Wissenswertes zur Wahl
Landtagswahl In vier Wochen heißt es in Bayern Kreuzchen machen. Was die Wähler dazu wissen sollten
In gut einem Monat wird in Bayern ein neuer Landtag und die Bezirkstage gewählt. Das LT hat nachgefragt, was die Wähler im Landkreis wissen müssen.
Landsberg Dieser Tage liegen – von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich – die Wahlbenachrichtigungen für die Landtags- und Bezirkstagswahl am 14. Oktober im Briefkasten. Die Frist dazu ist von 3. bis 21. September, dann müssen die Benachrichtigungen zu dieser Landtagsund Bezirkstagswahl eingegangen sein. Wer noch keine entsprechende Aufforderung bekommen hat, kann sich in einer Woche bei seiner Gemeinde schlau machen, wie der Wahlleiter im Landratsamt, Andreas Graf, bei einem Gespräch mit dem LT erläutert: „Ab 24. September liegen die Wählerverzeichnisse eine Woche aus.“
Wer darf eigentlich wählen? Deutsche Staatsbürger, die zum Stichtag der Wahl 18 Jahre alt sind, also am 14. Oktober 2000 und früher geboren wurden. Der Wähler muss mindesten drei Monate in Bayern gewohnt haben, der Stichtag ist hier der 14. Juli. Als Wähler kommt man in das Wahlverzeichnis der Gemeinde, in der man seit 2. September mit Hauptwohnsitz gemeldet ist, wie Andreas Graf erläutert. Im Stimmkreis 120 (Landsberg am Lech, Fürstenfeldbruck-West) werden dies laut Graf rund 129 000 Menschen sein, wovon rund 21000 Wahlberechtigte auf die Stadt Landsberg entfallen und 27000 auf die Stadt Fürstenfeldbruck.
Ihre Stimme werden diese Wähler in 159 Stimmbezirken und 70 Briefwahlstimmbezirken abgeben, so die Statistik von Andreas Graf. Die Tendenz sei bei der Briefwahl steigend. „Es gibt vier sogenannte Auswahlstimmbezirke für die repräsentative Wahlstatistik des Landesamts für Statistik“, erläutert der Beamte. In Fürstenfeldbruck, Landsberg, Eching und Kottgeisering gebe es je einen Stimmbezirk, bei dem auf dem Wahlzettel Geschlecht und Altersgruppe vermerkt sind, sodass in anonymisierter Form Wahlverhalten analysiert werden kann. Wer per Briefwahl wählen will, kann dies beantragen: Entweder man geht direkt zur Kommune und holt sich die Briefwahlunterlagen ab oder man beantragt den Wahlschein schriftlich oder per E-Mail.
Beige sind die Stimmzettel für die Landtagswahl, blau die für die Bezirkstagswahl, jeweils ein kleiner und ein großer. Die Stimmabgabe ist einfach: Pro Zettel ein Kreuz, wie Graf anhand der Musterwahlzettel zeigt. Der kleine Zettel listet hier die Stimmkreiskandidaten auf, landläufig Direktkandidat genannt. Im Stimmkreis 120 benennen wie berichtet zehn Parteien Direktkandidaten für den Landtag und ebenso viele für den Bezirkstag. Im gesamten Wahlkreis – es handelt sich hier um den Bezirk Oberbayern – treten dagegen 17 Gruppierungen für den Landtag und 14 für den Bezirkstag an. Diese Wahlkreislisten, beziehungsweise Listen für die Zweitstimmen, sind auf den großen Zetteln zu finden.
In den insgesamt 229 Stimmbezirken im Stimmkreis 120 – auch Wahllokale genannt – werden von Wahlvorständen mit durchschnittlich sieben bis zehn Personen am Abend des 14. Oktober die Stimmen ausgezählt. Schon feststehen wird an diesem Abend, wie Andreas Graf sagt, wer als Direktkandidat ins Maximilianeum einzieht und wie viele Sitze den jeweiligen Parteien zustehen. Dies ergibt sich aus der Summe der Erst- und Zweitstimmen einer Partei. Von den 180 Landtagsabgeordneten sind aber nur 91 Direktkandidaten, die restlichen Sitze besetzen die Listenkandidaten. Wer über diesen Weg ein Mandat bekommt, wird erst später feststehen. 2013 dauerte es bis Dienstag, bis hier ausgezählt war.
Denn die Summe aus Erst- und Zweitstimme entscheidet nicht nur über das Sitzverhältnis im Landtag, sondern auch darüber, welcher Kandidat aus der Wahlkreisliste in den Landtag kommt. „Dies gilt aber nur, wenn eine Partei die fünf Prozent erreicht hat“, so Andreas Graf. Die Sitze werden übrigens pro Wahlkreis verteilt: Von den 180 Sitzen im Landtag stehen den Oberbayern 61 Abgeordnete zu.
In vier Bezirken wird das Wahlverhalten analysiert
Zustellung Die Deutsche Post weist darauf hin, dass die Wahlbenachrichti gungen im Briefzentrum Augsburg nach Orten und Straßen sortiert und an schließend an alle Wahlberechtigten aus geliefert würden. Bis Sonntag, 23. September, sollten die Wahlbenachrichti gungen bei allen Wahlberechtigten vorliegen. Damit die Postboten diese wichtige Post zuverlässig und schnell zustellen können, bittet die Deutsche Post ihre Kunden, in den nächsten Tagen nach ihrem Briefkasten zu schauen, ob die Beschriftung noch aktuell und gut les bar ist.