Landsberger Tagblatt

Das Stadtderby ist auch ein Familiende­rby

Vater und Sohn Piotrowski gehen am heutigen Samstag getrennte Wege

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Am 9. April 2017 standen sich die beiden bereits in einem Spiel der Woche gegenüber, am heutigen Samstag ist es wieder soweit: Jürgen Piotrowski tritt gegen seinen Sohn Dominik an, und zwar beim Stadtderby der Kreisliga. Um 16 Uhr wird das Spiel bei Jahn Landsberg angepfiffe­n und Jahns Abteilungs­leiter Andreas Schillinge­r kann schon mal verspreche­n, dass die Getränke sicher nicht ausgehen – man ist auf großen Zuschauerz­uspruch eingericht­et.

In der Kreisklass­e standen sich die beiden Piotrowski­s gegenüber – Vater Jürgen als Coach von Schwabhaus­en und Sohn Dominik als Trainer von Jahn. Die Vorzeichen waren übrigens ähnlich: Während die Jahnler damals in dieser Liga nicht nur eine gute Rolle spielten, sondern sogar den Aufstieg schafften, kämpfte Schwabhaus­en um den Klassenerh­alt und schaffte ihn gerade noch so. Auch diesmal gehen die Jahnler als Favorit in die Partie.

„Wir wollen unbedingt gewinnen, um nicht da hinzukomme­n, wo mein Vater mit seinem Team gerade steht“, sagt Dominik Piotrowski mit einem kurzen spitzbübis­chen Grinsen. Im Geschäft arbeiten die beiden zusammen, da bleiben die kleinen Spitzen zwischendu­rch nicht aus. Vater Jürgen, Trainer der zweiten Mannschaft des TSV Landsberg, nimmt es gelassen: „Uns fehlt momentan einfach die Qualität.“Das habe man auch bei der Niederlage am Mittwoch gegen Mammendorf (1:3) gesehen, aber kämpferisc­h darf man den TSV nicht unterschät­zen – dies unterstric­h der 2:1-Erfolg gegen den Tabellenzw­eiten Aich.

Insgesamt allerdings werde es der Kader schwer haben in der Kreisliga. Eigentlich war geplant, Unterstütz­ung von der Landesliga-Mannschaft zu erhalten, aber „Muriz Salemovic sind momentan die Hände gebunden“, hat Jürgen Piotrowski Verständni­s dafür, dass dies angesichts des geschrumpf­ten Kaders der Ersten nicht möglich ist.

Obwohl es für ihn bislang nicht nach Wunsch läuft, macht ihm die Aufgabe Spaß. Nach dem Abstieg der ersten Mannschaft sei er an den Verein herangetre­ten, ob er helfen könne – da kam die vakante Trainerste­lle bei der Zweiten zur Sprache. Und mit dem Einverstän­dnis seiner Frau Elisabeth sagte Piotrowski zu.

Am heutigen Samstag allerdings wird er auf deren Rückendeck­ung wohl verzichten müssen: „Ich glaube, sie steht da mehr hinter Dominik“, sagt Jürgen Piotrowski mit einem Schmunzeln. Und davon geht auch der Junior aus: „Das hängt wohl damit zusammen, dass sie mich auch in meiner aktiven Zeit immer überall hingefahre­n hat.“Außerdem war seine Mutter in den vergangene­n Jahren auch bei den JahnSpiele­n immer vor Ort, seit der Sohn dort Trainer ist.

In die Karten schauen lassen sich die beiden nicht: Dominik Piotrowski scheint die Favoritenr­olle anzunehmen, warnt aber, da er personell auch nicht aus dem Vollen schöpfen kann. Allerdings habe sein Team nach dem Ausscheide­n gegen den TSV im VR-Bank-Cup noch was gutzumache­n.

Zu Hause und im Geschäft war das Derby – abgesehen von den kleinen Neckereien – kein Thema. Einig sind sie sich, dass dieses Stadtderby sicher etwas Besonderes ist, für das es am Ende aber auch nur drei Punkte geben wird. Für 90 Minuten allerdings wird nicht an die Familienba­nde gedacht, dann spiele einfach Jahn Landsberg gegen den TSV Landsberg II.

Und in diesem Spiel möge die bessere Mannschaft gewinnen, wünscht sich Jahns Abteilungs­leiter Andreas Schillinge­r. Natürlich hofft er, dass dies sein Team ist, aber er drückt auch dem TSV die Daumen, nur nicht im Derby: „Es wäre doch schön, wenn der TSV in der Liga bleibt“, sagt er – allein schon wegen der kurzen Anfahrt. Er erwartet jedenfalls viele Fans beider Teams und hofft, dass diese „danach noch lange zusammensi­tzen“.

 ?? Foto: Julian Leitenstor­fer ?? Bereit fürs „Duell“: Jürgen Piotrowski (links) tritt am heutigen Samstag mit dem TSV Landsberg II gegen Dominik Piotrowski und die Jahnler an.
Foto: Julian Leitenstor­fer Bereit fürs „Duell“: Jürgen Piotrowski (links) tritt am heutigen Samstag mit dem TSV Landsberg II gegen Dominik Piotrowski und die Jahnler an.

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