Die Käufer zeigen Mut
Es ist wirklich bitter, was die Käufer der Wohnungen in der Brudergasse gerade erleben. Die Unsicherheit, was weiter mit ihren Wohnungen passiert, frustriert die Menschen, die dort leben. Man merkt deutlich, wie sehr es alle belastet, dass sie Wohnungen, die schon zum Teil eingerichtet sind, die sie als Herzenswunsch gekauft haben, immer noch nicht ihr Eigentum nennen können. Das ist eine sehr belastende Situation – und es ist ein Wunder, wie engagiert, kämpferisch und voller Tatendrang einige der Erwerber hier agieren. Die meisten hätte wohl schon der Mut verlassen. Man kann ihnen nur wünschen, dass das Insolvenzverfahren zügig abgewickelt wird und sie „ihre“Wohnung behalten dürfen. Besonders schlimm ist das auch für die Käufer im Vorderangerhaus, bei denen einige die Hälfte des Kaufpreises gezahlt haben, denn dieses Haus ist derzeit unbewohnbar. Und: Im hinteren Teil ist das Haus für alle einsehbar nicht oder nur sehr notdürftig vor Regen und Schnee geschützt. Es ist schon seltsam, wie mit dem Gebäude umgegangen wird. Eine Baustelle zu schließen, ist die eine Sache, sie in diesem Zustand zu hinterlassen, eine ganz andere.
Ein Gutachter des zuständigen Amtsgerichts prüft, ob das Insolvenzverfahren eröffnet wird. Er hat zur Bank bereits Kontakt aufgenommen, bestätigt Martin Egger, Vorstandsmitglied der VR-Bank Landsberg-Ammersee. Er wird versuchen,
Die Interessen sind unterschiedlich
einen Lösungsvorschlag für die Erwerber zu machen, so Egger. Was nicht so ganz einfach ist. Denn diese haben sehr unterschiedliche Interessen. Die einen wollen die Verträge rückabwickeln, die anderen ihre Wohnungen behalten.
Wer seine Wohnung in der Brudergasse behalten will, könnte dann noch mal zur Kasse gebeten werden. Für das Vorderangerhaus könnte ein neuer Investor gefunden werden. Alles offene Fragen. Genauso offen, wie die Rückseite des Vorderangerhauses, für die im Moment wohl niemand zuständig ist. Es müsste aber doch auch im Interesse des Insolvenzverwalters sein, das vorhandene Vermögen, und dazu gehört das Haus im Vorderanger, zu schützen.