Ein Duell der Gegensätze
Spiel der Woche Reichling sucht noch nach seiner Form. Finning peilt den Aufstieg an
Reichling/Finning Auf eigenen Wunsch wechselte der SV Reichling in dieser Saison von der A-Klasse 8 in die A 7. Dort ist man noch nicht so richtig angekommen. Nach zwei Spielen stehen null Punkte auf der Habenseite – gegen Schwabhausen und Issing gab es knappe Niederlagen. Wenn man am Sonntag im Spiel der Woche auf den TSV Finning trifft, wird es ebenfalls schwer, Punkte zu holen. Denn Finning versucht mit einem neuen Trainer den lang ersehnten Aufstieg zu schaffen und steht nach drei Spielen mit sieben Punkten auf Platz zwei. Anpfiff in Reichling ist um 14 Uhr.
„Der Verein und vor allem die Spieler wollten unbedingt einmal eine Veränderung. Jetzt sind wir trotz des schlechten Starts froh, im Landkreis viele Derbys spielen zu dürfen“, ist Reichlings Trainer Sascha Huber zufrieden über den Wechsel in die A7. Der 36-jährige Ergotherapeut trainiert den SV Reichling seit 2015 und war davor fünf Jahre als Co-Trainer bei seinem „Heimverein“tätig. Er war nämlich selbst Spieler in Reichling, ehe eine schwere Verletzung seine aktive Laufbahn beendete.
Mit der Vorbereitung war Huber nicht unbedingt zufrieden: „Viele Verletzte und Urlauber haben keine vernünftige Vorbereitung zugelassen. Das hat sich auch auf den Saisonstart übertragen.“Auch diesmal muss der zweifache Familienvater urlaubsbedingt auf seinen Top-Torjäger
Tim Mader verzichten. „So ist das halt im Amateurbereich. Wir müssen nur ruhig bleiben und weiter hart arbeiten. Dann werden wir auch die erforderlichen Punkte einfahren, um am Ende der Saison im Mittelfeld zu landen“, ist der SVCoach wegen der Stärke seiner Mannschaft zuversichtlich.
Ob ein Sieg ausgerechnet gegen Finning gelingt, ist sich Huber aber nicht so sicher. „Da haben wir natürlich einen sehr starken Gegner vor der Brust, der für mich Mitfavorit um den Aufstieg ist. Aber vielleicht kommt es uns entgegen, wenn wir nicht unbedingt das Spiel machen müssen“, blickt er zuversichtlich auf die Partie, wäre aber mit einem Remis zufrieden.
„Sag niemals nie“– spricht Hermann Aßfalg aus Erfahrung. Eigentlich wollte der 54-jährige Bankkaufmann nach seinem Engagement beim FC Stoffen eine Pause einlegen – dann kam der Anruf aus Finning. „In Absprache mit meiner Familie, sonst funktioniert das natürlich nicht, habe ich das Amt bei den ,Unaufsteigbaren’ übernommen“, sagt Aßfalg, der sich selbst als „Fußball-Verrückten“sieht, mit einem Schmunzeln.
In Finning traf der bekennende Löwen-Fan auf eine sehr ambitionierte Truppe: „Es macht richtig Spaß, wie die Jungs mitziehen und ständig dazulernen wollen.“Abstellen muss Aßfalg dabei, dass Finning in der Vorrunde fast immer ganz oben steht – und in der Rückrunde der große Einbruch erfolgt, sodass man jährlich am Aufstieg vorbeischrammt. „Vielleicht läuft es in dieser Saison besser, wenn ich die Verantwortung auf viele Schultern verteile. Zudem muss unser Defensivverhalten schon ganz vorne beginnen, denn wir kassieren zu viele Gegentore“, blickt der neue TSVCoach optimistisch nach vorne.
Verzichten muss Aßfalg neben dem nach Raisting gewechselten Torjäger Dennis Greis auf einen weiteren Stürmer. Denn Matthias Steber hat sich am vergangenen Wochenende schwerer verletzt und wird wohl die komplette Vorrunde ausfallen. Dennoch will er in Reichling auf Sieg spielen. Einen Tipp wollte er nicht abgeben.