Der Trachtenhut ist schon gebürstet
Wiesn Immer wieder haben sich D’Windachtaler Hofstetten für den Münchener Trachtenumzug beworben. Jetzt hat es geklappt. Worauf sich Vorsitzender Martin Probst besonders freut
Hofstetten Den traditionellen Auftakt zum Münchner Oktoberfest gestaltet in diesem Jahr der Trachtenverein D’Windachtaler Hofstetten mit. Denn rund 75 der insgesamt 90 aktiven Trachtler sind am Sonntag, 23. September, als Fußgruppe am Trachten- und Schützenumzug dabei. Damit gehören sie zu den etwa 9000 Teilnehmern, die mit ihren Trachten- und Schützenvereinen, Musikkapellen oder Spielmannszügen einen farbenfrohen Bilderbogen auf die Straßen der Landeshauptstadt zaubern.
Nach 2002 ist es das zweite Mal, dass der Trachtenverein (damals zusammen mit den Musikvereinen Hofstetten und Reichling) in dem viel beachteten Programmpunkt des Oktoberfests gemeinsam mit Gruppierungen aus Deutschland und Europa zu sehen ist. Schon bei der Premiere war der heutige Vorsitzende Martin Probst als Teilnehmer der Fußgruppe dabei. Damals war sein Vater Sepp Probst Vorsitzender. Als dessen Nachfolger ist der 33-Jährige heuer für Bewerbung und Organisation verantwortlich.
„Es ist nicht so, dass man automatisch genommen wird“, fasst Martin Probst die Bewerbung, die viel Geduld und Zeit erfordere, lapidar zusammen. Immer wieder habe sich der Verein in den vergangenen Jahren beworben. „Auch schon mal mit einem Festwagen, weil wir uns da mehr Chancen erhofft haben“, sagt er. Nun habe es endlich geklappt. Nur mit einem Taferlbuben vorneweg und ihrer Vereinsfahne werden sich D’Windachtaler an ihrem Aufstellplatz einfinden, nicht einmal ein Handwagen ist angemeldet.
„Wir haben nicht damit gerechnet“, freute sich Probst über die relativ kurzfristige telefonische Zusage. Denn auf die schriftliche Bewerbung mit einer genauen Beschreibung der Männer- und Frauentracht sowie einem Foto habe er erst einmal nichts gehört. Nach dem Anruf aus München musste es jedoch schnell gehen. Die Organisatoren wollten die endgültige, ausführlichere Bewerbung per E-Mail vorliegen haben. Zwei Busse wurden organisiert, damit neben den Teilnehmern auch Zuschauer aus dem Dorf mitfahren können, die Parkgenehmigung beantragt und ein Infoschreiben an die Vereinsmitglieder herausgegeben. Darin hat Probst die strengen Anforderungen an Zugteilnehmer zusammengefasst. Sie dürfen keine sichtbaren Tattoos oder Piercings haben, nicht geschminkt sein, keine Sonnenbrillen oder Regenjacken mitführen und nicht Kaugummi kauen. Am Aufstellpunkt, den sich Martin Probst vorab schon angeschaut hat, werden auch die Taschenbeutel der Frauen kontrolliert. „Damit es nachher beim Einzug ins Zelt schneller geht“, vermutet er. „Und die Männer müssen die Hirschfänger daheim lassen“, ergänzt seine Frau Elisabeth.
Beide werden sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen und mitmarschieren. Ihre kleine Tochter Magdalena darf zu Hause bei den Großeltern bleiben. Für die bald Einjährige wäre der Tag zu lang. „Ich freu mich auf einen schönen Umzug bei schönem Wetter und danach eine kühle Maß Bier“, sagt Martin Probst, für den es eine Ehre ist mitzugehen.
Für die Teilnehmer aus Hofstetten und ihre mitreisenden Fans startet am ersten Oktoberfestsonntag frühmorgens um sieben Uhr der Bus. Beim Parkplatz an der Großmarkthalle steigen sie um in ShuttleBusse, die direkt zum Aufstellpunkt an der Isar fahren. Als Zugnummer 31b werden sich D’Windachtaler gegen 10.30 Uhr in Bewegung setzen und etwa zwei Stunden später das Hofbräuzelt erreichen. Dort erwartet die Trachtler eine wohlverdiente Brotzeit mit Bier und Hendl, bevor sie am späten Nachmittag nach Hofstetten zurückkehren. Ausklingen werde der Tag „beim Hipp, wie immer nach einem Umzug“, sagt Martin Probst.
Tattoos oder Piercings dürfen nicht zu sehen sein