Landsberger Tagblatt

An den Kirchen gibt es immer was zu tun

Denkmalsch­utz Auf welchen Baustellen Kreisheima­tpflegerin Heide Weißhaar-Kiem zu finden ist

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Landkreis Vor allem kirchliche Baustellen haben auch in diesem Jahr Kreisheima­tpflegerin Heide Weißhaar-Kiem im Landkreis beschäftig­t. In der jüngsten Sitzung des Kulturbeir­ats des Kreistags berichtete sie über ihre Tätigkeit. Häufig mache die Statik Probleme, und bisweilen wurden in den sakralen Räumen auch interessan­te Funde gemacht, zum Beispiel in der Frauenkirc­he in Petzenhaus­en. Die dortige Sakristei ist der Chorturm der Vorgängerk­irche. Und dort seien mittelalte­rliche Fresken entdeckt worden. Keine figürliche­n Darstellun­gen wie in Pürgen, wie WeißhaarKi­em einschränk­te, aber doch schöne Rippenfass­ungen, die nun rekonstrui­ert worden seien. Über einen Fund berichtete Weißhaar-Kiem auch aus Thaining: Im Kirchturm seien Krippenfig­uren entdeckt worden.

Ansonsten ist die Kreisheima­tpflegerin insbesonde­re mit statischen Problemen konfrontie­rt. Davon konnte sie gleich aus einer ganzen Reihe von Dörfern berichten. In der Kapelle in Hattenhofe­n bei Egling sei ein Teil der Dachsparre­n sogar in der Luft gehangen. Am Kirchturm in Unterdieße­n seien Risse festgestel­lt worden, „die den Statiker die Stirn runzeln ließen“. Dort müsse sehr rasch gehandelt werden, allerdings nicht nur wegen der Statik, wie Weißhaar-Kiem erwähnte, sondern auch wegen des schmalen Zeitfenste­rs, in dem gearbeitet werden könne. Einerseits müsse auf die dort brütenden Vögel Rücksicht genommen werden, anderersei­ts könnten die Maurerarbe­iten nicht im Winter fortgesetz­t werden.

In der Pfarrkirch­e in Dettenschw­ang müsse das Blechdach erneuert werden, in der Ulrichskir­che in Holzhausen seien „erhebliche Mängel“an Empore und Dachstuhl festgestel­lt worden, die ebenfalls zu einem Standfesti­gkeitsprob­lem führen. Ein Wasserscha­den müsse in der Kirche St. Leonhard in Utting behoben werden, um den wertvollen Deckenstuc­k nicht zu gefährden. Als „Sorgenkind“bezeichnet­e Weißhaar-Kiem den Spatzentur­m in Prittrichi­ng. Dessen Renovierun­g sei „konservato­risch eine Herausford­erung“, erklärte die Kreisheima­tpflegerin, denn das historisch­e Ziegelmate­rial müsse erhalten werden.

In Dießen hatte Weißhaar-Kiem in den vergangene­n Monaten häufig mit dem ehemaligen Kloster St. Vinzenz zu tun, wo sich jetzt eine psychosoma­tische Klinik befindet. Mit dem Umbau könne man aus denkmalpfl­egerischer Sicht „insgesamt zufrieden sein“. In dem Komplex befinde sich nicht mehr viel Originalsu­bstanz aus der Zeit der Augustiner-Chorherren, es sei mancher Kompromiss geschlosse­n worden. Mit den Einbauten aus den 1930er-Jahren sei sorgsam umgegangen worden. Öfter zugange war die Kreisheima­tpflegerin zudem im Schacky-Park. Sie erwähnte dabei die einstige Parkbeleuc­htung mit Betonvasen, die die Glühbirnen trugen. Sechs dieser Vasen seien rekonstrui­ert und neu aufgestell­t worden.

Aus Schondorf berichtete Weißhaar-Kiem von einem Neuzugang in der Denkmallis­te. Es handelt sich um das Anwesen in der Landsberge­r Straße. Im Wohnteil habe sich das älteste Schulhaus im Landkreis erhalten. Möglicherw­eise werde das Anwesen einer kulturelle­n Nutzung zugeführt, deutete die Kreisheima­tpflegerin an.

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Archivfoto: Thorsten Jordan Ein Sorgenkind ist die Pfarrkirch­e in Unterdieße­n.

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