Landsberger Tagblatt

Die Bilanz der Oidn Wiesn

Resümee Landwirte und Besucher kamen gut ins Gespräch, so das Fazit von Bauernvert­retern und von der VR-Bank Landsberg-Ammersee. Ein Landsberge­r bemängelt, wie das Zelt aufgestell­t war

- VON STEPHANIE MILLONIG UND DOMINIC WIMMER

Am Sonntag lockten Oide Wiesn und Kreuzmarkt viele Besucher in die Landsberge­r Altstadt. Für unsere Zeitung haben die Veranstalt­er eine Bilanz gezogen.

Landsberg Die Menschen in die Stadt zu bringen, das ist am Wochenende gelungen. Veranstalt­ungen wie das Bayertorfe­st, Kreuzmarkt und die Oide Wiesn sorgten dafür. Bei der Oidn Wiesn der VRBank Landsberg-Ammersee gab es einen besonderen Aspekt: Landwirtsc­haft und Bevölkerun­g zusammenbr­ingen. Und das ist nach Auffassung des Marketingl­eiters bei der VR-Bank Landsberg-Ammersee, Manfred Doll, auch gelungen. Kritik an Sicherheit­svorkehrun­gen gibt es von einem Landsberge­r.

Wird es 2019 eine Oide Wiesn mit Landwirtsc­haftsfest geben? Das kann Doll nicht zusichern, denn es hängt nicht nur von der Bank ab. Mit von der Partie ist der Bauernverb­and. Und der bevorzugt einen Zwei-Jahres-Rhythmus, wie Kreisobman­n Johann Drexl sagt. „2019 veranstalt­et das Agrarbildu­ngszentrum wieder zwei Tage der offenen Tür im Oktober“, erzählt Drexl, dass die ehrenamtli­chen Helfer des Kreisverba­ndes sich dort einbringen. Von der Oidn Wiesn war er begeistert: „Es war top.“Bei den Direktverm­arktern und bei den Landfrauen, da habe auch alles gepasst. „Man ist mit den Leuten gut ins Gespräch gekommen“, sagt Kreisbäuer­in Rita Behl. Ihr hat auch der Dankgottes­dienst zu Beginn des Festes sehr gut gefallen. Als „sehr gute Veranstalt­ung“im Sinne einer Kommunikat­ion zwischen Landwirten und Bürgern hat auch Dr. Sebastian Gresset vom Amt für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten Fürstenfel­dbruck die Oide Wiesn empfunden.

Entwickelt hat sich die Oide Wiesn, wie Doll erzählt, anlässlich der 130-Jahr-Feier der Bank 2017. Im Rahmen der Oidn Wiesn habe man die Landwirte wieder in die Stadt holen wollen. „Die Landwirtsc­haft wird in den Aussiedler­höfen außerhalb der Orte betrieben und viele Menschen wissen nicht mehr, wo das Essen herkommt.“Denn schließlic­h waren auch die Gründungen der Raiffeisen­banken eine Reaktion auf Agrarkrise­n im 19. Jahrhunder­t, wie zum Jubiläum zu lesen war.

Hinsichtli­ch der Kritik eines Landsberge­rs am Zeltaufbau bei der Oidn Wiesn verweist Doll auf die Stadt. „Wir arbeiten sehr gut zusammen mit dem Ordnungsam­t der Stadt, und wir erfüllen unsere Auflagen“, so Doll.

Landsberge­r Klaus Pschorr hatte sich in einem Brief an die Stadt gewandt und unter anderem kritisiert, dass der gesetzlich­e Mindestabs­tand von zwölf Metern vom Zelt zu Gebäuden nicht eingehalte­n worden sei. Er formuliert auch, dass in geschlosse­nen Räumen nicht mehr als eine Gasflasche angeschlos­sen sein dürften.

Alle Gasflasche­n, auch die angeschlos­senen, müssten außerhalb der Gebäude (auch Zelte) in speziell dafür vorgesehen­en Schränken lagern. Wie Pschorr dem LT sagte, sei er 25 Jahre als Event-Manager tätig gewesen und habe Erfahrung mit Veranstalt­ungen. Er sei bei 900 Staatsempf­ängen und beim Weltwirtsc­haftsgipfe­l tätig gewesen. „Sowas habe ich noch nie gesehen“, berichtet er über seine Eindrücke bei der Oidn Wiesn.

Zuständig für die Genehmigun­g und Abnahme einer Veranstalt­ung ist in diesem Fall die Stadt Landsberg. Und dort weist man die Kritik in einer Pressemitt­eilung zurück: „Die Aufstellun­g des Festzeltes ist entspreche­nd der gesetzlich­en BeDer stimmung erfolgt.“Im Festzelt seien rund 480 Sitzplätze und im Freien 150 eingericht­et gewesen, widerspric­ht die Stadt den Ausführung­en Pschorrs, das Zelt sei für 600 Personen bestuhlt gewesen.

Es sei eine Abweichung von dem Mindestabs­tand von zwölf Metern genehmigt worden. Das Konzept für den Christkind­lmarkt sei angewendet worden. Der Anfahrtsbe­reich sei mit der Feuerwehr abgesproch­en worden.

Hinsichtli­ch der Gasflasche­n wendet die Stadt ein, dass ein Zelt oder eine mobile Grillanlag­e nicht als geschlosse­ne Räume gelten würden. Der gasbetrieb­ene Ochsenbrat­er sei ordnungsge­mäß gemeldet, gewesen, der Grillanhän­ger mit der erforderli­chen Prüfbesche­inigung eines Fachbetrie­bs ausgestatt­et gewesen. „Da durch eine fehlerhaft­e Genehmigun­g sowohl die Stadt als

Die Landwirte in die Stadt kommen

Die Veranstalt­ung auch ermögliche­n

auch der Veranstalt­er in Haftung geraten würden, wäre ein solches Vorgehen auch wenig zielführen­d“, heißt es in dem Schreiben der Stadt. Auflagen würden so gewählt, dass sie den gesetzlich­en Anforderun­gen gerecht würden, es aber auch ermöglicht­en, eine Veranstalt­ung durchzufüh­ren.

Bei der Stadt Landsberg ist man mit dem Kreuzmarkt, der von Sonntag bis Dienstag auf dem Hauptplatz stattfand, zufrieden. „Der Kreuzmarkt war in diesem Jahr ausgesproc­hen gut besucht“, sagt Pressespre­cher Andreas Létang.

Das habe zum einen am durchgängi­g guten Wetter gelegen. „Das Bayertorfe­st am Ende der Bergstraße und die ’Oide Wiesn’ auf dem Georg-Hellmair-Platz konnten gemeinsam mit dem Kreuzmarkt viele Anreize für Besucher schaffen, am Sonntag bei herrlichem Sonnensche­in in die Landsberge­r Innenstadt zu kommen“, so Létang. Infos darüber, wie gut der Markt für die Fieranten gelaufen ist, liegen der Stadt jedoch nicht vor.

 ?? Foto: Thorsten Jordan ?? Volles Festzelt, gute Stimmung und gutes Resümee. Die Veranstalt­ungen am Wochenende lockten viele Menschen in die Stadt Landsberg.
Foto: Thorsten Jordan Volles Festzelt, gute Stimmung und gutes Resümee. Die Veranstalt­ungen am Wochenende lockten viele Menschen in die Stadt Landsberg.

Newspapers in German

Newspapers from Germany