Der Einweihung folgt gleich die Jungfernfahrt
Der Landkreis Landsberg weiht das neue Bootshaus des Ammersee-Gymnasiums ein und auch noch gleich drei neue Ruderboote. Gegen den Neubau hatte es anfangs erhebliche Widerstände gegeben
Es war beinahe so wie vor zwölf Jahren zur Eröffnung des Ammersee-Gymnasiums (ASG): Es strahlten die Sonne und viele Gesichter um die Wette. Nur, dass dieses Mal keine Schule, sondern am Seeufer von St. Alban das neue Bootshaus des ASG offiziell eingeweiht wurde. Doch damit nicht genug: Auch drei strahlend weiße, neue Ruderboote wurden auf die Namen „St. Alban“, „Windach“und „Riederau“getauft, die anschließend von den Schulmannschaften vom neuen Schwimmsteg aus zu Wasser gelassen wurden, um mit beeindruckendem Tempo zur Jungfernfahrt zu starten.
Wie sehr den Schülern ihr Sport am Herzen liegt, zeigte gleich zu Beginn der Feierstunde ein mitreißender und motivierender Film, der von Abiturienten zum Thema Rudern gedreht und produziert wurde. Schon bei der Eröffnung der Schule
Ein mitreißender Film der Abiturienten
im Jahr 2006 sei beabsichtigt gewesen, den See als „Lebens- und Sportraum für die Schüler“zu nutzen, erinnerte Landrat Thomas Eichinger. Doch es habe etwas gedauert, alle an der Planung Beteiligten und sämtliche Interessensgruppen hinsichtlich des geplanten Bootshauses, das zusammen mit Steg rund eine halbe Million Euro kosten wird, unter einen Hut zu bringen. Eichinger erinnerte an Widerstände und ausgedehnte Standortdiskussionen.
Ursprünglich war nämlich das Gelände südlich des Seerestaurants im Fokus gewesen, das bislang jedoch von den Augsburger Seglern genutzt wird. Dann wurde über die sogenannte Rossschwemme nördlich des Strandbades diskutiert. Ein Standort, der aus naturschutzrechtlichen Gründen ausschied. „Den idealen Standort haben wir jetzt, nördlich des Seerestaurants auf dem Grundstück des Landkreises Landsberg“, betonte Thomas Eichinger, der sich darüber freute, wie gut sich der neue Holzständerbau mit seinem Gründach und der angegrauten in das Umfeld einfüge. „Manch einer hat deshalb vielleicht noch gar nicht gemerkt, dass das Bootshaus schon fertig ist.“
Zudem sei der Standort nur einen Steinwurf von der Schule entfernt und könne nicht nur zum Rudern, sondern auch als Inspirationsquelle für den Kunstunterricht oder als Forschungsstandort für naturwissenschaftliche Fächer genutzt werden.
Der Dank des Landrats galt allen Beteiligten, die die Sache vorangebracht haben, insbesondere auch dem SC Riederau als Kooperationspartner. Dort wurde auf Anregung von Sportlehrern des ASG im Jahr 2009 die Sparte Rudern aus der Taufe gehoben. Geschulte Vereinsmitglieder unterstützen seitdem die Sportlehrer beim Training der Schüler. Außerdem investierte der Verein mittlerweile 70000 Euro in die Schülerausbildung und in die Ausrüstung, zum Beispiel für die neuen Viererboote.
Das ASG habe von Anfang an das Prädikat „Schule am See“getragen.
Geschulte Vereinsmitglieder unterstützen die Sportlehrer
Diesem Namen werde das Gymnasium nun, durch Bootshaus und Rudersport, auch inhaltlich gerecht. Ganz besonders bedankte sich Schulleiter Alfred Lippl bei seinem Stellvertreter Georg Büttner, der – gemeinsam mit Gründungsdirektor Klaus Rechenberger – die RuderLärchenfassade idee geboren hatte. „Georg Büttner ist der Motor des Rudersports an unserer Schule, ein Sport, der uns die Möglichkeit gibt, unser Schulprofil zu stärken und unsere Schule inhaltlich zu verorten.“
Glückwünsche überbrachten auch Thomas Stamm, Präsident des Bayrischen Ruderverbandes, und Architekt Clemens Becherer vom beauftragten Architekturbüro Müller-Hahl. Bürgermeister Herbert Kirsch erinnerte daran, dass das Ammersee-Gymnasium 2002 vom Gemeinderat genehmigt und 2006 eröffnet wurde. Planung und Bau des Bootshauses und des dazugehörigen Schwimmsteges haben jedoch deutlich länger gedauert. Doch die Diskussionen und auch die Sorgfalt hätten sich gelohnt, so Kirsch. Das Bootshaus sei alles andere als ein Fremdkörper, sondern wunderbar in die Landschaft integriert und der Schwimmsteg einfach super. „Wie in der Karibik!“
Nun sei es schön, an dem gemessen zu werden, was erreicht wurde. Den ruderbegeisterten Mädchen und Buben wünschte Kirsch immer viel Freude an ihrem Sport. „Wir freuen uns darauf, von euren Erfolgen zu hören.“
Mit dem Gruß der Ruderer, einem vielstimmigen „Hipphipphurra“, wurde schließlich zur Taufe der eleganten, blumengeschmückten Holzboote auf die Namen „St. Alban“, „Windach“und „Riederau“übergeleitet, die draußen vor dem Bootshaus in der Sonne auf ihren ersten Einsatz warteten.