Landsberger Tagblatt

Streit um Saudi-Arabien

Diplomatie Fall Kaschoggi: Röttgen fordert klare deutsche Positionie­rung

- (AZ)

Hamburg Nach dem Verschwind­en des saudi-arabischen Journalist­en Dschamal Kaschoggi ist eine Debatte über den Umgang mit Saudi-Arabien entbrannt. US-Finanzmini­ster Steven Mnuchin hat seine Teilnahme an einer großen Investoren­Konferenz in Riad abgesagt. Minister aus mehreren EU-Staaten wollen dem Treffen im Lichte der Ereignisse ebenfalls fernbleibe­n.

Der CDU-Außenpolit­iker Norbert Röttgen fordert auch eine klare Positionie­rung der deutschen Wirtschaft. Röttgen nannte namentlich Siemens-Chef Joe Kaeser. Ein Konzernspr­echer teilte mit, der SpitzenMan­ager sei nach wie vor unentschie­den, ob er zu dem „WüstenDavo­s“genannten Wirtschaft­sgipfel in der kommenden Woche reist. Dort will der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman bei ausländisc­hen Wirtschaft­svertreter­n um Investitio­nen werben. „Die Bundesregi­erung muss klar machen, wie sie dazu steht“, forderte Röttgen. Von Kaschoggi fehlt seit einem Aufenthalt im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul am 2. Oktober jede Spur. Es besteht der Verdacht, dass der Kritiker des Kronprinze­n dort ermordet wurde.

Im Leitartike­l beschäftig­t sich Rudi Wais mit der deutschen Doppelmora­l. Auf der Wirtschaft debattiere­n Michael Pohl und Stefan Stahl darüber, ob Kaeser zum Gipfel reisen soll oder nicht.

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