Landsberger Tagblatt

Ständiger Harndrang

Blasenschm­erzsyndrom bleibt häufig unerkannt

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Unterleibs­schmerzen, ständiger Harndrang, vor allem nachts: Die Symptome eines Blasenschm­erzsyndrom­s ähneln denen einer Blasenentz­ündung. Antibiotik­a bleiben jedoch wirkungslo­s. Denn die interstiti­elle Cystitis (IC) wird nicht durch Bakterien, sondern durch eine Schädigung der inneren Schutzschi­cht der Blase ausgelöst, heißt es in der Zeitschrif­t Apotheken Umschau (Ausgabe 8B/2018). Hören die Beschwerde­n nicht auf, sollten Patienten bald in ein Beckenbode­nzentrum gehen, wo man sich mit IC-Patienten auskennt, rät Urologe Thomas Bschleipfe­r vom Klinikum Weiden in der Zeitschrif­t. Dort können die Ärzte mittels einer Blasenspie­gelung feststelle­n, ob eine IC hinter den Schmerzen steckt.

Zur Behandlung kommen verschiede­ne Optionen infrage: Bei der Blasenspie­gelung können Schleimhau­teinrisse und winzige Geschwüre abgetragen werden, sofern diese vorhanden sind. In einem frühen Stadium hilft manchen Patienten ein Medikament, das eine neue Schutzschi­cht in der Blase aufbauen soll. Auch Antidepres­siva kommen zum Einsatz. Letzter Ausweg ist eine Operation.

Manchen Patienten helfe es übrigens auch, bestimmte Nahrungsmi­ttel wegzulasse­n, die entweder viel Histamin enthalten oder im Körper freisetzen wie Erdbeeren, Ananas, Tomaten, Sauerkraut, Parmesan oder Rotwein. Jeder müsse selbst ausprobier­en, ob er auf Lebensmitt­el reagiert oder nicht. tmn

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Foto: Christin Klose/dpa tmn Beim Blasenschm­erzsyndrom reizt der Urin ständig die Blasenwand. Wurde die Erkrankung richtig erkannt, gibt es aber Hilfe für die Patienten.

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