Kommt die Zone auch ins Dorf?
Verkehr Gleich nach der Sommerpause beschäftigen sich die Marktgemeinderäte wieder mit dem Thema Tempo 30. Denn die Bürgermeisterin will Klarheit in Alt-Kaufering
Kaufering Gleich in der ersten Sitzung nach der Sommerpause muss sich der Kauferinger Marktgemeinderat erneut mit dem brisanten Thema Tempo-30-Zonen beschäftigen. Nachdem die Mehrheit des Gremiums Mitte Juli entschieden hatte, an der Umsetzung nicht zu rütteln, wollen Bürgermeisterin und Verwaltung auch im Dorf Klarheit schaffen. Denn dort gibt es noch Straßen, in denen zwar Tempo 30 gilt, aber nicht wie in den Zonen Rechts-vor-links.
Ein Beispiel für die aktuelle Situation ist die Leonhardistraße. Dort darf nicht schneller als 30 Stundenkilometer gefahren werden. Vorfahrt haben dort allerdings die Verkehrsteilnehmer, die auf der Leonhardistraße unterwegs sind. In den Tempo-30-Zonen, die mittlerweile bis auf wenige Ausnahmen im restlichen Gemeindegebiet gelten, ist Rechts-vor-links per Straßenverkehrsordnung vorgeschrieben. Und daran entzündete sich die Kritik vieler Bürger, die in einer Unter- mündete, die über 1300 Personen unterzeichneten.
Bürgermeisterin Bärbel Wagener-Bühler hatte die Regelung, wie im Wahlkampf angekündigt, noch einmal rechtlich überprüfen lassen und eine Umfrage gestartet. Über diese Umfrage wollte sie feststellen, ob die Tempo-30-Zonen eine sichere und zügige Verkehrsabwicklung gewährleisten. Mitte Juli wollte sie das Thema erneut im Marktgemeinderat beraten lassen und den Räten unter anderem vorschlagen, in der Dr.-Gerbl-Straße, der Bahnhofstraße und der Kolpingstraße die Tempo-30-Zonen-Regelung wieder aufzuheben. Doch dazu kam es erst gar nicht. Alex Glaser (GAL) beantragte, den Punkt von der Tagesordnung zu nehmen. Kauferinger Mitte und UBV sowie die Bürgermeisterin stimmten zwar dagegen, die Mehrheit war aber dafür (13:8 Stimmen).
Die Bürgermeisterin ist nach wie vor der Meinung, dass die bestehende Regelung nicht rechtskonform ist. In der Sitzung Mitte Juli sagte sie aber auch, dass nun bauliche Maßnahmen erfolgen und für das Altdorf eine Entscheidung getroffen werden müsse. Denn dort gebe es noch keine flächendeckende Zone. Einige bauliche Veränderungen hat es in Kaufering bereits gegeben. Bei einer Verkehrsschau, bei der auch Vertreter des Landratsamtes und der Polizei dabei waren, wurde erörtert, was verändert werden muss. Wie Bärbel Wagener-Bühler sagt, wurden unter anderem Markierungen für Radfahrer entfernt, weil an Einmündungen jetzt eine andere Vorfahrtsregelung gilt. In der Iglinger Straße seien die Schilder, die auf die Beschränkung für Lastwagen über 7,5 Tonnen hinwiesen, abgebaut worden.
In der Sitzung am Donnerstag steht nun eine Entscheidung über die künftige Regelung in Alt-Kaufering an. Auch dort sollen laut einem Beschluss des Marktgemeinderats vom 27. September 2017 Tempo30-Zonen eingerichtet werden. Die Bürgermeisterin will diesen Beschriftenliste schluss jetzt, gut ein Jahr später, umsetzen. Allerdings will sie die Marktgemeinderäte davon überzeugen, dass diese Regelung nicht in allen Straßen angewandt wird. Sie bezeichnet diese Straßen als Durchgangsstraßen, in denen vor allem Rechts-vor-links hinderlich sei. Von der Regelung ausnehmen würde Bärbel Wagener-Bühler den Brückenring, die Kreisstraße, die von Ost nach West durchs Dorf führt, die Verlängerung der Epfenhausener Straße und die Scheuringer Straße. Vor dem Kindergarten im Gebäude der Alten Schule im Brückenring soll aber Tempo 30 angeordnet werden. Das sei vor solchen Einrichtungen in einem bestimmten Streckenabschnitt möglich.
Die Mehrheit war gegen eine erneute Beratung
Sitzungstermin Die Sitzung des Kau feringer Marktgemeinderats findet aus nahmsweise am Donnerstag statt. Am 20. September (Beginn 19.30 Uhr) geht es im Sitzungssaal im Feuerwehrhaus unter anderem noch um die Errichtung eines Parkhauses/Parkdecks am Bahnhof in Kaufering sowie den Abriss des ehe maligen Sportheims am alten Sportplatz.