AfD Spitzenpolitikerin spricht in Landsberg
Politik Beatrix von Storch kommt nächsten Donnerstag ins Sportzentrum. Proteste gegen den Auftritt sind geplant
Landsberg Steht Landsberg eine Großdemonstration gegen den Wahlkampfauftritt von AfD-Politikerin Beatrix von Storch bevor? Die Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD) kommt am Donnerstag, 20. September, zu einer Veranstaltung des Kreisverbands Oberbayern SüdWest ins Landsberger Sportzentrum. Mit Protesten ist wohl zu rechnen – auch wenn bislang offiziell keine Gegenveranstaltung angemeldet ist, wie die Polizei auf Nachfrage mitteilt.
„Bislang ist nichts angemeldet“, sagt Michael Strohmeier, der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Landsberg. Dennoch bereite man sich auf einen Einsatz vor. „Wir haben das Ohr am Puls der Zeit. Das heißt: Wir blicken in die sozialen Medien.“Beispielsweise bei Facebook äußerten am gestrigen Mittwoch einige Landsberger ihren Unmut über den Besuch der AfDPolitikerin in der Stadt.
Eine Protestaktion wie im Juni 2016, als der Thüringer AfDLandeschef Björn Höcke im Sportzentrum auftrat, scheint wahrscheinlich. Zuletzt protestierten Hunderte Menschen in Dachau, Peiting und Weilheim gegen Auftritte von AfD-Spitzenpolitikern.
Für die Polizei geht es in Landsberg darum, den öffentlichen Raum zu sichern. „Die öffentliche Sicherheit muss gewährleistet werden“, sagt Michael Strohmeier. Inwiefern der Veranstalter, also die AfD, den Zugang ins Sportzentrum regle, sei noch offen. Während es bei der Veranstaltung des Kreisverbands Oberbayern Süd-West – er umfasst die Landkreise Landsberg und Garmisch-Partenkirchen – im Sommer 2016 unter anderem um den Jahrestag des Volksaufstandes gegen das Regime in der ehemaligen DDR ging, geht es diesmal um den Landtagswahlkampf.
Inwiefern der Besuch von Beatrix von Storch das Landsberger „Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus“auf den Plan rufen wird, ist noch offen. „Wir sind gerade intern dabei, das abzuklären. Wir werden was machen, aber in welcher Form – das ist noch die Frage“, so der Vorsitzende Moritz Hartmann. Beim Höcke-Besuch 2016 mobilisierte das Bürgerbündnis rund 350 Besucher, die an einer Kundgebung auf dem Hauptplatz teilnahmen.
Foto: Bernhard Weizenegger