Die Bilanz der Oidn Wiesn
Resümee Landwirte und Besucher kamen gut ins Gespräch, so das Fazit von Bauernvertretern und von der VR-Bank Landsberg-Ammersee. Ein Landsberger bemängelt, wie das Zelt aufgestellt war
Am Sonntag lockten Oide Wiesn und Kreuzmarkt viele Besucher in die Landsberger Altstadt. Für unsere Zeitung haben die Veranstalter eine Bilanz gezogen.
Landsberg Die Menschen in die Stadt zu bringen, das ist am Wochenende gelungen. Veranstaltungen wie das Bayertorfest, Kreuzmarkt und die Oide Wiesn sorgten dafür. Bei der Oidn Wiesn der VRBank Landsberg-Ammersee gab es einen besonderen Aspekt: Landwirtschaft und Bevölkerung zusammenbringen. Und das ist nach Auffassung des Marketingleiters bei der VR-Bank Landsberg-Ammersee, Manfred Doll, auch gelungen. Kritik an Sicherheitsvorkehrungen gibt es von einem Landsberger.
Wird es 2019 eine Oide Wiesn mit Landwirtschaftsfest geben? Das kann Doll nicht zusichern, denn es hängt nicht nur von der Bank ab. Mit von der Partie ist der Bauernverband. Und der bevorzugt einen Zwei-Jahres-Rhythmus, wie Kreisobmann Johann Drexl sagt. „2019 veranstaltet das Agrarbildungszentrum wieder zwei Tage der offenen Tür im Oktober“, erzählt Drexl, dass die ehrenamtlichen Helfer des Kreisverbandes sich dort einbringen. Von der Oidn Wiesn war er begeistert: „Es war top.“Bei den Direktvermarktern und bei den Landfrauen, da habe auch alles gepasst. „Man ist mit den Leuten gut ins Gespräch gekommen“, sagt Kreisbäuerin Rita Behl. Ihr hat auch der Dankgottesdienst zu Beginn des Festes sehr gut gefallen. Als „sehr gute Veranstaltung“im Sinne einer Kommunikation zwischen Landwirten und Bürgern hat auch Dr. Sebastian Gresset vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürstenfeldbruck die Oide Wiesn empfunden.
Entwickelt hat sich die Oide Wiesn, wie Doll erzählt, anlässlich der 130-Jahr-Feier der Bank 2017. Im Rahmen der Oidn Wiesn habe man die Landwirte wieder in die Stadt holen wollen. „Die Landwirtschaft wird in den Aussiedlerhöfen außerhalb der Orte betrieben und viele Menschen wissen nicht mehr, wo das Essen herkommt.“Denn schließlich waren auch die Gründungen der Raiffeisenbanken eine Reaktion auf Agrarkrisen im 19. Jahrhundert, wie zum Jubiläum zu lesen war.
Hinsichtlich der Kritik eines Landsbergers am Zeltaufbau bei der Oidn Wiesn verweist Doll auf die Stadt. „Wir arbeiten sehr gut zusammen mit dem Ordnungsamt der Stadt, und wir erfüllen unsere Auflagen“, so Doll.
Landsberger Klaus Pschorr hatte sich in einem Brief an die Stadt gewandt und unter anderem kritisiert, dass der gesetzliche Mindestabstand von zwölf Metern vom Zelt zu Gebäuden nicht eingehalten worden sei. Er formuliert auch, dass in geschlossenen Räumen nicht mehr als eine Gasflasche angeschlossen sein dürften.
Alle Gasflaschen, auch die angeschlossenen, müssten außerhalb der Gebäude (auch Zelte) in speziell dafür vorgesehenen Schränken lagern. Wie Pschorr dem LT sagte, sei er 25 Jahre als Event-Manager tätig gewesen und habe Erfahrung mit Veranstaltungen. Er sei bei 900 Staatsempfängen und beim Weltwirtschaftsgipfel tätig gewesen. „Sowas habe ich noch nie gesehen“, berichtet er über seine Eindrücke bei der Oidn Wiesn.
Zuständig für die Genehmigung und Abnahme einer Veranstaltung ist in diesem Fall die Stadt Landsberg. Und dort weist man die Kritik in einer Pressemitteilung zurück: „Die Aufstellung des Festzeltes ist entsprechend der gesetzlichen BeDer stimmung erfolgt.“Im Festzelt seien rund 480 Sitzplätze und im Freien 150 eingerichtet gewesen, widerspricht die Stadt den Ausführungen Pschorrs, das Zelt sei für 600 Personen bestuhlt gewesen.
Es sei eine Abweichung von dem Mindestabstand von zwölf Metern genehmigt worden. Das Konzept für den Christkindlmarkt sei angewendet worden. Der Anfahrtsbereich sei mit der Feuerwehr abgesprochen worden.
Hinsichtlich der Gasflaschen wendet die Stadt ein, dass ein Zelt oder eine mobile Grillanlage nicht als geschlossene Räume gelten würden. Der gasbetriebene Ochsenbrater sei ordnungsgemäß gemeldet, gewesen, der Grillanhänger mit der erforderlichen Prüfbescheinigung eines Fachbetriebs ausgestattet gewesen. „Da durch eine fehlerhafte Genehmigung sowohl die Stadt als
Die Landwirte in die Stadt kommen
Die Veranstaltung auch ermöglichen
auch der Veranstalter in Haftung geraten würden, wäre ein solches Vorgehen auch wenig zielführend“, heißt es in dem Schreiben der Stadt. Auflagen würden so gewählt, dass sie den gesetzlichen Anforderungen gerecht würden, es aber auch ermöglichten, eine Veranstaltung durchzuführen.
Bei der Stadt Landsberg ist man mit dem Kreuzmarkt, der von Sonntag bis Dienstag auf dem Hauptplatz stattfand, zufrieden. „Der Kreuzmarkt war in diesem Jahr ausgesprochen gut besucht“, sagt Pressesprecher Andreas Létang.
Das habe zum einen am durchgängig guten Wetter gelegen. „Das Bayertorfest am Ende der Bergstraße und die ’Oide Wiesn’ auf dem Georg-Hellmair-Platz konnten gemeinsam mit dem Kreuzmarkt viele Anreize für Besucher schaffen, am Sonntag bei herrlichem Sonnenschein in die Landsberger Innenstadt zu kommen“, so Létang. Infos darüber, wie gut der Markt für die Fieranten gelaufen ist, liegen der Stadt jedoch nicht vor.