Landsberger Tagblatt

Künstler zu sein, war die einzige Option

Nachruf Der Maler Gerhard Heitzer ist gestorben. Er war voller Tatendrang

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Hurlach Er war ein besonderer Maler, der immer voller Tatendrang und Ideen steckte. Gerhard Heitzer ist im Alter von 60 Jahren nach langer Krankheit verstorben. Ob nun die Schilder für den Maibaum in seiner Heimatgeme­inde Hurlach oder seine modernen Farbkompos­itionen, die Werke von Heitzer waren immer auf den ersten Blick zu erkennen. Und auch nach einer schweren Krankheit war Heitzer voller Tatendrang. „2014 habe ich angefangen, das Buchstabie­ren neu zu erlernen“, sagte Gerhard Heitzer, der mit seinen Farbkompos­itionen eine weitere Nische künstleris­chen Schaffens füllt. Diese Werke wollte er in der Langen Kunstnacht in Landsberg im „Rahmen und Kunst“zeigen.

In eine Schublade stecken ließ sich Gerhard Heitzer ohnehin nicht. Manchmal widmete er sich seinen dreidimens­ionalen Papierarbe­iten, manchmal den mehr oder weniger bekannten Gebäuden der Stadt Landsberg und manchmal eben auch seinen Farbfelder­n, die weit über die Grenzen der Landsberge­r Kunstnacht hinaus als „typisch Heitzer“in die Kunstwelt eingingen. „Ich gestalte die Bildfläche, ohne mich von Dingen einengen zu lassen und versuche eine Form zu finden, die den inneren Bildern einen Weg in die Darstellba­rkeit erläutert“, beschrieb Heitzer seine künstleris­che Intention vor einiger Zeit in einem Interview. Heitzer war lange Vorsitzend­er der Vereinigun­g Künstlergi­lde. „Er wurde unglaublic­h geschätzt und war sehr genau“, sagt die jetzige Vorsitzend­e Petra Ruffing. „Er hat uns immer weiter beraten, konnte aber auch loslassen und ist auf meine neue Art eingegange­n.“Bei ihm habe immer alles perfekt sein müssen, meint Malerkolle­ge Hans Dietrich aus Landsberg. „Er war ruhig und besonnen.“

Ein Leben als Künstler – für Heitzer war das immer die einzige Option. In seinen Werken spiegelt sich auch eine große Religiosit­ät wider. Eines der damaligen Werke, das seine neue Weltsicht zeigt, ist ein großer Holzschnit­t, der Psalm 90 in der Bibel zitiert: der ewige Gott und der sterbliche Mensch. Nach seinem Studienabs­chluss ging er zu einer internatio­nalen Mission. Dort studierte er Graphic-Design. Heitzer verließ die Organisati­on nach etlichen Jahren und war seither Vollzeit-Künstler und Illustrato­r.

In Hurlach sind einige seiner Werke entstanden, darunter ein Sgraffito für die Feuerwehr (es handelt sich um eine Dekoration­stechnik zur Bearbeitun­g von Wandfläche­n) und die zahlreiche­n Figuren aus Metall, die einen 30 Meter hohen Maibaum schmücken.

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Auch für das Projekt „Landsberge­r Leute“wurde der Maler Gerhard Heitzer fotogra fiert. Von Peter Wilson.

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