Wird es im Kirchweg bald zu eng?
Wohnen Die Gemeinde plant in Unterdießen ein neues Baugebiet mit sechs Grundstücken. Das findet nicht jeder Bürger gut. Doch die Einwände werden nicht berücksichtigt
Unterdießen Nicht einverstanden sind einige Bürger mit den Planungen der Gemeinde Unterdießen, die nördlich der Kirche St. Nikolaus Grundstücke für sechs neue Gebäude erschließen möchte. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat die eingegangenen Einwendungen gegen den Bebaungsplan für das Neubaugebiet beraten. Am Ende wurden allerdings keine größeren Änderungen vorgenommen.
Bereits im Juli hatte der Gemeinderat die Planungen diskutiert (LT
berichtete). Über das neue Baugebiet sollen auch die Kirche und der Friedhof für Fahrzeuge erreichbar werden und im Bereich des Friedhofs Parkplätze entstehen. Planerin Christine Kneucker vom Planungsverband
Planerin: Das Areal muss erschlossen werden
Äußerer Wirtschaftsraum München hatte den Räten in der Julisitzung die Details der Planung dargelegt und betont, dass die Gemeinde keine andere Möglichkeit zur Außenentwicklung mehr habe. Deshalb müsse dieses Areal erschlossen werden. Nach der Sitzung waren die Pläne ausgelegt worden und die Träger öffentlicher Belange sowie die Bürgerschaft hatten erneut die Möglichkeit, Anregungen und Einwendungen vorzubringen.
Die gab es denn auch seitens der Bürger. So lautete ein Einwand, dass der Kirchweg nicht geeignet sei, den zusätzlichen Verkehr, vor allem bei kirchlichen Anlässen, aufzunehmen. Das stelle eine Gefahr für Fußgänger und Radfahrer dar. Die Gemeinde hätte somit ihre Sorgfaltspflicht verletzt und müsse eine Genehmigung beantragen. Ein Vorwurf, den die Planerin entschieden zurückwies. Man habe die üblichen Wohnwege zugrunde gelegt für die Planungen. Diese sehen bis zu 150 Fahrzeugbewegungen pro Stunde vor. Von diesem Wert sei man im Kirchweg weit entfernt.
Was die Breite der neuen Straße anbelangt, meinte Bürgermeister Alexander Enthofer, dass auch ein Fahrschüler problemlos an einem entgegenkommenden Fahrzeug vorbeikomme. Weiter ging es um die Verrohrung des kleinen Bachlaufs im nördlichen Teil des Areals und die Versickerung des Oberflächenwassers. Einige Bürger stellten die Notwendigkeit des Bebauungsplanes an sich infrage. Sie warfen die Frage auf, ob nicht andere Flächen im Ort für die Bebauung genutzt werden könnten. Dabei verwies Kneucker auf Untersuchungen der Gemeinde, wonach keine anderen Flächen zur Verfügung stünden. Auch der barrierefreie Zugang zur Kirche spiele eine wichtige Rolle in ihren Abwägungen.
Weitere Anregungen vonseiten der Träger öffentlicher Belange nahmen die Gemeinderäte zur Kenntnis. In Summe, so Bürgermeister Enthofer, brauche es aber keine Änderung der Satzung für den Bebauungsplan. Deshalb wurde diese ohne Gegenstimmen in der alten Fassung beschlossen.
Der Bebauungsplan erstreckt sich über den Bereich nördlich der Kirche bis zur bestehenden Bebauung zwischen der Straße „Kirchweg“und einer Waldfläche im Westen. Die neu zu bauende Straße zum Friedhof erhält einen Grünstreifen, der weder befahren noch betreten werden soll. Dafür sieht der Plan niedrig wachsende Büsche beziehungsweise Grün vor, das nicht aufwendig gepflegt werden muss. Wie berichtet, ist im Bebauungsplan unter anderem auch festgeschrieben, dass die künftigen Bauherren neben der Kirche bauen und entsprechend das Geläute hinzunehmen hätten. Ebenso das Schießen der Kanone beim Veteranenjahrtag oder bei der Beerdigung der Veteranen.