Wo das Herz der Grünen höher schlägt
Wahlkampf Kandidatin Gabriele Triebel zu Besuch im Fuchstal, wo es um Energie geht
Fuchstal Die Zweite Bürgermeisterin Kauferings, Gabriele Triebel, will für die Grünen in den Landtag. Neben den Bereichen Wohnen, Schule oder Infrastruktur stehen die Themen Umwelt und Energie auf ihrer Agenda. Deshalb hatte die Kommunalpolitikerin nach Fuchstal zum Energiegespräch mit dem Grünen Landtagsabgeordneten Ludwig Hartmann und Fuchstals Bürgermeister Erwin Karg eingeladen. „Im Landkreis Landsberg sind die vier Windenergieanlagen in Gemeindehand eine Art Leuchtturmprojekt“, so Gabriele Triebel. Das sei auch der Grund für die Standortwahl der Veranstaltung gewesen, denn beim „Thema Energie gibt es im Landkreis Landsberg keinen besseren Ort als Fuchstal“. Wobei Erwin Karg zunächst die Geschichte der vier Windenergieanlagen Revue passieren ließ – und versicherte, dass er zu Hause zwei Diesel stehen habe und gerne mit dem Motorrad seine Runden drehe. Man sei seinerzeit mit 50 Standorten für Windräder ins Rennen gegangen, damit überhaupt etwas dabei herauskomme. „Du darfst nicht ehrlich sein“, so Karg, der gleichzeitig andeutete, dass die nächsten drei Rotorenstandorte so gut wie in trockenen Tüchern seien. Er gestand aber auch, dass er nicht in der Nähe der Windräder wohnen wolle.
Es waren Wortmeldungen der gut drei Dutzend Anwesenden, die die Diskussion am Laufen hielten. Ludwig Hartmann war davon überzeugt, dass man – um wegzukommen vom Flatterstrom-Image – mindestens 2000 Windkraftanlagen in Bayern brauche: „Dann stehen halt zwei auf einem Standort“, so der Grünen-Landtagsabgeordnete. Auch zum Thema Speicherung und „Power to Gas“gibt es in Fuchstal inzwischen Ideen, wie im Gespräch zwischen Gabriele Triebel und dem Bürgermeister deutlich wurde. Vielleicht könne man vor Ort auch eine Schnellladestation bauen wie die, die Hartmann für seinen Tesla nutzt und die in sechs Minuten die Energie für 100 Kilometer ins Fahrzeug pumpt. Dazu würde ein eigenes Stromnetz passen, sinnierte Karg. Wobei der Parteilose den Freistaat für dessen Förderprogramme kritisierte: So erhielten Landwirte Subventionen, Forstwirte nicht. Und ohnehin würde momentan wie mit einer Gießkanne verteilt. Hinsichtlich der Subventionen beziehungsweise der sogenannten Ausgleichszahlungen für Landwirte merkte ein Bauer im Publikum an, dass es doch die Rot-Grüne Regierung gewesen sei, die seinerzeit die Biogasanlagen und die dafür nötigen Voraussetzungen auf den Weg gebracht hatte, ohne die Rahmenbedingungen, etwa die Lieferwege für den Mais, festzulegen.
Doch bei der ganzen Diskussion war ein Aspekt auf der Strecke geblieben – zumindest sahen es einige der Anwesenden so. „Warum soll ich jetzt die Grünen wählen?“, kam wortwörtlich aus dem Publikum, sodass sich Ludwig Hartmann genötigt sah, doch noch einige Punkte seines Wahlprogramms explizit zu erwähnen.