Mehrere Demos gegen die AfD
Politik Zwei Bündnisse machen am Donnerstag gegen den Storch-Besuch mobil. Die CSU kommt nicht zum Protest
Landsberg Der Protest gegen den Besuch der AfD-Bundespolitikerin Beatrix von Storch in Landsberg hat sich formiert. Gleich zwei Bündnisse haben für Donnerstagabend Kundgebungen angemeldet. Beide wollen für friedlichen Protest sorgen. Veranstaltungen sind am Sportzentrum – in der dortigen Gaststätte wird von Storch beim AfD-Kreisverband OberbayernWest auftreten – und am Hauptplatz geplant.
Um 19 Uhr soll die AfD-Veranstaltung mit der stellvertretenden Vorsitzenden der Bundestagsfraktion im Sportzentrum beginnen. Die Initiative „#landsbergbleibtbunt“um Sebastian Neu hat das Motto „Kein Platz für Beatrix von Storch und ihre AfD“gewählt. „Das war eine ganz spontane Aktion von meiner Frau und mir“, sagt der 32-jährige Landsberger, der zunächst bei Facebook eine Veranstaltung ins Leben rief. Beim Landratsamt wurden 100 bis 150 Teilnehmer für die Kundgebung angekündigt. Ab 18 Uhr will man sich im Bereich der Bossewiese formieren und für eine friedliche Demo mit ausreichend Krach sorgen, wenn die AfD-Politikerin kommt. „Wir wollen Frau von Storch zeigen, dass wir vieles anders sehen als sie“, so Neu weiter. Kurz nach 19 Uhr sollen sich die Teilnehmer dann zu Fuß in Richtung Hauptplatz aufmachen. Dieser Marsch steht unter dem Motto „Lauf gegen Rechtspopulismus und Menschenfeindlichkeit“.
Dort schließt sich dann eine Demonstration vom „Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus für Toleranz und Menschenwürde im Landkreis Landsberg“an. „Die Leute sollen beide Veranstaltungen besuchen können“, sagt BürgerbündnisVorsitzender Moritz Hartmann. Während des Fußmarsches ist im Bereich von Spöttinger Straße, Katharinenstraße und Hubert-vonHerkomer-Straße mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen, wie das Landratsamt mitteilt.
Gegen 19.15 Uhr soll dann auf dem Hauptplatz unter dem Motto „Landsberg ist weltoffen, liebenswert und bunt und soll es bleiben – Nein zur AfD-Ideologie!“eine Kundgebung starten. „Wir beginnen mit Live-Musik und dann gibt es Reden“, sagt Veranstalter Moritz Hartmann. Auf der Rednerliste befinden sich Vertreter der katholischen Kirche in Landsberg und der evangelischen Kirche in Kaufering. Zudem habe man alle Direktkandidaten der anstehenden Landtagswahl – mit Ausnahme der AfD – eingeladen. Zugesagt hätten SPD, Grüne, FDP und die Gruppierung „Mut“.
Nicht teilnehmen wird die CSU. Kreisvorsitzender und Landtagsdirektkandidat Alex Dorow begründet die Absage in einer Pressemitteilung: „Die AfD ist ein politischer Gegner. Von Teilen des dort vertretenen Gedankengutes distanziert sich die CSU ausdrücklich. Wir sind allerdings ebenso der Überzeugung, dass die Auseinandersetzung um dieses Gedankengut politisch und nicht durch Kundgebungen und Gegenveranstaltungen geführt werden muss. Dazu gibt es aus unserer Sicht auch genügend gute Argumente.“
Man verzichte auch auf eine Teilnahme, weil man zudem das Versammlungsrecht von Parteien, die zur Wahl zugelassen sind, achte. „Dies impliziert in keiner Weise ein
Politisches Kapital aus der Opferrolle?
Gemeinmachen mit fragwürdigen oder möglicherweise antidemokratischen Aussagen vonseiten der AfD“, betont Dorow. Man werde auch in Zukunft verstärkt die politische Auseinandersetzung suchen. „Dies erscheint uns erfolgversprechender als Kundgebungen, die die AfD möglicherweise weiter in eine ’Opferrolle’ hineinmanövrieren, aus der sie dann politisches Kapital zu schlagen versucht.“