Mehr Stellplätze für Pendler
Verkehr Der Kreisausschuss fasst einen Grundsatzbeschluss für weitere Aktivitäten, um Parkdecks und Parkhäuser zu errichten. Wie das geschehen soll, ist aber noch offen
Landsberg An den Bahnhöfen in Geltendorf und Kaufering sollen weitere Stellplätze für Pendler geschaffen werden. Hinter diese Forderung hat sich gestern Nachmittag einstimmig der Kreisausschuss gestellt.
Noch bewegt sich die Angelegenheit im Grundsätzlichen: Entsprechend ist der Beschluss des Kreisausschusses auch formuliert. Man befürworte weitere Aktivitäten mit dem Ziel, Parkhäuser oder Parkdecks im Umfeld der beiden Bahnhöfe zu errichten. Häuser und Decks deshalb, weil für weitere Parkplätze im bisherigen Stil schlichtweg keine Flächen mehr vorhanden seien, wie Landrat Thomas Eichinger (CSU) sagte. Ebenso deutlich sei, dass die bisher vorhandenen Pendlerparkplätze überlastet seien, und es sei davon auszugehen, dass die Zahl der Pendler nach München weiter zunehmen werde. Wie viele neue Parkplätze geschaf- werden können und wann dies geschehen kann, ist offen, ebenso, wer die hierfür notwendigen Investitionen schultern soll.
Anfang August gab es bereits ein erstes Abstimmungsgespräch mit der Bürgermeisterin von Kaufering und dem Bürgermeister von Geltendorf im Landratsamt, berichtete Andreas Graf, der Leiter der Abteilung Gemeinden, Kreisentwicklung und Kreisseniorenheime im Landratsamt. Dabei sei deutlich geworden, dass diese einem solchen Projekt grundsätzlich positiv gegenüber stünden. Allerdings gebe es in Geltendorf ein Problem: Der dortige nördliche Park-&-Ride-Parkplatz gehört nicht der Gemeinde, sondern der Deutschen Bahn (DB). Die Gemeinde machte zwar inzwischen ein Kaufinteresse geltend, bis es zu einem Verkauf durch die DB kommt, könne es aber noch dauern. Um Druck gegenüber der DB aufzubauen, habe die Gemeinde kürzlich den Bewirtschaftungsvertrag gekündigt
Ob das einen Kauf beschleunige, sei aber abzuwarten, meinte Graf.
Viel weiter in die Einzelheiten ging Graf noch nicht. Er machte aber darauf aufmerksam, dass der Freistaat solche Pendler-Stellplätze mit bis zu 80 Prozent (bei einer Kostenobergrenze von 11000 Euro pro Stellplatz) fördere. Zu klären sei auch noch, wer die Parkdecks oder Parkhäuser bauen und betreiben wird. Eine weitere offene Frage sei, wie die Investitionen refinanziert werden können. Hier fiel auch das Stichwort Parkgebühren.
Im Kreisausschuss wurden weitere Aktivitäten des Landkreises, um die Parksituation an den Bahnhöfen zu entzerren, einmütig befürwortet. „Vielen Dank, dass Sie die Initiative übernommen haben“, sagte Zweiter Bürgermeister Robert Sedlmayr (ÖDP) aus Geltendorf an den Landfen rat gewandt. Denn im Gemeinderat werde bei diesem Thema immer darauf verwiesen, dass die meisten Parkplatznutzer nicht aus der Gemeinde, sondern von auswärts kämen. Sedlmayr regte aber auch an, die Situation des Busverkehrs zu überdenken. Möglicherweise könnten hier schnellere Lösungen erreicht werden. Der Schondorfer Bürgermeister Alexander Herrmann (GAL) sagte, es müssten alle Vorhaben unterstützt werden, welche die Menschen zur Bahn bringen. Dabei müsse aber auch an überdachte Fahrradstellplätze gedacht werden.
Demnächst – in Kaufering schon am Donnerstag, 20. September, – werden sich auch die Gemeinderäte der beiden Kommunen mit diesem Thema beschäftigen. Auch sie sollten, so war zwischen Vertretern des Landkreises und der Gemeinden vereinbart worden, zunächst unverbindliche Grundsatzbeschlüsse für weitere Aktivitäten fassen.
Auch das Stichwort Parkgebühren fiel