Sommerzeit, damit man mehr vom Tag hat
Umstellung Ob Lehrer oder Landwirt: Alle Gesprächspartner freuen sich auf Zeiten mit gleichbleibender Zeit
Landsberg Auch wenn es noch einige Zeit dauern wird, bis die entsprechende Regelung das EU-Parlament passiert und die EU-Länder zustimmen: Die Zeitumstellung zwei Mal im Jahr ist passé, so das Signal der EU-Kommission. Die Tendenz geht dahin, künftig die Sommerzeit zu belassen. Das heißt, es bleibt im Sommer weiterhin abends lange hell, im Winter ist es morgens dafür länger duster als bisher.
Als Vater von drei Kindern ist Rupert Rinninger froh, dass die Zeitumstellung wegfällt. Denn gerade ein kleines Kind wache immer zum gleichen Zeitpunkt auf – egal, wie die Uhr eingestellt ist. Als Gastronom wünscht sich der Wirt der Holzhauser Braugaststätte, dass die Sommerzeit als fixe Zeit gewählt wird: „Es ist schöner, wenn es länger hell und warm ist.“Winterzeit wäre nicht so günstig.
Nicht nur der Mensch hat ein Problem mit der Zeitumstellung: „Die Tiere brauchen jedes Mal acht bis zehn Tage, bis sie sich an die Zeitumstellung gewöhnt haben“, erzählt der ehemalige Kreisobmann des Bauernverbandes und Milchviehhalter, Leonhard Welzmiller, aus Weil. Der natürliche tierische Rhythmus müsse sich zwei Mal im Jahr auf den wechselnden Rhythmus der menschlichen Umgebung anpassen.
So ist Welzmiller froh, wenn die Zeitumstellung abgeschafft wird. Ob künftig nach der Winter- oder Sommerzeit gelebt wird, ist ihm egal: Die Melkzeiten abends und morgens finden sowieso im geschlossenen Raum statt.
Auch fürs Handwerk ist es einfacher, wenn nur noch eine Zeit gilt, und sich nicht der ganze Ablauf immer wieder verschiebt. Der Obermeister der Bauinnung, Norbert Kees, plädiert dafür, sich auf Winterzeit einzustellen. Denn dann sei es im Winter zu Arbeitsbeginn heller, als es bei Sommerzeit wäre.
Der Leiter der Mittelschule Landsberg, Christian Karlstetter, plädiert dagegen für Sommerzeit, denn er hat subjektiv das Gefühl, dass dann der Tag länger ist, da abends länger Licht zur Verfügung steht. Letztendlich ist es seiner Meinung nach aber gleich, welche Zeit – Hauptsache keine Umstellung mehr. Zum einen schuf es nach Karlstetters Ansicht immer etwas Verwirrung, zum anderen habe man es auch bei den Schülern gemerkt, wenn ihnen wegen der Zeitumstellung eine Stunde der Nacht fehlte. „Sie waren müder.“
Er glaubt nicht, dass Winterzeit, in der der Zeiger Ende Oktober eine Stunde zurückgedreht wird, und damit morgens „länger“– also mehr Richtung Tageshelligkeit geschlafen werden kann – besser für Schüler ist. Letztendlich hänge es von der absoluten Schlafzeit in der Nacht ab, so seine Meinung.