Wenn Musiker über die Zeit sinnieren
„Da Huawa, da Meier und I“waren zum Abschluss im Kauferinger Kulturzelt
Kaufering Unterschiedliche Gitarren, Blasinstrumente, Schlagwerkzeuge, Keyboard, Akkordeon, zahlreiche kleinere Gerätschaften und ein Koffer voller Requisiten hätten eine ganz große Band bedienen können. Sie standen jedoch für drei ausgelassene Vollblutmusiker bereit, die in jeder Stilrichtung daheim sind. „Da Huawa, da Meier und I“waren im Kauferinger Kulturzelt mit ihrer fulminanten Bühnenshow „Zeit is a Matz“zu Gast.
Da Huawa, (Christian Maier), da Meier, (Matthias Meier) und der neue I (Sepp Haslinger) sinnierten musikalisch über die Zeit, die an einem schönen Tag nur so dahinrenne und an einem unangenehmen zur „Minutenallergie“führen könne. Kulturell verankert sei das Bier in Bayern, und darum ging es mit authentischer Musik gleich ins Jahr 1516, als die Bierpanscherei mit einem Reinheitsgebot beendet wurde. Mit komödiantischem Talent und Mut priesen die Protagonisten in fantasievoller Ritter-, Henker- und Mönchsverkleidung das flüssige Brot. Der Huawa platzierte einen Maßkrug bei der Männer-YogaÜbung „Der trinkende Hirsch“auf seinem Haupt und hüllte das Zelt in ergriffenes Schweigen.
Der Meier mit Badehose im Trachtenstyle oder knapper Leggins mit rosa Stirnband Zumba tanzend, hatte nicht nur in Mimik und Gestik, sondern auch figürlich einiges drauf. Derweil wechselte der I die Instrumente rasant wie den feinen weißen Zwirn. Mit der vietnamesischen Maultrommel wollte er einen Beitrag zur Etablierung des Weltfriedens leisten, der mit Triangel und allerlei Kleininstrumenten nach Kuba gebracht werden sollte und in ein „Hasta la Victoria Siempre“mündete. Mit der „True Story“vom Franz-Kevin wurde der Heimatsound mit den Interpreten „The Huber, the Meier and I“in die Welt getragen, in der sich selbst das Fensterln ins Windows verlagert hat.
Wie früher, als in den Zelten noch geschunkelt wurde, hakten sich die Besucher bei „Schnupftabak ist mein Leben“alle an und sangen und schunkelten begeistert mit. Gefordert mit Klatschen, Pfeifen und Schreien gab es zum endgültigen Abschluss ein besinnliches, kritisches Lied über die Blume am Wegesrand.