Alex Dorow verliert viele Stimmen
Gabriele Triebel (Bündnis ’90/Grüne) liegt mit 24,5 Prozent auf Platz zwei und zieht voraussichtlich ebenfalls in den Landtag ein. Was Wahlsieger und -verlierer an diesem Wahlabend zu sagen haben
Landsberg Csu-kandidat Alexander Dorow kann zwar mit 35,4 Prozent sein Direktmandat für den Landtag verteidigen, liegt damit aber weit unter dem Ergebnis von 2013, als er etwas über 50 Prozent der Stimmen erreichte. Angesichts des bayernweiten Siegeszuges von Bündnis ’90/Grünen, die fast 18 Prozent erreichen, ist die eigentliche Siegerin an diesem Abend Gabriele Triebel. Die Wahlbeteiligung liegt bei 76,9 Prozent im Stimmkreis, 2013 waren es 68,2 Prozent.
Als die Prognose um 18 Uhr 18,5 Prozent für die Grünen vorhersagt, jubeln die 57-jährige Sportlehrerin und ihre Anhänger zum ersten Mal. Von 9,9 Prozent auf 18,5 Prozent, das sei fast eine Verdoppelung. Sie bekennt „Schmetterlinge im Bauch“zu haben. „Ich schätze, es sieht relativ gut aus“, bewertet sie schon zu diesem Zeitpunkt ihre Chancen, in den Landtag einzuziehen.
Und angesichts von 24,5 Prozent
Für die CSU ein schwieriger Spagat
an Erststimmen ist ihr das Landtagsmandat relativ sicher. Für Triebel zeigt sich, dass ihre Partei den Nerv der Wähler getroffen hat und es richtig gewesen sei, Mut zu machen und positiv in die Zukunft zu sehen. Das Motto „Herz statt Hetze“habe sich bewährt. „Es ist ein Traum“, freut sie sich über das Ergebnis.
Alex Dorow gratuliert Gabriele Triebel zu ihrem „Bombenergebnis“. Inhaltlich hat er Differenzen zu der Grünen-politikerin, auf menschlicher Ebene passt es jedoch, wie er sagt. Dorow sieht die Wahlschlappe der CSU in erster Linie verursacht durch die Streitereien des Parteivorsitzenden in Berlin mit München. Und bei den Wahlveranstaltungen hat er Kritikpunkte von zwei Seiten erlebt: Zum einen gebe es die Wähler, die Angst vor Überfremdung hätten und meinten, die CSU tue zu wenig in dieser Hinsicht. Und auf der anderen Seite die, die den Umgang mit Flüchtlingen und auch die Wortwahl kritisierten. Das sei ein schwieriger Spagat.
Mit Blick auf die ersten bayernweiten Zahlen und das hohe Plus bei den Grünen will Dorow noch keine Prognose wagen hinsichtlich seines Abschneidens. Doch als mehrere Gemeinden ausgezählt sind, kann sich der Csu-abgeordnete sicher sein, erneut als Direktkandidat den Stimmkreis 120 Landsberg-fürstenfeldbruck/west zu vertreten. Doch er hat viele Stimmen verloren, 2013 konnte er noch 50,3 Prozent der Wähler im Stimmkreis überzeugen. Christian Winklmeier (SPD) verfolgte gestern abend im Maximilianeum in München die aktuelle Entwicklung und zeigte sich in einer ersten Stellungnahme „niedergeschmettert“vom schlechten Abschneiden seiner Partei. Er erzielte 7,7 Prozent der Erststimmen.
Wenn Ministerpräsident
Söder für die CSU von einer schmerzhaften Niederlage und Demut spreche, so gelte das erst recht für die Sozialdemokraten. „Aber da müssen wir jetzt durch“, so Winklmeier. Mit ihrem
Welche Partner für die CSU?
Ergebnis sei die SPD „nicht die erste Wahl für eine Regierungsbildung“; man müsse jetzt sehen, mit welchen Partnern sich die CSU zusammentun wolle. Die Debatten und Streitereien der vergangenen Wochen in Berlin hätten sicher auch ihre Wirkung auf die Wahl in Bayern gehabt, stellt er fest. „Deshalb bin ich heute Abend frustriert, kann mir aber selbst nichts vorwerfen, weil ich einen sehr engagierten Wahlkampf geführt habe.“Er werde sich mit seinem Team zusammensetzen, so Winklmeier, um die Ergebnisse genau unter die Lupe zu nehmen und zu analysieren.
In München haben es von den Grünen gleich mehrere Kandidaten direkt ins Maximilianeum geschafft. Einer von ihnen ist der Landsberger Stadtrat und Grüne Spitzenkandidat Ludwig Hartmann, der den Stimmbezirk München-mitte erobert hat.