Ein Quartett will weiterhin helfen
Rumänienhilfe Künftig ist Dienhausen der Namensgeber für die Hilfsorganisation. Sie bekommt mittlerweile logistische Unterstützung aus Niederbayern
Dienhausen Im Frühjahr stand der Fortbestand der Rumänienhilfe Denklingen-Altenstadt auf der Kippe. Mit dem Ausscheiden des Ehepaars Helga und Rudolf Lang aus Altenstadt verlor die Initiative nicht nur ihre Gründer, sondern auch wichtige Förderer. Das Ehepaar hatte im März aus Altersgründen nach 28 Jahren Hilfseinsatz mit einer Feier in Schwabbruck verabschiedet. Die verbliebenen Mitarbeiter, allen voran Matthäus Unsin, wollen nun jedoch als Rumänienhilfe „Dienhausen“weitermachen.
Ein Problem war es vor allem, eine Struktur zu schaffen, in der Einnahmen und Ausgaben verbucht und Spendenbescheinigungen fürs Finanzamt ausgestellt werden können. Früher hatte diese Aufgabe die Kirchenverwaltung in Altenstadt übernommen, was nun nicht mehr möglich ist. Die Gründung eines eigenen Vereins und die Anerkennung der Gemeinnützigkeit schien zu kompliziert, auch da man nur für weitere zwei Jahre plant. Dann wird es nämlich bei der Caritas von Caransebes in Rumänien, mit der man zusammenarbeitet, einen personellen Wechsel in der Leitung geben.
Als Glücksfall entpuppte sich nun, dass man mit den Schwestern Heidi Friesinger und Gundula Moosmüller schon früher Helferinnen in Rumänien kennengelernt hatte, die in ihrem Heimatort Stubenberg in Niederbayern bereits 2002 einen gemeinnützig anerkannten Verein gegründet hatten. Da von ihm derzeit keine eigenen Aktivitäten ausgehen, erklärte sich Friesinger bereit, künftig als Anlaufstelle der Helfer aus unserer Region zu dienen. Das neue Spendenkonto wurde mittlerweile den regelmäßigen Förderern mitgeteilt.
„Unser Ziel ist es, die laufenden Projekte weiterzuführen“, meint Matthäus Unsin. Mit ihm gehören Hermann Hartmann aus Bernbeuren, Michael Kögel aus Schwabsoien und Beppo Miller aus Altenstadt zu dem Helferquartett – alle sind um die 65 Jahre alt. Mithelfen wollen ebenso Rudi Geiger und Anton Stühle aus Denklingen. Auf 26000 Euro schätzen sie den Betrag, den sie im Jahr für die Suppenküchen und das Essen auf Rädern in Caransebes sowie die Hilfe im Kinderheim Zagujeni benötigen.
Ein Problem habe man mit der Suppenküche, in der die Kinder ihr Mittagessen erhalten, die regelmäßig die Schule besuchen und zur Hausaufgabenbetreuung kommen, erzählt Beppo Miller. Dort habe der rumänische Staat EU-Ansprüche an die Qualität umgesetzt, sodass der Caritas je Essen Kosten in Höhe von umgerechnet drei Euro statt bisher 1,50 Euro entstehen würden. Nun können nicht mehr alle Kinder bewirtet werden, andere blieben draußen
Mitte November wollen die Helfer nach Rumänien fahren, um kleinere Reparaturen im Kinderheim auszuführen. Mit dabei hat man neben den Weihnachtsgeschenken viel Spendenmaterial. Kleidung benötige man allerdings nicht mehr. Dringend suche man hingegen elektrische Haushaltsgeräte und Werkzeuge aller Art sowie medizinische Hilfsmittel. Auch wenn nun unter Umständen das Engagement heruntergefahren werde müsse, bleibe das wohl „schönste Waisenhaus in ganz Rumänien“bestehen, das man vor über 20 Jahren selbst gebaut hat, meint Unsin. Früher hätten 30 Kinder in einem Saal am Boden geschlafen, heute gebe es Zweibettzimmer und sanitäre Einrichtungen für die insgesamt 150 Bewohner.