Wenn das Schrottrad zu lange parkt
Bahnhof Bevor Zweirad-Wracks entfernt werden können, muss dies angekündigt werden. In den Ferien sollte dies auf Ratschlag des Innenministeriums aber nicht passieren
Landsberg Kette gerissen, ein Riesenachter im Hinterrad, Vorderrad entfernt, Sattel verschimmelt oder vorne und hinten ohne Luft – 19 Drahtesel am Radstellplatz des Landsberger Bahnhofs sind erkennbar nicht mehr fahrtauglich. Und das seit einiger Zeit, wie die Rostspuren verraten. Eine Landsberger Bürgerin hat sich deswegen an die Stadt gewandt, sie verweist darauf, dass für die Räder anderer Pendler dann oft kein Platz mehr ist. Sie bekam die Antwort, dass es sich um ein relativ aufwendiges Verwaltungsverfahren handle. Das LT hat jetzt nachgehakt, denn es stehen weiterhin Schrotträder dort herum.
Die Sache ist jedoch nicht so einfach wie bei den Fundrädern, die die Stadt jährlich versteigert. Pressesprecher Andreas Létang erläutert, dass Fundsachen abgegeben würden
Fundsachen werden ein Jahr aufbewahrt
und dann ein Jahr aufbewahrt würden. „Dann werden sie versteigert.“Anders sei dies bei den Fahrrädern am Bahnhof. Er verweist in diesem Zusammenhang auf eine Broschüre des bayerischen Innen-, Bau- und Verkehrsministeriums zu Bike-andRide-Anlagen, an die man sich seitens der Stadt halten wolle.
Bevor Räder entfernt werden, muss erst einmal definiert werden, was ein Schrottrad ist. In der Broschüre wird darauf hingewiesen, dass so mancher aus Angst vor Diebstahl mit einem alten Rad zum Bahnhof fährt. Also nicht jeder betagte Drahtesel ist ein Schrottrad. Hinweise sind laut ministeriellem Schreiben beispielsweise „eine bis zur Unbenutzbarkeit verrostete Kette“oder fehlende Luft in beiden Reifen. Wichtig sei es, die B+ R-Anlage monatlich zu kontrollieren. Einmal jährlich sollten Schrotträder entfernt werden. Diese Aktion müsse auf jeden Fall frühzeitig in der Anlage und ortsüblich, das heißt beispielsweise in der Lokalzeitung angekündigt werden.
Will man auch Räder entfernen, die aufgegeben, aber noch fahrtauglich sind, müssten diese mindestens vier Wochen vor dem Entfernen markiert werden. Auch darüber ist per Aushang an der Anlage zu informieren. Wenn die Räder dann wirklich entfernt werden, sollte die Polizei dabei sein, so der Ratschlag in der Broschüre. Wichtig sei es, die Räder genau zu dokumentieren, wenn möglich mit Markenname, Größe, Farbe und Fahrgestellnummer sowie einer Fotografie des Fahrrads. So seien diese eindeutig identifizierbar.
Diese Dokumentation werde der Polizei übergeben. Dann müssten die Räder gelagert werden, totale Wracks mindestens zwei Monate, andere mindestens sechs Monate. Am Radparkplatz muss auch danach über die Aktion informiert werden. Was noch tauglich sei an Teilen, könne sozialen Einrichtungen übergeben werden. Eine derartige Abräumaktion sollte man immer erst nach den Ferien angehen, heißt es in der Broschüre.