Handwerker in Mittelschule
Neubau Zum Start ins neue Schuljahr wird das neue Gebäude in Landsberg bezogen. Es bleibt aber eine Baustelle: Der Altbau wird saniert, damit 2019/2020 auch die Mittelschüler der Schlossbergschule Platz finden
Noch sind die Handwerker in der Landsberger Mittelschule. Ab Dienstag werden die Kinder und Jugendlichen erstmals im neuen Trakt unterrichtet.
Landsberg Noch kann Schulleiter Christian Karlstetter sein Büro in der Mittelschule Landsberg nicht beziehen. Handwerker verschiedener Metiers arbeiten in vielen Bereichen. Die neue Architektur lässt sich aber längst erkennen: Ein Erweiterungsbau verläuft parallel zum Fachräumetrakt und dockt im rechten Winkel an den in Nord-SüdRichtung verlaufenden Altbau an. Eine großzügige Treppenanlage öffnet sich für Fußgänger nach Osten hin zur Unterführung. Neben dem Eingangsbereich befinden sich auch die neue Aula und die Mensa.
Der Neubau sei bis auf Kleinigkeiten fertig, sagt Christian Karlstetter. Optisch gefällt dem Schulleiter das neue Gebäude. Innen kontrastiert helles Birkenholz mit Sichtbeton und dunkelgrünem Linoleumboden, beispielsweise im Lehrerzimmer. Dem Aulabereich verleiht dunkler Schieferboden Eleganz. Die Aula sei so angeordnet, dass sie auch öffentlich genutzt werden könne, erläutert Karlstetter. „Sie kann zur Schule hin abgetrennt werden.“An der Außenfassade setzt sich eine Holzverschalung von weißen Bauteilen ab. Dem Schulbau ging ein Architektenwettbewerb voraus. Laut Christian Karlstetter bestachen unter anderem die Ausrichtung der Klassenzimmer nach Norden hin und weite Gänge, die damit ein großzügiges Ambiente schaffen.
Bis das Gebäude stand, mussten Lehrer, Schüler und Verwaltung mit Provisorien und Baulärm leben: Vor zwei Jahren sei die Aula abgerissen worden, erzählt der Schulleiter, die Abschlussfeiern hätten seitdem in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten stattgefunden. Und da sich damit auch die Eingangssituation der Schule änderte, mussten die Schüler fast ums ganze Schulgebäude herumlaufen, wenn sie vom Klassenzimmer zum Fachraum wollten: im Süden den Altbau ver- lassen, im Westen und Norden am Schulgebäude vorbeilaufen, bis sie im Osten am Eingang zu den Fachklassenräumen kamen. Sekretariat und Schulleiterbüro zogen in den Hausmeistertrakt, „von 250 auf 50 Quadratmeter“, um. „Seit eineinhalb Jahren wird massiv gebaut“, erzählt der Pädagoge.
Für die Schüler seien die Arbeiten spannend gewesen – für manchen interessanter als der Unterricht, wie Karlstetter sagt. „Laut, staubig, irre“, so erinnert sich der Schulleiter an die Hochphase des Baus – als beispielsweise der Boden fürs Fundament des Neubaus verdichtet wurde. „Als würde man am Münchner Bahnhof neben den Gleisen schlafen.“Er habe manchmal seine Stifte beobachtet, wie sie den Schreibtisch herunterwanderten.
Ganz vorbei ist es noch nicht mit Lärm, Dreck und Einschränkungen: Im Neubau werden weiterhin die Schüler aus dem Westen beschult. Parallel dazu wird der Altbau saniert, in dem dann die Mittelschüler der Schlossbergschule Platz finden werden – organisatorisch sind beide Schulen seit dem Schuljahr 2013/2014 zusammengeschlossen.
„Als Einzugstermine für die Mittelschule waren schon mal die Osterferien vorgesehen“, erläutert Ulla Höß, die beim städtischen Bauamt für das Projekt Mittelschule zuständig ist. Der Rohbau hat sich verzögert. Einen besonderen Grund gab es ihres Wissens nach nicht, grundsätzlich gebe es das Problem, dass so viel gebaut werde. Und manchmal seien die Firmen parat gewesen, es habe aber an der Zulieferung gehapert. „Einige Hersteller haben Probleme, das Material zu liefern“, spricht sie eine aktuelle Problematik beim Bau an.
Bis auf Einzelarbeiten ist der Schulneubau jedoch fertig: An den Flachdächern wird noch weitergearbeitet werden müssen, wie Höß berichtet, und auch die Faltwände, die die Aula optional vom Eingangsbereich abtrennen, können nicht mehr rechtzeitig fertiggestellt werden. „Die Glaswand der Mensa soll am Samstag noch eingebaut werden“, so Höß. Am Samstag und Montag werde noch einmal gereinigt, und dann könne die Schule bezogen werden. Die Schlussrechnung liegt noch nicht vor, laut Höß bewegt sich die Bausumme „Plus/Minus ein bis zwei Prozent“der Kostenberechnung
Am 12. Oktober ist Einweihung
von 12,135 Millionen Euro. Darin ist die anstehende Altbausanierung noch nicht enthalten. Laut Angaben der Stadt wird die Baumaßnahme insgesamt mit voraussichtlich 3,2 Millionen Euro aus verschieden Fördertöpfen bezuschusst. Offiziell eingeweiht werden soll das neue Gebäude der derzeitigen Planung nach am 12. Oktober, wie Christian Karlstetter sagt. Die Sanierung des Altbaus soll im kommenden Sommer abgeschlossen werden, sodass die Mittelschüler der Schlossbergschule zum Schuljahr 2019/2020 in Westen anfangen können.
Der Schulleiter ist auf jeden Fall gespannt, wie es am Dienstag sein wird, den Lehrern hat er gerade erst die neuen Schlüssel für das Schulhaus gegeben. Eins ist auf jeden Fall schon mal sicher: Das Mobiliar ist im Neubau vorhanden. „Schüler haben zwei Tage vor den Ferien geholfen, alles herüberzutragen.“