Auch Gott muss mal chillen
Der Kinderorgeltag erklärt die Schöpfung
St. Ottilien Die Schöpfung, eine Geschichte in mehreren Folgen: So erklärte Hermann Lahm beim Kinderorgelnachmittag in Sankt Ottilien die biblische Erschaffung der Welt. Zum dritten Mal bereits hatte die Erzabtei zu diesem besonderen Nachmittag für Kinder und deren erwachsene Begleiter eingeladen. Mehr als 50 Interessierte hatten sich bei Organisator Bruder Odilo Rahm angemeldet. Sie alle lernten Kirche, Religion und Christentum auf neue, humorvoll-unterhaltsame Art und Weise kennen. Hermann Lahm und Norbert Düchtel an der Orgel hatten zur Schöpfungsgeschichte passende Kinderlieder ausgewählt, die erst einmal geübt werden mussten. Danach durften die Kinder dem Herrgott bei der Erschaffung der Welt über die Schulter gucken. Düchtel ließ sie hören, wie die Töne und Geräusche auf der Welt an jedem Schöpfungstag mehr wurden.
Nach der Erklärung der Orgel und ihrer vielen Funktionen war Stärkung angesagt. Mit frisch getankter Kraft ging es zurück in die Klosterkirche, wo die Schöpfungsgeschichte als Gesprächskonzert so unterhaltsam war, dass sich die jungen Zuhörer eine ganze Stunde lang kaum rührten.
Zu Anfang sei alles ein riesiger Baatz gewesen, schilderte Mundartdichter Hermann Lahm. „Die Erde musste erst einmal modelliert werden, ganz ohne Bagger und Schubraupe.“Dann knipste Gott das Licht an, ließ es aber regelmäßig auch ausgehen. Auf der trockenen Erde begann es zu sprießen „wie bei uns im Frühling“. Dazu passend intonierte Düchtel an der Orgel Tschaikowskys Blumenwalzer. Es ging weiter mit Bächen und Flüssen, die Düchtel mit dem Beginn von Smetanas „Die Moldau“hör- und erlebbar machte. Der liebe Gott aber war nach so viel Erschafferei platt und musste erstmal chillen.