Das Krankenhaus am Rande der Stadt
Jubiläum Das Klinikum in Landsberg feiert sein 50-jähriges Bestehen in seiner heutigen Form
Landsberg „Das Krankenhaus am Rande der Stadt“war vor fast 40 Jahren nicht nur der Titel einer tschechoslowakischen Fernsehserie, am Dienstagabend wurde auf dieses den Älteren wohlbekannte TV-Zitat auch in Landsberg zurückgegriffen. Das Landsberger Klinikum hatte zur Jubiläumsfeier eingeladen – denn seit 50 Jahren steht es am westlichen Rand der Stadt.
Und wie das bei einem 50. Geburtstag so ist, kann dabei schon viel zurückgeblickt werden, aber es gibt auch Grund nach vorne zu blicken. Den Blick in die Zukunft richtete Landrat Thomas Eichinger. Er verband diesen mit einem Bekenntnis zur kommunalen Trägerschaft dieser Einrichtung der medizinischen Grundversorgung.
In der großen Politik, konstatierte der Landrat vor den anwesenden Kreisräten und Medizinern, gehe es vor allem darum, die Kosten der Medizin zu senken, vor Ort aber darum, einen „vertrauenswürdigen und kompetenten Ort“der medizinischen Versorgung zu haben. „Das ist ein zivilisatorischer Fortschritt, den wir für den Landkreis und unsere Bürger erhalten wollen.“Das ist eine nicht immer einfache Herausforderung, wie der ärztliche Direktor Dr. Hubert Meyrl anfügte. Im EU-Vergleich gebe es in Deutschland deutlich mehr Krankenhausbetten pro Einwohner als in anderen Ländern. Dazu kämen die Technisierung und die Ansprüche der Bevölkerung. Das seien eigentlich alles Punkte, die eine Entwicklung hin zu Großkliniken unterstützten. Andererseits werde aber auch eine wohnortnahe Versorgung gewünscht. Trotz dieser Rahmenbedingungen habe er aber keinen Zweifel, dass das Landsberger Klinikum auch in den nächsten 50 Jahren nicht in seiner Existenz gefährdet sein werde.
Der frühere Krankenhaus-Geschäftsführer und Landrat Walter Eichner hatte zuvor geschildert, wie es zum Krankenhausneubau im Landsberger Westen gekommen war. Die ersten Verhandlungen zwischen der Stadt und dem Landkreis über eine Erweiterung des städtischen Krankenhauses an der Lechstraße und eine Kostenbeteiligung des Landkreises seien schon 1955 geführt worden. Dann wurde auch lange darüber diskutiert, ob man an der Lechstraße erweitern oder vor der Stadt neu und richtig groß bauen sollte. Im November 1961 entschied sich der Stadtrat für den Neubau draußen, es folgte ein Ideenwettbewerb für den Neubau, und eineinhalb Jahre später einigten sich Stadt und Landkreis auch über die Finanzierung des Projekts. Im Frühjahr 1965 wurde mit dem Bau begonnen, drei Jahre später, am 17. April 1968, nahm das Krankenhaus seinen Betrieb auf. Gekostet hatte der Neubau 26,1 Millionen Mark. 25 Jahre später, 1993, begann dann eine 15 Jahre dauernde Sanierungs- und Modernisierungsphase. Kostenpunkt: 78,5 Millionen Euro. In dieser Zeit, 1994, übergab die Stadt das Krankenhaus dem Landkreis. 2002 wurde es in ein rechtlich eigenständiges Kommunalunternehmen umgewandelt und heißt seither „Klinikum Landsberg am Lech“.
Wie das Klinikum heute aufgestellt ist, verdeutlichte eine von Vorstand Marco Woedl kommentierte Filmvorführung. Er verwies dabei nicht nur auf besondere medizinische Angebote wie Schlaganfallversorgung, Adipositas-Chirurgie, Tagesklinik für Schmerztherapie, Kindermedizin oder die Premiumstation, die 2019 eröffnet werden soll, sondern auch darauf, dass die Patienten im ganzen Haus kostenloses W-Lan nutzen können.