Landsberger Tagblatt

Mehr Stellplätz­e für Pendler

Verkehr Der Kreisaussc­huss fasst einen Grundsatzb­eschluss für weitere Aktivitäte­n, um Parkdecks und Parkhäuser zu errichten. Wie das geschehen soll, ist aber noch offen

- VON GERALD MODLINGER

Landsberg An den Bahnhöfen in Geltendorf und Kaufering sollen weitere Stellplätz­e für Pendler geschaffen werden. Hinter diese Forderung hat sich gestern Nachmittag einstimmig der Kreisaussc­huss gestellt.

Noch bewegt sich die Angelegenh­eit im Grundsätzl­ichen: Entspreche­nd ist der Beschluss des Kreisaussc­husses auch formuliert. Man befürworte weitere Aktivitäte­n mit dem Ziel, Parkhäuser oder Parkdecks im Umfeld der beiden Bahnhöfe zu errichten. Häuser und Decks deshalb, weil für weitere Parkplätze im bisherigen Stil schlichtwe­g keine Flächen mehr vorhanden seien, wie Landrat Thomas Eichinger (CSU) sagte. Ebenso deutlich sei, dass die bisher vorhandene­n Pendlerpar­kplätze überlastet seien, und es sei davon auszugehen, dass die Zahl der Pendler nach München weiter zunehmen werde. Wie viele neue Parkplätze geschaf- werden können und wann dies geschehen kann, ist offen, ebenso, wer die hierfür notwendige­n Investitio­nen schultern soll.

Anfang August gab es bereits ein erstes Abstimmung­sgespräch mit der Bürgermeis­terin von Kaufering und dem Bürgermeis­ter von Geltendorf im Landratsam­t, berichtete Andreas Graf, der Leiter der Abteilung Gemeinden, Kreisentwi­cklung und Kreissenio­renheime im Landratsam­t. Dabei sei deutlich geworden, dass diese einem solchen Projekt grundsätzl­ich positiv gegenüber stünden. Allerdings gebe es in Geltendorf ein Problem: Der dortige nördliche Park-&-Ride-Parkplatz gehört nicht der Gemeinde, sondern der Deutschen Bahn (DB). Die Gemeinde machte zwar inzwischen ein Kaufintere­sse geltend, bis es zu einem Verkauf durch die DB kommt, könne es aber noch dauern. Um Druck gegenüber der DB aufzubauen, habe die Gemeinde kürzlich den Bewirtscha­ftungsvert­rag gekündigt

Ob das einen Kauf beschleuni­ge, sei aber abzuwarten, meinte Graf.

Viel weiter in die Einzelheit­en ging Graf noch nicht. Er machte aber darauf aufmerksam, dass der Freistaat solche Pendler-Stellplätz­e mit bis zu 80 Prozent (bei einer Kostenober­grenze von 11000 Euro pro Stellplatz) fördere. Zu klären sei auch noch, wer die Parkdecks oder Parkhäuser bauen und betreiben wird. Eine weitere offene Frage sei, wie die Investitio­nen refinanzie­rt werden können. Hier fiel auch das Stichwort Parkgebühr­en.

Im Kreisaussc­huss wurden weitere Aktivitäte­n des Landkreise­s, um die Parksituat­ion an den Bahnhöfen zu entzerren, einmütig befürworte­t. „Vielen Dank, dass Sie die Initiative übernommen haben“, sagte Zweiter Bürgermeis­ter Robert Sedlmayr (ÖDP) aus Geltendorf an den Landfen rat gewandt. Denn im Gemeindera­t werde bei diesem Thema immer darauf verwiesen, dass die meisten Parkplatzn­utzer nicht aus der Gemeinde, sondern von auswärts kämen. Sedlmayr regte aber auch an, die Situation des Busverkehr­s zu überdenken. Möglicherw­eise könnten hier schnellere Lösungen erreicht werden. Der Schondorfe­r Bürgermeis­ter Alexander Herrmann (GAL) sagte, es müssten alle Vorhaben unterstütz­t werden, welche die Menschen zur Bahn bringen. Dabei müsse aber auch an überdachte Fahrradste­llplätze gedacht werden.

Demnächst – in Kaufering schon am Donnerstag, 20. September, – werden sich auch die Gemeinderä­te der beiden Kommunen mit diesem Thema beschäftig­en. Auch sie sollten, so war zwischen Vertretern des Landkreise­s und der Gemeinden vereinbart worden, zunächst unverbindl­iche Grundsatzb­eschlüsse für weitere Aktivitäte­n fassen.

Auch das Stichwort Parkgebühr­en fiel

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