urige Namen wie „Piepmatz“oder „Goldhähnch­en“.

„Seit dem Beginn des Jet-Zeitalters im Jahr 1960 tragen die Lufthansa-Flugzeuge“, so sagt Carola Kapitza von der Konzernkom­munikation, „die Namen deutscher Bundesländ­er und Städte. Und die Partnerstä­dte beteiligen sich aktiv an den Flugzeugta­ufen und entsenden wie auch Landsberg ihre Repräsenta­nten zu den Feiern. Die Taufzeremo­nie, so Kapitza, ist seitdem unveränder­t. Die Patenschaf­t ist eine dauerhafte Institutio­n. Einmal in den Kreis der Partnerstä­dte aufgenomme­n, gehe der Name auf ein neues Flugzeug über, auch wenn die ursprüngli­ch getaufte Maschine aus der Flotte ausgeschie­den sei.

Vor der Taufzeremo­nie hatten Spohr, Dobrindt und Neuner die Taufurkund­en unterschri­eben. Spohr blickte in seiner Rede auf ein schwierige­s Jahr zurück, aber hob auch hervor, dass man am Standort München ein Wachstum von zehn Prozent erreicht habe. Neuner freute sich über den „wunderschö­nen Namen“und dass man damit auch nach Italien reisen kann. „Ich habe heute zweifach Grund zur Freude, denn ich sehe meine alte Arbeitsstä­tte wieder.“

Neuner hatte seine Ehefrau Renate beim Bau des Münchner Flughafens 1991 kennengele­rnt und erkannte die Halle, in der die Maschine stand, sofort wieder. „Hier haben wir uns beide bei der Arbeit kennengele­rnt.“

Dobrindt dankte der Lufthansa und sagte, dass das Unternehme­n durch die Namensnenn­ung auch eine tiefe Verbundenh­eit mit der Region zeigt. „Es ist ein besonderer Freudentag. Lufthansa und Landsberg passen gut zusammen. Sie stehen für die Werte der Region, die Tradition, aber auch den wirtschaft­lichen Fortschrit­t.“In Landsberg seien viele Weltmarktf­ührer zu Hause. Und nach Hause: Dahin ging es dann auch nach einem Imbiss im Hangar für die Reisegrupp­e aus Landsberg. Bereits eingesetzt wurde die „Landsberg am Lech“bei Flügen von Frankfurt und München nach Friedrichs­hafen, Kattowitz, Bremen, Rom und Amsterdam. Viele deutsche Städte warten noch auf die Übernahme einer Flugzeugpa­tenschaft.

Eine tolle Werbung für die ganze Region

 ?? Fotos: Thorsten Jordan ?? Die Taufe der „Landsberg am Lech“. Im Bild von links: Kapitän Gregor Winkler und die „Täufer“Carsten Spohr (Lufthansa), Ale xander Dobrindt und Oberbürger­meister Mathias Neuner. Unten links im Bild erklärt Co Pilot Michael Maurer das Cockpit. Rechts sieht man das Maschineni­nnere.
Fotos: Thorsten Jordan Die Taufe der „Landsberg am Lech“. Im Bild von links: Kapitän Gregor Winkler und die „Täufer“Carsten Spohr (Lufthansa), Ale xander Dobrindt und Oberbürger­meister Mathias Neuner. Unten links im Bild erklärt Co Pilot Michael Maurer das Cockpit. Rechts sieht man das Maschineni­nnere.
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany