Welche Bahntickets teurer werden
Mobilität Die Bahn bleibt mit ihrer Preiserhöhung unterhalb der Inflationsrate. Doch das ist ein Durchschnittswert. Ein Teil der Reisenden muss spürbar mehr zahlen als bisher
Berlin Die Deutsche Bahn erhöht – wie fast immer zum Ende des Jahres – ihre Preise. Die Steigerung entspricht in etwa der des Vorjahres: Die Sparpreise bleiben gleich, ICEund IC-Fahrten zum vollen Preis, welchen die Bahn „Flexpreis“nennt, werden allerdings teurer. Ein Überblick.
Wie viel mehr müssen Bahnkunden jetzt bezahlen?
Das hängt davon ab, welches Ticket man kauft. Weiterhin gibt es Aktionsangebote als sogenannte Sparpreise ab 23,90 Euro, außerdem die im August eingeführten Fahrscheine zum „Supersparpreis“ab 19,90 Euro. Fahrkarten zum vollen Preis, dem sogenannten „Flexpreis“, werden dagegen im Schnitt in beiden Klassen um 1,9 Prozent teurer. Die Bahncards 25 und 50, für die es 25 und 50 Prozent Rabatt auf das jeweilige Ticket gibt, kosten so viel wie bisher, ebenso die Platzreservierung (4,50 Euro). Die Bahn rechnet all diese Veränderungen zusammen – und kommt auf eine Preiserhöhung im Fernverkehr von durchschnittlich 0,9 Prozent.
Wen treffen die Erhöhungen besonders?
Wer kurzfristig in den Zug steigt, zahlt oft mehr, weil er keinen Spar- preis nutzen kann. Wer sogar ohne Ticket losfährt und beim Zugbegleiter nachlöst, dem brummt die Bahn in Zukunft einen Aufschlag von 19 Euro auf – bisher waren es 12,50 Euro. Streckenzeitkarten für Vielfahrer werden im Schnitt 2,9 Prozent teurer. Die Bahncard 100, mit der häufig Geschäftsleute pauschal alle Züge ein Jahr lang nutzen dürfen, kostet in der zweiten Klasse nun 4395 Euro (plus 125 Euro), in der ersten Klasse 7439 Euro (plus 214 Euro).
Wer zahlt eigentlich den vollen Preis?
Nach früheren Angaben der Bahn ● Feiertage Fahrscheine für Weihnachten und Silvester können BahnReisende ab 16. Oktober kaufen. Ab diesem Tag ist der neue Winterfahrplan der Deutschen Bahn buchbar. Wer seine Reise bis 8. Dezember bucht, fährt noch zu den alten Preisen. Das Preisniveau für Fahrten im Fernverkehr steigt zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember um 0,9 Prozent, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Fahrscheine zum vollen Preis (Flexpreis) werden dann in der ersten und der zweiten sind das weniger als 10 Prozent aller Fahrgäste. Die anderen gut 90 Prozent haben entweder eine Bahncard oder kaufen sich ein Ticket im Sonderangebot. Zu den geplanten Sparpreis-Aktionen 2019 hat sich die Bahn noch nicht geäußert.
Wie viel zahle ich künftig auf meiner Strecke?
Auch hier kommt es auf den Einzelfall an. Für die im Dezember eröffnete Schnellfahrstrecke München – Berlin etwa liegt der Flexpreis in der zweiten Klasse bei 153 Euro statt bisher 150 Euro (plus zwei Prozent). Von Frankfurt nach Hamburg sind mit 128 Euro künftig zwei Euro Klasse im Durchschnitt jeweils 1,9 Prozent teurer (siehe großen Bericht). ● Kritik Der Bundesverband der Verbraucherzentralen hat die Fahrpreiserhöhung der Deutschen Bahn kritisiert. Steigende Preise seien angesichts der derzeit „eklatanten Verspätungen“im Fernverkehr „nicht begründbar“, sagte dort Verkehrsexpertin Marion Jungbluth. Zunächst müsse die Qualität besser werden. Die Bahn hätte auf die Anhebung zum 9. Dezember lieber verzichten sollen. (dpa) mehr zu zahlen (plus 1,6 Prozent). Die Strecke Köln–München kostet 150 Euro statt bisher 147 Euro (plus 2,0 Prozent). Tickets für den Winterfahrplan können ab 16. Oktober gekauft werden. Wer seine Reise bis 8. Dezember bucht, fährt noch zu den alten Preisen.
Seit einem Jahr bietet die Bahn das Ticket zum vollen Preis – im BahnJargon: „Flexpreis“– tageweise mal teurer und mal billiger an. Wie geht es damit weiter?
Die Bahn will die „Flexpreise“weiterhin an bestimmten Tagen anheben oder senken. Hintergrund dieses Vorgehens: Die Züge sollen gleichmäßiger ausgelastet werden, vor allem an Wochenenden und vor Feiertagen. Es sollen nicht zu viele Menschen zur gleichen Zeit reisen, denn dann sind die Züge übervoll. Der Preisunterschied kann beträchtlich sein. Als Beispiel nennt die Bahn die ICE-Verbindung von Frankfurt nach Basel in der zweiten Klasse am Ostermontag 2019: Die Fahrt kostet ohne Rabatt am Ostermontag kommenden Jahres 55,50 Euro – und damit 4,50 Euro (8,8 Prozent) mehr als an einem normalen Werktag. Am Ostersonntag ist das Ticket für 46,50 Euro zu haben, also mit 4,50 Euro Preisabschlag (minus 8,8 Prozent).
Tickets für Weihnachten und Silvester