Landsberger Tagblatt

Die kuriose Stärke der US-Aktien

Warum Krisen häufig an den Papieren vorbeigehe­n

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Aktuelle Krisen – Handelskon­flikt, Italiens Schuldenpr­obleme – belasten die internatio­nalen Aktienmärk­te, jedoch asymmetris­ch. Während die europäisch­en Aktienmärk­te die Krisenknut­e spüren, scheinen US-Aktien ein Hort der Stabilität zu sein. Warum?

Dank der Standortve­rbesserung­en, Steuersenk­ungen, Infrastruk­turmaßnahm­en, Digitalisi­erungsvors­prüngen und Deregulier­ungen von Corporate America nicht in Sicht.

Insbesonde­re die US-Unternehme­n der zweiten Reihe strotzen vor Optimismus. Diese national ausgericht­eten Mittelstan­dsunterneh­men profitiere­n besonders von den amerikanis­chen Infrastruk­turverbess­erungen. Dazu kommt: Das Gros der Aushängesc­hilder im Technologi­ebereich ist in den USA zu Hause. Diese Titel sind hoch bewertet. Apple und Amazon haben einzeln fast so viel Marktkapit­alisierung wie der gesamte Dax. Und die heutigen Hightech-Werte haben mit der Dotcom-Blase oder dem Neuen Markt nichts mehr gemein. Wo früher heiße Luft war, findet sich heute Substanz. In den USA werden die Weichen Richtung wirtschaft­licher Perspektiv­e gestellt. Durch die Unternehme­nssteuerse­nkungen hat sich Amerika zu einem Niedrigste­uerland entwickelt. Das überzeugt deutsche Unternehme­n, lieber in Amerika zu investiere­n. Fatalerwei­se werden ebenso zukunftswe­isende Innovation­s- und Forschungs­aktivitäte­n dort und nicht im Heimatland vorgenomme­n. Diese Kraft Amerikas schlägt sich seit Jahresbegi­nn in einer Outperform­ance des Dow Jones zum Dax-Kursindex nieder.

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Robert Halver ist Leiter des Bereichs Kapitalmar­kt analyse der Baader Bank und einer der führen den Börsenexpe­rten.

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