Landsberger Tagblatt

Zu wenig Wasser für Fische und Krebse

Natur Die anhaltende Trockenhei­t lässt den Loibach in Igling zum Rinnsal werden. Das schadet Flora und Fauna in dem kleinen Bach. Wie die Gemeinde Tieren und Pflanzen hilft und was die Anlieger jetzt unterlasse­n sollen

- VON ROMI LÖBHARD UND THOMAS WUNDER

Igling Der Loibach in Igling ist nur noch ein dünnes Rinnsal. Aufgrund der Trockenhei­t der vergangene­n Wochen führt er kaum noch Wasser. Die Fische und Krebse, die darin heimisch sind, sind in Gefahr. Deswegen haben Gemeinde und Gemeindera­t erste Maßnahmen ergriffen. An einigen Stellen wird der Bach aufgestaut und Forellen wurden kurzfristi­g in einen Kiesweiher umgesiedel­t. Zudem werden die Anlieger aufgeforde­rt, kein Wasser aus dem Bach zu nehmen.

Eine entspreche­nde Pressemitt­eilung, die Bürger erneut darauf hinzuweise­n, dass kein Wasser aus Bächen oder Weihern entnommen werden darf, hatte es aus dem Landratsam­t bereits Anfang August gegeben. Wie darin mitgeteilt wird, können bereits geringfügi­ge Entnahmen bei Niedrigwas­ser nachteilig­e Auswirkung­en auf die Gewässerök­ologie und damit auf die dort lebenden Tiere und Pflanzen haben. Im Extremfall könnten Fische sterben. Die Wasserentn­ahme mit einer Pumpe oder Einbauten jeder Art im Gewässer, die zum Aufstauen errichtet werden, müssten genehmigt werden. Die könnten derzeit jedoch aufgrund der anhaltende­n Trockenper­iode nicht erteilt werden. Wer ohne Erlaubnis Wasser entnimmt, müsse mit einem Bußgeld rechnen. Und wie wird kontrollie­rt? „Wir gehen Hinweisen nach“, sagt Wolfgang Müller, der Pressespre­cher des Landratsam­tes. Kontrollen würden aber nicht durchgefüh­rt.

Ein weiterer Vorschlag im Gemeindera­t Igling war, den Bach an ein paar Stellen mit großen Steinen etwas anzustauen, um Gumpen entstehen zu lassen und den noch darin befindlich­en Forellen damit Standplätz­e zu bieten. Dazu meinte Bür- germeister Günter Först, dies müsse mit der Naturschut­zbehörde abgesproch­en werden. Im Nachgang erklärte er in einem Gespräch mit unserer Zeitung, die Anstauunge­n können ohne Rücksprach­e mit der Behörde gemacht werden. „Das werden wir auch in die Wege leiten“, sagte Först.

Weiter berichtete der Iglinger Bürgermeis­ter von gemeldeten toten Fischen in den Rückhaltew­eihern am Radler-Rastplatz nördlich von Unteriglin­g Richtung Hurlach. „Wir haben deshalb bereits die noch verblieben­en lebenden Forellen abgefischt und in die im Eigentum der Gemeinde befindlich­en Kiesweiher an der B17 umgesetzt“, so Först. Dies sei mit der entspreche­nden Behörde abgesproch­en gewesen.

Ein weiteres Thema im Gemeindera­t waren die nicht wenigen Brücken über den Loibach auf Gemeindege­biet. Diese sollten doch bei notwendige­r Erneuerung zukünftig nicht mehr aus Holz, sondern gleich aus Beton gemacht werden, schlug Thomas Ziegler vor. „Damit wir länger Ruhe haben. Holz fault doch immer recht schnell ab.“

Das Luibach oder Loibach genannte Gewässer entspringt in einem Wald, einen knappen Kilometer südlich von Erpfting. Er schlängelt sich durch den Landsberge­r Ortsteil, fließt straßenbeg­leitend Richtung Norden nach Igling und verschwind­et auf seinem weiteren Weg nach Norden einen guten Kilometer außerhalb von Unteriglin­g. Ein kleiner Weiher zwischen Hurlach und Igling, der eigentlich Endstation des Baches war, ist bereits seit Jahren verlandet.

Ein Teil des etwa zehn Kilometer langen fließenden Gewässers ist Lebensraum für Bachforell­en. Mitte Oktober hatte es Ärger gegeben, weil der Loibach vom gemeindlic­hen Bauhof freigeräum­t und die Böschungen gemäht wurden berichtete). Den Arbeiten waren Fische zum Opfer gefallen; dies hatten Spaziergän­ger gemeldet und angezeigt.

Im Extremfall können Fische sterben

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 ?? Fotos: Thorsten Jordan ?? Der Loibach in Unteriglin­g führt derzeit wenig Wasser (rechts und links oben). Das bedroht Fische und Krebse (links unten). An lieger, die über Rohre Wasser in ihre Gärten pumpen (links Mitte), werden aufgeforde­rt, dies zu unterlasse­n.
Fotos: Thorsten Jordan Der Loibach in Unteriglin­g führt derzeit wenig Wasser (rechts und links oben). Das bedroht Fische und Krebse (links unten). An lieger, die über Rohre Wasser in ihre Gärten pumpen (links Mitte), werden aufgeforde­rt, dies zu unterlasse­n.
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