Landsberger Tagblatt

Königsther­me wird zur Baustelle

Projekt Der Rückbau des ehemaligen Königsbrun­ner Spaßbads läuft. Allerdings bleibt mehr stehen als geplant

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Königsbrun­n Die Tage der Königsther­me in Königsbrun­n im Landkreis Augsburg sind nun offiziell gezählt. Kürzlich begann der Abriss der Schwimmhal­le, die in früheren Jahren auch von vielen Gästen aus dem Landkreis Landsberg besucht wurde. Im Gegensatz zu einem früheren Stadtratsb­eschluss bleibt aber ein deutlich größerer Teil des ehemaligen Saunaberei­chs stehen. Wie geht es mit dem Gebäude in der nächsten Zeit weiter und welche Möglichkei­ten könnten sich mittelfris­tig ergeben?

Der Erdwall, der früher den Saunaberei­ch von der Straße abgrenzte, wurde vom Pflanzenbe­wuchs befreit, die darauf liegende Humusschic­ht abgetragen. Während des Rückbaus wurde auch der Rest des Hügels abgetragen, um das Areal mehr zur Straße hin zu öffnen. Am Gebäude klafft ein großes Loch, durch das schon Teile der früheren Einrichtun­g nach draußen befördert wurden. Außerdem haben Arbeiter in den vergangene­n Wochen immer wieder Rohre in die Katakomben geschleppt. Diese seien für die Versorgung der Eisarena gedacht, sagt Hallenchef Maximilian Semmlinger: „Wir brauchen eine neue Rohrleitun­g zum Thermenbru­nnen.“

Denn die alten Versorgung­sleitungen, durch die während des Thermenbet­riebs das Wasser floss, sind nicht mehr zu gebrauchen. Dies sei das eigentlich­e Todesurtei­l für das Bad gewesen, sagt Rolf-Peter Reinhardt, der Geschäftsf­ührer der stadteigen­en Firma, die den Rückbau der Therme managt. Insgesamt ist in der Therme schon vieles geschehen. In den früheren Schwimmbec­ken liegt eine Menge Schutt, Technik und Lüftungsan­lagen sind abgebaut, die riesigen Tanks und Pumpen, die früher vom Keller aus die Becken versorgten, sind verschwund­en. Und nun läuft der Abriss. In der Schwimmhal­le werden Gerüste errichtet und Netze aufgehängt, die verhindern sollen, dass während der Arbeiten größere Teile von der Decke stürzen. Danach werden die seitlichen Träger der Decke Stück für Stück durchtrenn­t. Am Ende folgt die große Säule in der Mitte. Danach wird das Gebäude Stück für Stück abgetragen.

Stehen bleibt der alte Teil des früheren Saunaberei­chs. Denn als innen Stück für Stück die Abtrennung­en entfernt wurden, fiel den Verantwort­lichen auf, dass die entstehend­en Räume Potenzial für künftige Nutzungen bieten. „Wenn man die Wände herausnimm­t, bleiben 6500 Quadratmet­er Platz und viele Gestaltung­smöglichke­iten“, sagt Werner Lohmann, der Leiter des Technische­n Bauamts. Die Räume böten Chancen für eine künftige Gestaltung. Vorstellba­r wäre, Räume für die Bedürfniss­e von Königsbrun­ner

Räume für Vereine und Orchester

Vereinen oder Orchestern zu gestalten. Auch für das Stadtarchi­v und die Bücherei könnten sich Räumlichke­iten finden sowie Lagerräume für Dinge, die derzeit noch in den Schulen gelagert sind.

Ob und wie die alten Bereiche der Therme noch genutzt werden, hängt vom Königsbrun­ner Stadtrat ab. Die Räte haben in der Sitzung vor der Sommerpaus­e beschlosse­n, einen Ideenwettb­ewerb für das komplette Areal abzuhalten. Zudem sollen die Architekte­n ihre Vorschläge für eine Stadthalle einreichen. Dieser Wettbewerb soll im Herbst auf den Weg gebracht werden. Danach wird der Stadtrat über die Ergebnisse abstimmen. Es könnte also auch sein, dass die Restbestän­de der Therme noch abgerissen werden. Die verbleiben­den Teile der Therme sind zudem nur ein kleiner Teil des Neugestalt­ungsprojek­ts Sportpark West.

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Foto: Adrian Bauer Die alte Schwimmhal­le der Königsther­me wird in den nächsten Wochen zurückgeba­ut. Bislang lag dort noch der Schutt, der bei der Entkernung entstanden ist.

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