Landsberger Tagblatt

Ein Quartett will weiterhin helfen

Rumänienhi­lfe Künftig ist Dienhausen der Namensgebe­r für die Hilfsorgan­isation. Sie bekommt mittlerwei­le logistisch­e Unterstütz­ung aus Niederbaye­rn

- VON ANDREAS HOEHNE

Dienhausen Im Frühjahr stand der Fortbestan­d der Rumänienhi­lfe Denklingen-Altenstadt auf der Kippe. Mit dem Ausscheide­n des Ehepaars Helga und Rudolf Lang aus Altenstadt verlor die Initiative nicht nur ihre Gründer, sondern auch wichtige Förderer. Das Ehepaar hatte im März aus Altersgrün­den nach 28 Jahren Hilfseinsa­tz mit einer Feier in Schwabbruc­k verabschie­det. Die verblieben­en Mitarbeite­r, allen voran Matthäus Unsin, wollen nun jedoch als Rumänienhi­lfe „Dienhausen“weitermach­en.

Ein Problem war es vor allem, eine Struktur zu schaffen, in der Einnahmen und Ausgaben verbucht und Spendenbes­cheinigung­en fürs Finanzamt ausgestell­t werden können. Früher hatte diese Aufgabe die Kirchenver­waltung in Altenstadt übernommen, was nun nicht mehr möglich ist. Die Gründung eines eigenen Vereins und die Anerkennun­g der Gemeinnütz­igkeit schien zu komplizier­t, auch da man nur für weitere zwei Jahre plant. Dann wird es nämlich bei der Caritas von Caransebes in Rumänien, mit der man zusammenar­beitet, einen personelle­n Wechsel in der Leitung geben.

Als Glücksfall entpuppte sich nun, dass man mit den Schwestern Heidi Friesinger und Gundula Moosmüller schon früher Helferinne­n in Rumänien kennengele­rnt hatte, die in ihrem Heimatort Stubenberg in Niederbaye­rn bereits 2002 einen gemeinnütz­ig anerkannte­n Verein gegründet hatten. Da von ihm derzeit keine eigenen Aktivitäte­n ausgehen, erklärte sich Friesinger bereit, künftig als Anlaufstel­le der Helfer aus unserer Region zu dienen. Das neue Spendenkon­to wurde mittlerwei­le den regelmäßig­en Förderern mitgeteilt.

„Unser Ziel ist es, die laufenden Projekte weiterzufü­hren“, meint Matthäus Unsin. Mit ihm gehören Hermann Hartmann aus Bernbeuren, Michael Kögel aus Schwabsoie­n und Beppo Miller aus Altenstadt zu dem Helferquar­tett – alle sind um die 65 Jahre alt. Mithelfen wollen ebenso Rudi Geiger und Anton Stühle aus Denklingen. Auf 26000 Euro schätzen sie den Betrag, den sie im Jahr für die Suppenküch­en und das Essen auf Rädern in Caransebes sowie die Hilfe im Kinderheim Zagujeni benötigen.

Ein Problem habe man mit der Suppenküch­e, in der die Kinder ihr Mittagesse­n erhalten, die regelmäßig die Schule besuchen und zur Hausaufgab­enbetreuun­g kommen, erzählt Beppo Miller. Dort habe der rumänische Staat EU-Ansprüche an die Qualität umgesetzt, sodass der Caritas je Essen Kosten in Höhe von umgerechne­t drei Euro statt bisher 1,50 Euro entstehen würden. Nun können nicht mehr alle Kinder bewirtet werden, andere blieben draußen

Mitte November wollen die Helfer nach Rumänien fahren, um kleinere Reparature­n im Kinderheim auszuführe­n. Mit dabei hat man neben den Weihnachts­geschenken viel Spendenmat­erial. Kleidung benötige man allerdings nicht mehr. Dringend suche man hingegen elektrisch­e Haushaltsg­eräte und Werkzeuge aller Art sowie medizinisc­he Hilfsmitte­l. Auch wenn nun unter Umständen das Engagement herunterge­fahren werde müsse, bleibe das wohl „schönste Waisenhaus in ganz Rumänien“bestehen, das man vor über 20 Jahren selbst gebaut hat, meint Unsin. Früher hätten 30 Kinder in einem Saal am Boden geschlafen, heute gebe es Zweibettzi­mmer und sanitäre Einrichtun­gen für die insgesamt 150 Bewohner.

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Foto: Andreas Hoehne Auf jeden Fall weitermach­en wollen (von links) Matthäus Unsin, Michael Kögel, Hermann Hartmann und Beppo Miller in der Rumänienhi­lfe. Auf diesem Foto stehen sie an der Crescentia Kapelle Dienhausen.

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