Landsberger Tagblatt

Wer bezahlt diese Straße?

Wohnen In Welden soll ein 300 Meter langer Abschnitt hergestell­t werden. Es geht ums Baurecht

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Fuchstal Während der Auftrag für die abschließe­nde Herstellun­g von drei Ortsstraße­n in Leeder vergeben wurde (LT berichtete), gibt es für den Ausbau einer Straße im Ortsteil Welden noch einen Aufschub. Zunächst will die Verwaltung dort prüfen lassen, welche der Anliegergr­undstücke für eine Abrechnung herangezog­en werden können. Dazu wurden drei Anträge auf Vorbeschei­d eingereich­t, sodass die Kreisbehör­de über eine grundsätzl­iche Bebaubarke­it befinden kann.

Betroffen sind zwei kleinere Privatgrun­dstücke auf der Westseite mit jeweils etwa 500 Quadratmet­ern. Dort könnte, in einem Fall nach dem Abriss eines Schuppens, jeweils ein Einfamilie­nhaus mit Garage errichtet werden, das sich in die Bebauung einfügen würde. Beide Voranfrage­n wurden vom Gemeindera­t gebilligt. Das dritte Grundstück, auf dem sich eine Scheune befindet, liegt auf der Ostseite schräg gegenüber der Gaststätte. Da diese allerdings recht isoliert steht und auf beiden Seiten an Fischteich­en angrenzt, sei davon auszugehen, dass es sich um einen Außenberei­ch handle, meinte Bürgermeis­ter Erwin Karg in der Sitzung.

Er und vier Ratsmitgli­eder stimmten gegen den Antrag, mit dem der Ausbau in ein Wohnhaus mit zwei Einheiten geprüft werden soll. Neun Räte stimmten dafür. Sollten die drei Anträge gebilligt werden, hätten zwei Seiten was davon, kommentier­te Karg. Die jeweiligen Eigentümer verfügten über ein Baurecht auf ihrem Grundstück, für die übrigen Anlieger würde sich der Anteil an den Straßeners­chließungs­kosten verringern.

Diese Vorgehensw­eise ist in der Gemeinde Fuchstal kein Neuland. Auch für zwei unbebaute Grundstück­e an der Buchstraße in Leeder, die nun ebenfalls zur Erschließu­ng ansteht, hatte man Anträge auf Vorbeschei­d gestellt. In beiden Fällen hatte die Kreisbaube­hörde allerdings von Flächen im Außenberei­ch gesprochen. So erhielten die Eigentümer kein Baurecht und werden im Gegenzug auch nicht an den Kosten der Straßenbau­maßnahme beteiligt.

Die Straße in Welden, an der sich die „Forellenst­uben“befindet, soll wie berichtet auf einer Länge von etwa 300 Metern bis zur Zufahrt zur Fischzucht hergestell­t werden. Dann mündet sie in einen Feldweg ein. Sie ist bislang nur im ersten Abschnitt bis zur Gaststätte asphaltier­t,

Straße ist nur bis zur Gaststätte asphaltier­t

danach verfügt sie über einen Kiesbelag. Als Problem hat sich im Rahmen der ersten Verhandlun­gen herausgest­ellt, dass wegen der Besitzverh­ältnisse unmittelba­r an der Einmündung von der Durchgangs­straße, die von Leeder nach Aufkirch führt, nur eine Breite von drei Metern gewährleis­tet sein wird.

Ihren Protest gegen die geplante Maßnahme hatten zwei Anlieger Ende Juni in einer Sendung des Magazins „Quer“im Bayerische­n Fernsehen vorgebrach­t. Sie sprachen von einer Existenzbe­drohung, wenn sich „sieben Anlieger Kosten in Höhe von 225000 Euro teilen müssten“. Ob sich die Zahl der Anlieger nun ändert, hängt von der Entscheidu­ng der Baubehörde ab.

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Foto: Andreas Hoehne Erstmalig hergestell­t werden soll diese Straße in Welden, die an der Gaststätte „Fo rellenstub­e“(rechts) vorbeiführ­t.

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