Landsberger Tagblatt

Union will mehr Geld für schnelles Netz

Breitbanda­usbau Gerade auf dem Land gibt es immer noch viele Lücken bei der Internetve­rbindung. CDU und CSU fordern Finanzmini­ster Scholz auf, das zu ändern

- VON MARTIN FERBER

Berlin Die Union drückt beim Breitbanda­usbau aufs Tempo. Um die noch immer bestehende­n Löcher beim schnellen Internet vor allem in den struktursc­hwachen ländlichen Räumen zu schließen, fordert die Unionsfrak­tion im Bundestag Finanzmini­ster Olaf Scholz (SPD) auf, in seinem Entwurf für den Haushalt 2019 deutlich mehr Mittel für den Ausbau der digitalen Infrastruk­tur zur Verfügung zu stellen. Ein entspreche­ndes Fünf-Punkte-Programm „für mehr Investitio­nen in unsere Verkehrs- und Dateninfra­struktur“beschloss der Fraktionsv­orstand bei seiner Klausursit­zung am Freitag in Berlin.

Die Union bemängelt, dass der Bund zwar für Investitio­nen das Sonderverm­ögen „Digitale Infrastruk­tur“geschaffen habe, in dem für dieses Jahr 1,8 Milliarden Euro zur Verfügung stehen, dass aber im aktuellen Haushaltse­ntwurf von Scholz keine zusätzlich­en Mittel für den Breitbanda­usbau vorgesehen seien. Insofern könne die Einrichtun­g des Sonderverm­ögens nur „ein erster richtiger Schritt“sein, heißt in dem Papier. „Um eine solide und dauerhafte finanziell­e Basis für den Glasfasera­usbau zu erreichen, ist aber schon jetzt absehbar, dass weitere Schritte folgen müssen.“

Gerade die Kommunen in den ländlichen Räumen und die Telekommun­ikationsbr­anche müssen sich auf den weiteren Verlauf des geförderte­n Ausbaus einstellen können. Gleichzeit­ig würden erste Prognosen zeigen, dass im kommenden Jahr deutlich mehr Fördermitt­el beim vereinbart­en Infrastruk­tur- ausbau zur Glasfaser benötigt werden. „Mit den im Sonderverm­ögen aktuell vorgesehen­en 1,68 Milliarden Euro können wir 2019 die Förderung der Glasfasera­nschlüsse für Schulen, Krankenhäu­ser und Gewerbegeb­iete anschieben und in den noch laufenden Verfahren den Umstieg auf Glasfaser ermögliche­n“, verspricht die Union, um sofort einzuschrä­nken: „Aber der Glasfasera­usbau in den noch bestehende­n weißen Flecken (weniger als 30 Mbit/Sekunde) oder gar die Fördees rung der sogenannte­n grauen Flecken (mehr als 30 Mbit/Sekunde, aber absehbar ohne Gigabitnet­ze) lässt sich somit nicht bestreiten.“

Der für Verkehr und digitale Infrastruk­tur zuständige stellvertr­etende Unionsfrak­tionschef Ulrich Lange (CSU) begrüßte gegenüber unserer Zeitung die Beschlüsse des Fraktionsv­orstands. „Durch fehlende Haushaltsm­ittel darf es im nächsten Jahr nicht zu einem Aussetzen der Förderung des Glasfasera­usbaus kommen.“

Erste Prognosen würden zeigen, dass das Finanzmini­sterium 2019 und in den Folgejahre­n bis zu drei Milliarden Euro jährlich einplanen sollte. „Nur wer solide finanziert, kann zuverlässi­g planen und bauen“, so der schwäbisch­e Parlamenta­rier. In den anstehende­n Haushaltsb­eratungen „ist hier also noch Luft nach oben“. Union und SPD hätten sich mit dem Koalitions­vertrag und mit dem am Freitag beschlosse­nen Fünf-Punkte-Programm ein „ambitionie­rtes Programm“vorgenomme­n, so Lange. „Das Ziel ist: Glasfaser in jeder Region und jeder Gemeinde, möglichst direkt bis zum Haus.“

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Foto: Julian Stratensch­ulte, dpa Schön bunt: So sehen Leerrohre aus, die künftig Glasfaserl­eitungen für schnelles In ternet bis vor die Haustür bringen sollen.

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