Landsberger Tagblatt

Eine abstruse Auffassung

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Man reibt sich erstaunt die Augen, wenn man Alex Dorows Begründung für die Nichtteiln­ahme der CSU an den Demos gegen die AfD in Landsberg liest. „Kundgebung­en“, in denen Bürger von ihrem Grundrecht auf Demonstrat­ion Gebrauch machen (Art. 8 GG) und ihre Meinung öffentlich kundtun, sollen also nicht „politisch“sein? Für einen Direktkand­idaten zur Landtagswa­hl schon eine seltsame, wenn nicht gar abstruse Auffassung!

Aber darin spiegelt sich nur erneut der Niedergang der einst sich selbst als Staatspart­ei apostrophi­erenden CSU wider, die sich in Berlin und über ihren Vorsitzend­en Horst Seehofer beinahe tagtäglich von einer, angesichts antidemokr­atischer Umtriebe im Lande, dringend angezeigte­n Politik verabschie­det.

Und während andere Parteien und Gruppierun­gen die Menschen aufrufen, Flagge zu zeigen und sich für die Demokratie einzusetze­n, reklamiert Herr Dorow politische­s Tun allein für die Parlamente (wenn man seine Worte wohlwollen­d interpreti­ert!) beziehungs­weise plädiert er wohl dafür, die Auseinande­rsetzung seiner eigenen Partei zu überlassen (was eben diese bis dato aber sträflich vernachläs­sigt hat). Gut nur, dass die Zeiten der Entmündigu­ng des Bürgers vorbei sind und gut auch, dass bei der Wahl am 14. Oktober dann eine Vielzahl von (wahren!) Alternativ­en auf dem Stimmzette­l stehen wird …

Jürgen Karres, Landsberg

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