Papierknäuel beschädigt Zug
Bahnverkehr Nach dem Vorfall in Türkenfeld kommt es zwischen München und Geltendorf zu Verspätungen und Ausfällen
Türkenfeld Eine absichtlich ins Gleis geworfene Papierwerbung hat in der Nacht von Samstag auf Sonntag für Verspätungen und Zugausfälle auf der Bahnstrecke zwischen München und Geltendorf gesorgt.
Wie die Bundespolizei meldet, hatten Unbekannte gegen 0.25 Uhr am Bahnhof in Türkenfeld im Landkreis Fürstenfeldbruck das drei mal drei Meter große Papier in mehreren Lagen von einer Werbetafel abgeschabt. Das Papier legten sie am S-Bahnhaltepunkt Türkenfeld ins Richtungsgleis München-Geltendorf. Die Lokführerin eines Alex überfuhr trotz Schnellbremsung den Gegenstand. Dadurch wurde der Zug, der unterwegs nach Kempten war, leicht am Lack beschädigt. Eine genaue Untersuchung auf weitere Schäden erfolge noch. Laut Einschätzung eines DB-Mitarbeiters beläuft sich der Sachschaden auf etwa 5000 Euro.
Keiner der im Zug befindlichen 150 Reisenden wurde durch den Vorfall verletzt. Schadensbegutachtung und Prüfung der weiteren Fahrtauglichkeit nahm ein DB-Notfallmanager vor. Nachdem dieser seine Arbeit beendet hatte, fuhr der Zug um 1.50 Uhr bis zum Bahnhof Geltendorf, wo die Reisenden aussteigen durften.
Eine im Gleis gefundene Spachtel wurde als mögliches Beweismittel und Spurenträger sichergestellt. Aufgrund des Vorfalles, in dem die Bundespolizei München wegen gefährlichen Eingriffs in den Schienenverkehr ermittelt, kam es zu Gleissperrungen und Langsamfahrten am Nachbargleis. Folge: Verspätungen beziehungsweise Zugausfälle auf dieser Strecke. (wu)