Ärztehaus: Jetzt herrscht Klarheit beim Dach
Meinungsfindung Die Planung für das Ärztehaus in Rott steht mittlerweile. Beim Apothekenumbau muss allerdings noch nachgebessert werden
Rott Viele Hausaufgaben hatte Planer Robert Schenk vom Architekturund Ingenieurbüro Schenk und Lang aus Lengenfeld aus der Rotter Gemeinderatssitzung im September mit nach Hause genommen. Denn vor allem Dachneigung und Eindeckung beim Ärztehaus und Apothekenanbau waren es, die das Gremium spalteten berichtete). Zwar hatten sich die Räte in einer zweiten Abstimmung knapp auf einen Entwurf geeinigt, jedoch waren Nachbesserungen gewünscht.
Und so wollte Schenk in der jüngsten Sitzung eine „salomonische Lösung“präsentieren, wie er eingangs ankündigte. Seine Idee: Das Ärztehaus erhält ein 16 Grad flaches Dach mit Ziegeleindeckung, der niedrigere Anbau nach Osten, in dem sich die Personalräume befinden, erhält ein ebensolches Dach oder – Variante zwei – ein noch flacheres mit Blecheindeckung. Den Apothekenanbau Richtung Westen präsentierte er im südlichen Bereich mit großzügiger, bodentiefer Verglasung im halbrunden Bogen. Dort befindet sich der erweiterte Verkaufsraum. Im nord-westlichen Teil folgt die Form der Funktion. Sprich, dort wechseln sich Mauerwerk und Fenster ab, sodass auch Regale und eine Küche Platz finden können.
Weder Blechdach noch Fassade wiesen daher eine Symmetrie auf, was den meisten Gemeinderäten nicht gefiel. Sie trugen viele Gestaltungsvorschläge vor, die zumeist vom Architekten negativ beschieden wurden, da die Abstandsflächen auf dem gesamten Gelände bereits ausgereizt seien, so Schenk. Während die Südfassade des Ärztehauses eine gerade Linie bildet, ist zum Beispiel auf der Nordseite aufgrund der Abstandsflächenproblematik ein Versatz im Bereich des Treppenhauses und beim Verbindungsbau nötig, erklärte Schenk.
Die Apotheke wird durch den geplanten 132 Quadratmeter großen Anbau in ihrer Fläche nahezu verdoppelt, und zwar auf 280 Quadratmeter. Die Abstandsfläche nach Westen beträgt drei Meter. Gemeinderat Markus Rieder regte einen Umbau im Bestandsgebäude an, sodass die im Obergeschoss liegenden Räume der früheren Lehrerwohnung, die derzeit von der Apotheke genutzt werden, auch separat vermietet werden könnten. Weitere Vorschläge waren, die Fenster durch Sprossen oder Fensterläden dem Altbestand anzugleichen. Mehr Symmetrie ließe sich durch eine Verkleinerung des Anbaus um etwa 20 Quadratmeter erreichen. Dann wäre ein Dachaufbau, bestehend aus zwei umlaufenden Pultdächern, möglich. Eine Abstimmung erfolgte nicht. Vielmehr wird Schenk geänderte Pläne vorlegen und Bürgermeister Quirin Krötz diese mit dem Apothekenbetreiber besprechen.
Einen Beschluss fasste der Gemeinderat dagegen beim Ärztehaus. Auch bei diesem war der Anbau nach Osten der größte Diskussionspunkt. Zünglein an der Waage spielte bei der Abstimmung ausgerechnet der Bürgermeister, und so kommt nun beim Anbau ein flachgeneigtes Walmdach mit Edelstahleindeckung zum Zuge. Alternativ stand ein steileres Dach mit Ziegeleindeckung zur Wahl. Wie Krötz betonte, stand bei seiner Entscheidung das Wohl der Hinterlieger im Vordergrund. Wie Architekt Schenk auf Nachfrage sagte, beeinträchtige das Blechdach nicht durch Reflektionen, da es schnell matt werde. Das Ärztehaus selbst wird mit Ziegeln gedeckt.