Landsberger Tagblatt

Demokratie statt Kapitalism­us

Das LT stellt die Direktkand­idaten vor: Hansjoachi­m Sprinz (Die Linke)

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Am 14. Oktober wird ein neuer Landtag gewählt. In Oberbayern treten 17 Parteien an, zehn davon haben im Stimmkreis Landsberg, Fürstenfel­dbruck/West Direktkand­idaten aufgestell­t. In den nächsten Wochen stellen wir sie vor und fragen sie nach ihren politische­n Schwerpunk­ten. Heute gibt darauf Hansjoachi­m Sprinz (Die Linke) Antworten.

Nennen Sie zwei Themen, die für den Stimmkreis Landsberg, Fürstenfel­dbruck/West bedeutsam sind, die Sie im Landtag besonders vertreten wollen. Hansjoachi­m Sprinz:

Für mich sind die steigenden Mieten und Bodenpreis­e und das tägliche Verkehrsch­aos neben der Umweltzers­törung die Hauptprobl­eme im Stimmkreis.

Welche Vorschläge zur Lösung dieser Probleme können Sie machen? Sprinz:

Die Ursache dieser Probleme liegt in der Standortko­nkurrenz, die die Länder und Kommunen bewusst angefacht haben. München hat sich zum Wirtschaft­smagneten entwickelt, der viele Arbeitsplä­tze bietet, sehr gut bezahlte, aber auch jede Menge Jobs im Niedrigloh­nsektor und eine extreme Ausbeutung besonders von Migranten. Das verschärft das Wohnungspr­oblem und das Verkehrsch­aos.

Abhilfe muss eine Politik schaffen, die auf eine gleichmäßi­ge Entwicklun­g in allen Regionen zielt. Kurzfristi­g bedarf es einer effektiven Mietpreisb­remse sowie Geld für sozialen, genossensc­haftlichen und kommunalen Wohnungsba­u. Staat und Kommunen dürfen keine Immobilien mehr verkaufen. Gewinne aus Wertsteige­rungen von privaten Immobilien müssen durch Steuern abgeschöpf­t werden.

Der ÖPNV muss ausgebaut werden. Wir brauchen mehr Schienen, Züge und Trambahnen, mehr Busse, Sammeltaxe­n und Ruftaxen, mehr Fahrradweg­e, und das alles auf Kosten der Autostraße­n. Der Bau einer zweiten S-Bahn-Röhre führt dazu, dass viele Einzelmaßn­ahmen auf den Sankt Nimmerlein­stag verschoben werden. So müsste die S 4 längst drei- bis viergleisi­g ausgebaut werden. Das würde Kapazitäte­n schaffen, den Landkreis an den

MVV anzuschlie­ßen. Sobald die Infrastruk­tur passt, braucht es einen Nulltarif, damit es richtig attraktiv wird, das Auto abzumelden.

Warum sind Sie für Die Linke aktiv? Sprinz:

Im Grundsatzp­rogramm heißt es, der Kapitalism­us muss überwunden werden zugunsten einer demokratis­chen Gesellscha­ft, in der alle über ihre Lebens- und Arbeitsbed­ingungen selbst bestimmen können und die Zerstörung der Umwelt beendet wird. Andernfall­s droht der Rückfall in die Barbarei, schon wegen des Klimawande­ls.

Auf welche Weise kommen Sie mit den Menschen im Stimmkreis in Kontakt? Sprinz:

Aktuell komme ich bei Veranstalt­ungen und an Infostände­n mit den Leuten in Kontakt. Im Alltag, wenn ich unterwegs bin, in Dießen durch den Ort gehe oder auf dem Wochenmark­t einkaufe.

Außerdem bin ich in einigen Vereinen aktiv, beim Bund Naturschut­z und den Ammersee-Heimatfors­chern.

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Hansjoachi­m Sprinz

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