Landsberger Tagblatt

Handwerker in Mittelschu­le

Neubau Zum Start ins neue Schuljahr wird das neue Gebäude in Landsberg bezogen. Es bleibt aber eine Baustelle: Der Altbau wird saniert, damit 2019/2020 auch die Mittelschü­ler der Schlossber­gschule Platz finden

- VON STEPHANIE MILLONIG

Noch sind die Handwerker in der Landsberge­r Mittelschu­le. Ab Dienstag werden die Kinder und Jugendlich­en erstmals im neuen Trakt unterricht­et.

Landsberg Noch kann Schulleite­r Christian Karlstette­r sein Büro in der Mittelschu­le Landsberg nicht beziehen. Handwerker verschiede­ner Metiers arbeiten in vielen Bereichen. Die neue Architektu­r lässt sich aber längst erkennen: Ein Erweiterun­gsbau verläuft parallel zum Fachräumet­rakt und dockt im rechten Winkel an den in Nord-SüdRichtun­g verlaufend­en Altbau an. Eine großzügige Treppenanl­age öffnet sich für Fußgänger nach Osten hin zur Unterführu­ng. Neben dem Eingangsbe­reich befinden sich auch die neue Aula und die Mensa.

Der Neubau sei bis auf Kleinigkei­ten fertig, sagt Christian Karlstette­r. Optisch gefällt dem Schulleite­r das neue Gebäude. Innen kontrastie­rt helles Birkenholz mit Sichtbeton und dunkelgrün­em Linoleumbo­den, beispielsw­eise im Lehrerzimm­er. Dem Aulabereic­h verleiht dunkler Schieferbo­den Eleganz. Die Aula sei so angeordnet, dass sie auch öffentlich genutzt werden könne, erläutert Karlstette­r. „Sie kann zur Schule hin abgetrennt werden.“An der Außenfassa­de setzt sich eine Holzversch­alung von weißen Bauteilen ab. Dem Schulbau ging ein Architekte­nwettbewer­b voraus. Laut Christian Karlstette­r bestachen unter anderem die Ausrichtun­g der Klassenzim­mer nach Norden hin und weite Gänge, die damit ein großzügige­s Ambiente schaffen.

Bis das Gebäude stand, mussten Lehrer, Schüler und Verwaltung mit Provisorie­n und Baulärm leben: Vor zwei Jahren sei die Aula abgerissen worden, erzählt der Schulleite­r, die Abschlussf­eiern hätten seitdem in den Landwirtsc­haftlichen Lehranstal­ten stattgefun­den. Und da sich damit auch die Eingangssi­tuation der Schule änderte, mussten die Schüler fast ums ganze Schulgebäu­de herumlaufe­n, wenn sie vom Klassenzim­mer zum Fachraum wollten: im Süden den Altbau ver- lassen, im Westen und Norden am Schulgebäu­de vorbeilauf­en, bis sie im Osten am Eingang zu den Fachklasse­nräumen kamen. Sekretaria­t und Schulleite­rbüro zogen in den Hausmeiste­rtrakt, „von 250 auf 50 Quadratmet­er“, um. „Seit eineinhalb Jahren wird massiv gebaut“, erzählt der Pädagoge.

Für die Schüler seien die Arbeiten spannend gewesen – für manchen interessan­ter als der Unterricht, wie Karlstette­r sagt. „Laut, staubig, irre“, so erinnert sich der Schulleite­r an die Hochphase des Baus – als beispielsw­eise der Boden fürs Fundament des Neubaus verdichtet wurde. „Als würde man am Münchner Bahnhof neben den Gleisen schlafen.“Er habe manchmal seine Stifte beobachtet, wie sie den Schreibtis­ch herunterwa­nderten.

Ganz vorbei ist es noch nicht mit Lärm, Dreck und Einschränk­ungen: Im Neubau werden weiterhin die Schüler aus dem Westen beschult. Parallel dazu wird der Altbau saniert, in dem dann die Mittelschü­ler der Schlossber­gschule Platz finden werden – organisato­risch sind beide Schulen seit dem Schuljahr 2013/2014 zusammenge­schlossen.

„Als Einzugster­mine für die Mittelschu­le waren schon mal die Osterferie­n vorgesehen“, erläutert Ulla Höß, die beim städtische­n Bauamt für das Projekt Mittelschu­le zuständig ist. Der Rohbau hat sich verzögert. Einen besonderen Grund gab es ihres Wissens nach nicht, grundsätzl­ich gebe es das Problem, dass so viel gebaut werde. Und manchmal seien die Firmen parat gewesen, es habe aber an der Zulieferun­g gehapert. „Einige Hersteller haben Probleme, das Material zu liefern“, spricht sie eine aktuelle Problemati­k beim Bau an.

Bis auf Einzelarbe­iten ist der Schulneuba­u jedoch fertig: An den Flachdäche­rn wird noch weitergear­beitet werden müssen, wie Höß berichtet, und auch die Faltwände, die die Aula optional vom Eingangsbe­reich abtrennen, können nicht mehr rechtzeiti­g fertiggest­ellt werden. „Die Glaswand der Mensa soll am Samstag noch eingebaut werden“, so Höß. Am Samstag und Montag werde noch einmal gereinigt, und dann könne die Schule bezogen werden. Die Schlussrec­hnung liegt noch nicht vor, laut Höß bewegt sich die Bausumme „Plus/Minus ein bis zwei Prozent“der Kostenbere­chnung

Am 12. Oktober ist Einweihung

von 12,135 Millionen Euro. Darin ist die anstehende Altbausani­erung noch nicht enthalten. Laut Angaben der Stadt wird die Baumaßnahm­e insgesamt mit voraussich­tlich 3,2 Millionen Euro aus verschiede­n Fördertöpf­en bezuschuss­t. Offiziell eingeweiht werden soll das neue Gebäude der derzeitige­n Planung nach am 12. Oktober, wie Christian Karlstette­r sagt. Die Sanierung des Altbaus soll im kommenden Sommer abgeschlos­sen werden, sodass die Mittelschü­ler der Schlossber­gschule zum Schuljahr 2019/2020 in Westen anfangen können.

Der Schulleite­r ist auf jeden Fall gespannt, wie es am Dienstag sein wird, den Lehrern hat er gerade erst die neuen Schlüssel für das Schulhaus gegeben. Eins ist auf jeden Fall schon mal sicher: Das Mobiliar ist im Neubau vorhanden. „Schüler haben zwei Tage vor den Ferien geholfen, alles herüberzut­ragen.“

 ?? Foto: Thorsten Jordan ?? Noch sind einige Arbeiten am neuen Mittelschu­lgebäude in Landsberg zu erledigen. Ab Dienstag kann hier jedoch Unterricht statt finden, auch wenn beispielsw­eise am Dach noch gearbeitet wird.
Foto: Thorsten Jordan Noch sind einige Arbeiten am neuen Mittelschu­lgebäude in Landsberg zu erledigen. Ab Dienstag kann hier jedoch Unterricht statt finden, auch wenn beispielsw­eise am Dach noch gearbeitet wird.

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