Zu wenig Wasser für Fische und Krebse
Natur Die anhaltende Trockenheit lässt den Loibach in Igling zum Rinnsal werden. Das schadet Flora und Fauna in dem kleinen Bach. Wie die Gemeinde Tieren und Pflanzen hilft und was die Anlieger jetzt unterlassen sollen
Igling Der Loibach in Igling ist nur noch ein dünnes Rinnsal. Aufgrund der Trockenheit der vergangenen Wochen führt er kaum noch Wasser. Die Fische und Krebse, die darin heimisch sind, sind in Gefahr. Deswegen haben Gemeinde und Gemeinderat erste Maßnahmen ergriffen. An einigen Stellen wird der Bach aufgestaut und Forellen wurden kurzfristig in einen Kiesweiher umgesiedelt. Zudem werden die Anlieger aufgefordert, kein Wasser aus dem Bach zu nehmen.
Eine entsprechende Pressemitteilung, die Bürger erneut darauf hinzuweisen, dass kein Wasser aus Bächen oder Weihern entnommen werden darf, hatte es aus dem Landratsamt bereits Anfang August gegeben. Wie darin mitgeteilt wird, können bereits geringfügige Entnahmen bei Niedrigwasser nachteilige Auswirkungen auf die Gewässerökologie und damit auf die dort lebenden Tiere und Pflanzen haben. Im Extremfall könnten Fische sterben. Die Wasserentnahme mit einer Pumpe oder Einbauten jeder Art im Gewässer, die zum Aufstauen errichtet werden, müssten genehmigt werden. Die könnten derzeit jedoch aufgrund der anhaltenden Trockenperiode nicht erteilt werden. Wer ohne Erlaubnis Wasser entnimmt, müsse mit einem Bußgeld rechnen. Und wie wird kontrolliert? „Wir gehen Hinweisen nach“, sagt Wolfgang Müller, der Pressesprecher des Landratsamtes. Kontrollen würden aber nicht durchgeführt.
Ein weiterer Vorschlag im Gemeinderat Igling war, den Bach an ein paar Stellen mit großen Steinen etwas anzustauen, um Gumpen entstehen zu lassen und den noch darin befindlichen Forellen damit Standplätze zu bieten. Dazu meinte Bür- germeister Günter Först, dies müsse mit der Naturschutzbehörde abgesprochen werden. Im Nachgang erklärte er in einem Gespräch mit unserer Zeitung, die Anstauungen können ohne Rücksprache mit der Behörde gemacht werden. „Das werden wir auch in die Wege leiten“, sagte Först.
Weiter berichtete der Iglinger Bürgermeister von gemeldeten toten Fischen in den Rückhalteweihern am Radler-Rastplatz nördlich von Unterigling Richtung Hurlach. „Wir haben deshalb bereits die noch verbliebenen lebenden Forellen abgefischt und in die im Eigentum der Gemeinde befindlichen Kiesweiher an der B17 umgesetzt“, so Först. Dies sei mit der entsprechenden Behörde abgesprochen gewesen.
Ein weiteres Thema im Gemeinderat waren die nicht wenigen Brücken über den Loibach auf Gemeindegebiet. Diese sollten doch bei notwendiger Erneuerung zukünftig nicht mehr aus Holz, sondern gleich aus Beton gemacht werden, schlug Thomas Ziegler vor. „Damit wir länger Ruhe haben. Holz fault doch immer recht schnell ab.“
Das Luibach oder Loibach genannte Gewässer entspringt in einem Wald, einen knappen Kilometer südlich von Erpfting. Er schlängelt sich durch den Landsberger Ortsteil, fließt straßenbegleitend Richtung Norden nach Igling und verschwindet auf seinem weiteren Weg nach Norden einen guten Kilometer außerhalb von Unterigling. Ein kleiner Weiher zwischen Hurlach und Igling, der eigentlich Endstation des Baches war, ist bereits seit Jahren verlandet.
Ein Teil des etwa zehn Kilometer langen fließenden Gewässers ist Lebensraum für Bachforellen. Mitte Oktober hatte es Ärger gegeben, weil der Loibach vom gemeindlichen Bauhof freigeräumt und die Böschungen gemäht wurden berichtete). Den Arbeiten waren Fische zum Opfer gefallen; dies hatten Spaziergänger gemeldet und angezeigt.
Im Extremfall können Fische sterben