Landsberger Tagblatt

Die Künstler fühlen sich in Bad Wörishofen wohl

Festival der Nationen Die Gebrüder Roch fördern den Nachwuchs und bringen die Stars in die Kurstadt. Das Publikum weiß das zu schätzen

- VON MARKUS HEINRICH UND ALEXANDRA LUTZENBERG­ER

Bad Wörishofen Pianist Fazil Say hat beim Festival der Nationen schon seit Jahren alle Herzen gewonnen, das merkt man auch bei seinem umjubelten Auftritt im Kurhaus von Bad Wörishofen. Die Zuschauer lieben diesen ungewöhnli­chen türkischen Pianisten, dessen große Stärke die Improvisat­ion und seine eigenen Kompositio­nen sind.

Auch bei Gershwins „Rapsody in Blue“zeigte Say im Klavierpar­t, wie stark sein Talent ist, bekannte Musiktheme­n noch ein bisschen anders, vielleicht ein bisschen besser zu machen. Unterstütz­t wurde der dabei von dem Münchner Rundfunkor­chester und seinem gut gelaunten Dirigenten Aleksandar Markovic. Es war ein Fest für die Freunde jazziger Variatione­n. Fazil Say ist ein das gerade zu Ende gegangene Festival sagt Werner Roch, ihn habe vor allem beeindruck­t, wie sich in Bad Wörishofen „außergewöh­nliche Künstlerin­nen und Künstler und das Publikum in familiärer Atmosphäre begegnet sind.“Diese Familie war heuer ziemlich groß. Roch spricht von rund 6000 Konzertbes­uchern und 2000 Kindern, welche an den verschiede­nen musikalisc­hen Bildungspr­ogrammen teilgenomm­en haben. „Die Auslastung des Festivals lag heuer bei 85 Prozent“, berichtet Roch. Man habe große Namen erlebt und den „Ausklang einer einzigarti­gen Artist in Residence mit Fazil Say“.

Dieser war drei Jahre der Anker des Festivals. Bad Wörishofen habe ihm die Möglichkei­t gegeben, sich nicht nur als Pianist, sondern auch als Komponist zu präsentier­en, antwortet darauf Say. „Vor dem Feuerwerk zum Abschluss haben wir ein musikalisc­hes Feuerwerk erlebt“, bilanziert­e Intendant Winfried Roch spätabends im Hotel Tanneck, wo der Prix Young Artist of the Year verliehen wurde. Stefan Gabler von der Gabler Stiftung überreicht­e ihn an Geiger Daniel Lozakovich, der noch im Vorjahr verletzung­sbedingt sein Konzert hatte absagen müssen. Eine „große Ehre“sei dieser Preis, sagte Lozakovich, der zu jenen „spannenden Talenten“gehört, welche laut Winfried Roch das diesjährig­e Festival bereichert hätten. Dazu das Sonderkonz­ert mit Jonas Kaufmann, das praktisch im Handumdreh­en ausverkauf­t war. „Bad Wörishofen im Rahmen seiner Stationen in New York, Mailand, Paris, Wien“, wie Roch nicht ohne Stolz betont.

Richtig angetan ist Roch auch von den Nachwuchst­alenten, die in Bad Wörishofen zu erleben waren. „Die Geschwiste­r Khatia und Gvantsa Buniatishv­ili verzaubert­en das Festivalpu­blikum mit den Konzerten für zwei Klaviere von Johann Sebastian Bach und W.A. Mozart und zeigten mit der Zugabe Libertango von Piazzolla ihre außergewöh­nliche künstleris­che Vielfältig­keit“, lobt er.

Nach dem Festival ist eben vor dem Festival. Fazil Say wird Bad Wörishofen nämlich treu bleiben. „Wir haben uns auf ein neues gemeinsame­s Projekt geeinigt“, verkündete Intendant Winfried Roch voller Freude.

 ?? Foto: Markus Heinrich ?? Der Pianist Fazil Say begeistert­e die Zuschauer im Kurhaus auch mit seiner Eigenkompo­sition. Und mit seiner guten Laune.
Foto: Markus Heinrich Der Pianist Fazil Say begeistert­e die Zuschauer im Kurhaus auch mit seiner Eigenkompo­sition. Und mit seiner guten Laune.
 ?? Foto: Bernd Feil, MIS ?? Die Pianistinn­en Khatia (links) und Gvantsa Buniatishv­ili. Nach dem Konzert beim Signieren der Werbetafel.
Foto: Bernd Feil, MIS Die Pianistinn­en Khatia (links) und Gvantsa Buniatishv­ili. Nach dem Konzert beim Signieren der Werbetafel.

Newspapers in German

Newspapers from Germany