Auf der Suche nach der Form
Spiel der Woche In Dettenschwang läuft es bislang nicht. In Windach dagegen fast perfekt
Windach/Dettenschwang Umgekehrte Vorzeichen der beiden B-Klassen-Aufsteiger der Saison 2016/2017: Vor einem Jahr startete der FC Dettenschwang fulminant mit fünf Siegen in Folge – und landete im gesicherten Mittelfeld. Diesmal lassen die Sportfreunde Windach aufhorchen. Nach der Auftaktniederlage gegen Schondorf gab es zuletzt vier Siege. Damit liegt Windach nur noch einen Punkt hinter Tabellenführer Finning (13). Kann Windach (12) seinen Lauf gegen das bisher noch sieglose Dettenschwang (3) fortsetzen? Diese Frage wird am Sonntag im Spiel der Woche in Windach ab 15 Uhr beantwortet.
So richtig erklären kann sich auch Windachs Abteilungsleiter Thomas Wunder die derzeitige Erfolgsserie nicht – meint aber, einen Grund zu kennen: „Wir spielen jetzt im dritten Jahr mit der fast identischen Mannschaft und Spielertrainer Maximilian Werbach zusammen. Da sieht man halt richtig gute Fortschritte.“Auch die sehr gute Jugendarbeit sieht der 28-jährige Wunder, der das Amt als Abteilungsleiter vor fünf Jahren übernommen hat, als Grund für den Erfolg. „Da kommen immer wieder gute Jungs heraus, und deshalb sind wir auch inzwischen viel breiter aufgestellt. Jetzt können wir auch mal ein paar Ausfälle besser verkraften“, meint der gelernte Industriemeister.
Er sieht das Ganze aber auch als eine sehr schöne Momentaufnahme und warnt vor allzu großer Euphorie. „Es kann im Sport ganz schnell nach oben oder unten gehen. Dafür gibt es in der Vergangenheit viele Beispiele“, bleibt Wunder realistisch. „Unser Ziel ist und bleibt erst einmal der Klassenerhalt. Und je früher wir den erreicht haben, umso besser.“
Den Gegner aus Dettenschwang schätzt er wesentlich besser ein, als es der derzeitige Tabellenplatz aussagt, und meint mit einem Augenzwinkern: „Ich hoffe, dass bei denen nicht ausgerechnet gegen uns der Knoten platzt und wir noch ein bisschen länger auf der Erfolgswelle schwimmen können.“
Nach Ende der vergangenen Saison hatten sich die Dettenschwanger Verantwortlichen auf die Suche nach einem neuen Trainer gemacht. Dabei kam die Abteilungsleitung des FCD schnell wieder auf einen „alten Bekannten“. Denn mit Hermann Keil übernahm ein Dettenschwanger „Urgestein“den Job bereits zum vierten Mal bei seinem Heimatverein. „In Absprache mit meiner Familie haben wir beschlossen, dass ich mir das trotz meines ,hohen Alters‘ noch mal antue“, meint der 62-Jährige mit einem Schmunzeln.
Keil, der als 15-Jähriger eines der Gründungsmitglieder des Vereins war, sieht sein „Insiderwissen“als großen Vorteil: „Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Deshalb kenne ich natürlich fast jeden und habe deshalb auch wieder schnell Fuß gefasst.“
Den verpatzten Saisonstart seiner Mannschaft kann sich der gelernte Kfz-Mechaniker auch nicht so richtig erklären: „Die Vorbereitung war eigentlich richtig gut und alle haben mitgezogen. Jetzt ist aber bei einigen meiner Jungs ein Schlendrian zu erkennen. Und dann fehlen halt die letzten zehn Prozent, um das Potenzial abzurufen.“
Vertreten wird Hermann Keil urlaubsbedingt in den nächsten beiden Wochen vom verletzten Spieler Martin Krautner. Er meint zum Schluss mit einem Lachen: „Wenn Martin sechs Punkte holt, haben wir in Dettenschwang vielleicht einen neuen Trainer.“