Wenn vier Dörfer feiern
Jubiläum Seit 40 Jahren gehören Holzhausen, Hurlach, Igling und Obermeitingen einer Verwaltungsgemeinschaft an. Weil sie seit Anfang des Jahres ein neues Domizil hat, gibt es am Samstag gleich doppelten Grund zum Feiern
Igling Dieser Tage werden Obermeitinger, Hurlacher, Iglinger und Holzhausener in ihren Briefkästen eine Broschüre der Verwaltungsgemeinschaft Igling vorfinden. Grund eins: Das neue Gebäude der Verwaltungsgemeinschaft, das im Januar bereits bezogen wurde und bei dem mittlerweile auch die Außenanlagen mit Stellplätzen und Blühstreifen so gut wie fertig gestaltet sind, wird am Samstag gesegnet und offiziell seiner Bestimmung übergeben. Grund zwei: Vor 40 Jahren nahm die Verwaltungsgemeinschaft ihre Arbeit für die Mitgliedsgemeinden Obermeitingen, Hurlach und Igling auf.
Beide Anlässe werden nicht nur mit einer Broschüre gewürdigt, sondern auch mit einem Tag der offenen Tür und großem Begleitprogramm gefeiert. „Das neue Gebäude musste einfach sein“, sagt Iglings Bürgermeister Günter Först über den Bau, in dem auch weiterhin Platz für das Standesamt ist. Först ist seit 2014 Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft. Davor war er seit 1996, seit seiner Wahl in den Gemeinderat, Mitglied im Verwaltungsrat. Folglich weiß er aus Erfahrung, wie sich die Platzsituation für die Mitarbeiter in den vergangenen Jahren verschlechtert hat. „Unsere Gemeinden sind gewachsen, die Verwaltung wurde auch aus dem Grund entsprechend mehr.“Zudem sei die EDV in den vergangenen Jahren geradezu explodiert. Beispielsweise müssten Schreibtische größer sein, damit alle Gerätschaften darauf Platz finden.
Das sagt auch Geschäftsstellenleiter Patrik Piller. Die Aufgabengebiete der Verwaltung seien mehr geworden und es gebe viel mehr Schriftliches zu erledigen. „Wir hatten keine Besprechungsräume. Küche und Sozialraum mussten als Büros genutzt werden.“Dazugekommen sei der beengte, nicht gerade publikumsfreundliche Eingangsbereich und vor allem, fehlende Barrierefreiheit und unzureichender Brandschutz. „Wir haben jetzt ein großzügiges, modernes Gebäude und sind für die Zukunft gerüstet.“
Erste Überlegungen, mehr Platz für die Verwaltung zu schaffen, hatte es bereits 2013 gegeben. Zunächst war an die Ertüchtigung und Erweiterung des bisherigen Sitzes im Pfarrhof in Unterigling gedacht worden. Im Dezember 2015 entschied sich der Rat der Verwaltungsgemeinschaft für einen Neubau an anderer Stelle. Först war wichtig, die Verwaltung in Igling, der einwohnerstärksten Gemeinde, zu belassen. Ein halbes Jahr später entschied sich der Rat für den Standort Igling. Das Angebot von Hurlachs Bürgermeister Wilhelm Böhm, das Gebäude neben der Hurlacher Sport- und Kulturhalle zu errichten, fand keine Mehrheit.
Dafür entwickelt sich der Platz zwischen Oberiglinger Straße und Donnersbergstraße mit Feuerwehrhaus, Schule, Kindertagesstätte und jetzt Verwaltungsgemeinschaft mit integriertem Rathaus der Gemeinde Igling mehr und mehr zu einem Dorfzentrum. Mit der Aufgabe, auch Ober- und Unterigling noch näher zusammenzubringen. Diese beiden Ortsteile waren bis 1971 autark, die Zusammenlegung zu einer Gemeinde war mit Diskussionen vor allem seitens der Unteriglinger verbunden. Wenig anders verlief der im Rahmen der Gemeindegebietsreform verordnete Zusammenschluss zur Verwaltungsgemeinschaft. Auch das war zunächst diskutiert und teilweise abgelehnt worden. Dem Verhandlungsgeschick des damaligen Landrats Bernhard MüllerHahl ist es laut Först zu verdanken, dass die Verwaltungsgemeinschaft am 1. Mai 1978 so zustande kam, wie sie sich auch heute, nach 40 Jahren noch darstellt, mit Igling samt Holzhausen bei Buchloe, Hurlach und Obermeitingen.
Erster Vorsitzender war der damalige Hurlacher Bürgermeister Bernd Freiherr von Schnurbein. 1996 folgte Clemens Weihmayer. Der Obermeitinger Bürgermeister hatte das Amt bis 2014 inne. Iglings Bürgermeister Günter Först ist seither der dritte Gemeinschaftsvorsitzende. Heute leben in der Verwaltungsgemeinschaft mit einer Gesamtfläche von 5345 Hektar etwas mehr als 6000 Einwohner. Durch den Zusammenschluss könnten Verwaltungsaufgaben gebündelt übernommen und erledigt werden, damit verringern sich laut Piller die Kosten für die Mitgliedsgemeinden.
Die Einweihung des neuen Verwaltungsgebäudes und die 40-JahrFeier am Samstag, 8. September, verbindet die Verwaltungsgemeinschaft mit einem Tag der offenen Tür. Der offizielle Teil beginnt um 10.30 Uhr mit der Begrüßung der Gäste durch Vorsitzenden Günter Först. Um 10.45 Uhr gibt es dann Musik, dargeboten aus einem Gemeinschaftschor der Musikkapellen
Für die Mitarbeiter wurde der Platz immer weniger
Ein Gemeinschaftschor aus drei Gemeinden
aus Holzhausen, Hurlach und Obermeitingen. Gegen 11 Uhr wird Pfarrer Johannes Huber das neue Gebäude segnen. Danach sind alle, und damit sind nicht nur geladene Gäste, sondern alle interessierten Bürger der Mitgliedsgemeinden zu Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen im dafür vorbereiteten Feuerwehrhaus eingeladen. Die gesamte Verpflegung ist laut Först kostenlos.
Für das Catering zeichnet die Familie Heiland aus Igling mit ihrem Partyservice verantwortlich. Die Bewirtung stemmen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Igling. Am Nachmittag kann das neue Gebäude der Verwaltungsgemeinschaft besichtigt und Kontakt zu den Mitarbeitern aufgenommen werden. Es sind Führungen möglich. Hüpfburg, Torwandschießen, Luftballonwettbewerb und weitere Vergnügungen sollen auch die kleinen Gäste bei Laune halten.