Landsberger Tagblatt

Kommt die Zone auch ins Dorf?

Verkehr Gleich nach der Sommerpaus­e beschäftig­en sich die Marktgemei­nderäte wieder mit dem Thema Tempo 30. Denn die Bürgermeis­terin will Klarheit in Alt-Kaufering

- VON THOMAS WUNDER

Kaufering Gleich in der ersten Sitzung nach der Sommerpaus­e muss sich der Kauferinge­r Marktgemei­nderat erneut mit dem brisanten Thema Tempo-30-Zonen beschäftig­en. Nachdem die Mehrheit des Gremiums Mitte Juli entschiede­n hatte, an der Umsetzung nicht zu rütteln, wollen Bürgermeis­terin und Verwaltung auch im Dorf Klarheit schaffen. Denn dort gibt es noch Straßen, in denen zwar Tempo 30 gilt, aber nicht wie in den Zonen Rechts-vor-links.

Ein Beispiel für die aktuelle Situation ist die Leonhardis­traße. Dort darf nicht schneller als 30 Stundenkil­ometer gefahren werden. Vorfahrt haben dort allerdings die Verkehrste­ilnehmer, die auf der Leonhardis­traße unterwegs sind. In den Tempo-30-Zonen, die mittlerwei­le bis auf wenige Ausnahmen im restlichen Gemeindege­biet gelten, ist Rechts-vor-links per Straßenver­kehrsordnu­ng vorgeschri­eben. Und daran entzündete sich die Kritik vieler Bürger, die in einer Unter- mündete, die über 1300 Personen unterzeich­neten.

Bürgermeis­terin Bärbel Wagener-Bühler hatte die Regelung, wie im Wahlkampf angekündig­t, noch einmal rechtlich überprüfen lassen und eine Umfrage gestartet. Über diese Umfrage wollte sie feststelle­n, ob die Tempo-30-Zonen eine sichere und zügige Verkehrsab­wicklung gewährleis­ten. Mitte Juli wollte sie das Thema erneut im Marktgemei­nderat beraten lassen und den Räten unter anderem vorschlage­n, in der Dr.-Gerbl-Straße, der Bahnhofstr­aße und der Kolpingstr­aße die Tempo-30-Zonen-Regelung wieder aufzuheben. Doch dazu kam es erst gar nicht. Alex Glaser (GAL) beantragte, den Punkt von der Tagesordnu­ng zu nehmen. Kauferinge­r Mitte und UBV sowie die Bürgermeis­terin stimmten zwar dagegen, die Mehrheit war aber dafür (13:8 Stimmen).

Die Bürgermeis­terin ist nach wie vor der Meinung, dass die bestehende Regelung nicht rechtskonf­orm ist. In der Sitzung Mitte Juli sagte sie aber auch, dass nun bauliche Maßnahmen erfolgen und für das Altdorf eine Entscheidu­ng getroffen werden müsse. Denn dort gebe es noch keine flächendec­kende Zone. Einige bauliche Veränderun­gen hat es in Kaufering bereits gegeben. Bei einer Verkehrssc­hau, bei der auch Vertreter des Landratsam­tes und der Polizei dabei waren, wurde erörtert, was verändert werden muss. Wie Bärbel Wagener-Bühler sagt, wurden unter anderem Markierung­en für Radfahrer entfernt, weil an Einmündung­en jetzt eine andere Vorfahrtsr­egelung gilt. In der Iglinger Straße seien die Schilder, die auf die Beschränku­ng für Lastwagen über 7,5 Tonnen hinwiesen, abgebaut worden.

In der Sitzung am Donnerstag steht nun eine Entscheidu­ng über die künftige Regelung in Alt-Kaufering an. Auch dort sollen laut einem Beschluss des Marktgemei­nderats vom 27. September 2017 Tempo30-Zonen eingericht­et werden. Die Bürgermeis­terin will diesen Beschrifte­nliste schluss jetzt, gut ein Jahr später, umsetzen. Allerdings will sie die Marktgemei­nderäte davon überzeugen, dass diese Regelung nicht in allen Straßen angewandt wird. Sie bezeichnet diese Straßen als Durchgangs­straßen, in denen vor allem Rechts-vor-links hinderlich sei. Von der Regelung ausnehmen würde Bärbel Wagener-Bühler den Brückenrin­g, die Kreisstraß­e, die von Ost nach West durchs Dorf führt, die Verlängeru­ng der Epfenhause­ner Straße und die Scheuringe­r Straße. Vor dem Kindergart­en im Gebäude der Alten Schule im Brückenrin­g soll aber Tempo 30 angeordnet werden. Das sei vor solchen Einrichtun­gen in einem bestimmten Streckenab­schnitt möglich.

Die Mehrheit war gegen eine erneute Beratung

Sitzungste­rmin Die Sitzung des Kau feringer Marktgemei­nderats findet aus nahmsweise am Donnerstag statt. Am 20. September (Beginn 19.30 Uhr) geht es im Sitzungssa­al im Feuerwehrh­aus unter anderem noch um die Errichtung eines Parkhauses/Parkdecks am Bahnhof in Kaufering sowie den Abriss des ehe maligen Sportheims am alten Sportplatz.

 ?? Foto: Thorsten Jordan ?? „Tempo 30“im Doppelpack. In der Leitenberg­straße und im Auenweg in Alt Kaufering sind diese Schilder noch zu sehen. Laut einer Entscheidu­ng des Marktgemei­nderats, die fast ein Jahr zurücklieg­t, müssten sie aber abgebaut werden. Am Donnerstag berät der Gemeindera­t darüber.
Foto: Thorsten Jordan „Tempo 30“im Doppelpack. In der Leitenberg­straße und im Auenweg in Alt Kaufering sind diese Schilder noch zu sehen. Laut einer Entscheidu­ng des Marktgemei­nderats, die fast ein Jahr zurücklieg­t, müssten sie aber abgebaut werden. Am Donnerstag berät der Gemeindera­t darüber.

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