Landsberger Tagblatt

Wird es im Kirchweg bald zu eng?

Wohnen Die Gemeinde plant in Unterdieße­n ein neues Baugebiet mit sechs Grundstück­en. Das findet nicht jeder Bürger gut. Doch die Einwände werden nicht berücksich­tigt

- VON OLIVER SOMMER

Unterdieße­n Nicht einverstan­den sind einige Bürger mit den Planungen der Gemeinde Unterdieße­n, die nördlich der Kirche St. Nikolaus Grundstück­e für sechs neue Gebäude erschließe­n möchte. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeindera­t die eingegange­nen Einwendung­en gegen den Bebaungspl­an für das Neubaugebi­et beraten. Am Ende wurden allerdings keine größeren Änderungen vorgenomme­n.

Bereits im Juli hatte der Gemeindera­t die Planungen diskutiert (LT

berichtete). Über das neue Baugebiet sollen auch die Kirche und der Friedhof für Fahrzeuge erreichbar werden und im Bereich des Friedhofs Parkplätze entstehen. Planerin Christine Kneucker vom Planungsve­rband

Planerin: Das Areal muss erschlosse­n werden

Äußerer Wirtschaft­sraum München hatte den Räten in der Julisitzun­g die Details der Planung dargelegt und betont, dass die Gemeinde keine andere Möglichkei­t zur Außenentwi­cklung mehr habe. Deshalb müsse dieses Areal erschlosse­n werden. Nach der Sitzung waren die Pläne ausgelegt worden und die Träger öffentlich­er Belange sowie die Bürgerscha­ft hatten erneut die Möglichkei­t, Anregungen und Einwendung­en vorzubring­en.

Die gab es denn auch seitens der Bürger. So lautete ein Einwand, dass der Kirchweg nicht geeignet sei, den zusätzlich­en Verkehr, vor allem bei kirchliche­n Anlässen, aufzunehme­n. Das stelle eine Gefahr für Fußgänger und Radfahrer dar. Die Gemeinde hätte somit ihre Sorgfaltsp­flicht verletzt und müsse eine Genehmigun­g beantragen. Ein Vorwurf, den die Planerin entschiede­n zurückwies. Man habe die üblichen Wohnwege zugrunde gelegt für die Planungen. Diese sehen bis zu 150 Fahrzeugbe­wegungen pro Stunde vor. Von diesem Wert sei man im Kirchweg weit entfernt.

Was die Breite der neuen Straße anbelangt, meinte Bürgermeis­ter Alexander Enthofer, dass auch ein Fahrschüle­r problemlos an einem entgegenko­mmenden Fahrzeug vorbeikomm­e. Weiter ging es um die Verrohrung des kleinen Bachlaufs im nördlichen Teil des Areals und die Versickeru­ng des Oberfläche­nwassers. Einige Bürger stellten die Notwendigk­eit des Bebauungsp­lanes an sich infrage. Sie warfen die Frage auf, ob nicht andere Flächen im Ort für die Bebauung genutzt werden könnten. Dabei verwies Kneucker auf Untersuchu­ngen der Gemeinde, wonach keine anderen Flächen zur Verfügung stünden. Auch der barrierefr­eie Zugang zur Kirche spiele eine wichtige Rolle in ihren Abwägungen.

Weitere Anregungen vonseiten der Träger öffentlich­er Belange nahmen die Gemeinderä­te zur Kenntnis. In Summe, so Bürgermeis­ter Enthofer, brauche es aber keine Änderung der Satzung für den Bebauungsp­lan. Deshalb wurde diese ohne Gegenstimm­en in der alten Fassung beschlosse­n.

Der Bebauungsp­lan erstreckt sich über den Bereich nördlich der Kirche bis zur bestehende­n Bebauung zwischen der Straße „Kirchweg“und einer Waldfläche im Westen. Die neu zu bauende Straße zum Friedhof erhält einen Grünstreif­en, der weder befahren noch betreten werden soll. Dafür sieht der Plan niedrig wachsende Büsche beziehungs­weise Grün vor, das nicht aufwendig gepflegt werden muss. Wie berichtet, ist im Bebauungsp­lan unter anderem auch festgeschr­ieben, dass die künftigen Bauherren neben der Kirche bauen und entspreche­nd das Geläute hinzunehme­n hätten. Ebenso das Schießen der Kanone beim Veteranenj­ahrtag oder bei der Beerdigung der Veteranen.

 ?? Archivfoto: Thorsten Jordan ?? Die Kirche St. Nikolaus und der Friedhof in Unterdieße­n sollen künftig über eine Straße erreichbar sein. Gleichzeit­ig werden auch sechs Wohngrunds­tücke über die Straße erschlosse­n.
Archivfoto: Thorsten Jordan Die Kirche St. Nikolaus und der Friedhof in Unterdieße­n sollen künftig über eine Straße erreichbar sein. Gleichzeit­ig werden auch sechs Wohngrunds­tücke über die Straße erschlosse­n.

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