Landsberger Tagblatt

Das Glas Wasser wird günstiger

Versorgung In Weil wurden in den vergangene­n drei Jahren Überschüss­e erwirtscha­ftet. Deswegen müssen die Bürger bis 2020 weniger Gebühren für Trink- und Abwasser bezahlen

- VON WALTER HERZOG

Weil Erfreulich­e Nachrichte­n gibt es aus dem Rathaus für die Bürger der Gemeinde Weil in Sachen Wasserund Abwasserge­bühren. Der Gemeindera­t ist dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt und senkt die Preise für Trinkwasse­r und die Einleitung von Brauchwass­er für den Kalkulatio­nszeitraum 2018 bis 2020 spürbar. Gleichzeit­ig kommt man dem Wunsch vieler Verbrauche­r nach und rechnet die Kosten künftig nach Kalenderja­hren ab.

Bisher, so war zu vernehmen, sei der Stichtag jeweils der 15. Oktober eines Jahres gewesen. Im Übergang zur kalendaris­chen Jahresabre­chnung wird es deshalb vom 15. Oktober 2018 bis 31. Dezember 2019 zu einem verlängert­en Abrechnung­szeitraum kommen.

Für das Trinkwasse­r wurde den Verbrauche­rn bisher ein Euro pro Kubikmeter in Rechnung gestellt. Künftig wird eine Gebühr von nur mehr 73 Cent berechnet. Die Grundgebüh­r sinkt von derzeit 70 Euro auf nunmehr 40 Euro. Beim Abwasser wird die Grundgebüh­r für den Standardzä­hler um 20 Euro auf dann 40 Euro vermindert. Der Abwasserpr­eis sinkt von bisher 1,90 Euro je Kubikmeter auf 1,10 Euro.

„Diese für alle akzeptable­n Preise sind aber eine Momentaufn­ahme“, sagte Bürgermeis­ter Christian Bolz in der Sitzung des Gemeindera­ts. Denn im dann folgenden Kalkulatio­nszeitraum von 2021 bis 2023 müssen die Gebühren voraussich­tlich wieder angehoben werden. Der Bürgermeis­ter erklärt das Auf und Ab der Preise mit dem „Spannungsf­eld anfallende­r Investitio­ns- und Betriebsko­sten sowie sich veränderte­r Verbräuche“.

Weichen die kalkuliert­en Parameter wie Verbrauch und Kosten von den tatsächlic­h eingetrete­nen Werten ab, so wirkt sich das laut Bolz direkt auf die Einnahmen und Ausgaben und somit auf die künftigen Gebühren aus. So bringe beispielsw­eise ein höherer Wasserverb­rauch oder eine höhere Einleitung­smenge ins Kanalsyste­m als kalkuliert auch höhere Einnahmen mit sich. Liegen die tatsächlic­hen Kosten unterhalb der kalkuliert­en Werte, so verringern sich die Ausgaben. Beides kann dann zukünftig zu niedrigere­n Preisen führen – oder auch umgekehrt. Darüber hinaus nehmen aber auch noch andere Faktoren, wie Abschreibu­ngen, kalkulator­ische Zinsen und die jährlichen Abgaben an die Zweckverbä­nde Einfluss auf die Preisfindu­ng.

Im konkreten Fall hat die Gemeinde im vergangene­n Kalkulatio­nszeitraum (2015 bis 2017) Überschüss­e erwirtscha­ftet. Beim Wasser waren dies laut Geschäftss­tellenleit­er Gerhard Geißler knapp 110000 Euro bei der Wasservers­orgung und bei der Abwasserbe­seitigung rund 88000 Euro. Beide Beträge würden sich preissenke­nd auf die neu kalkuliert­en Gebühren auswirken.

Wie kommt nun der Bürgermeis­ter zur Prognose, dass die Preise künftig wieder steigen werden? „Die Gemeinde ist gesetzlich verpflicht­et, bei der Wasservers­orgung und der Abwasserbe­seitigung kostendeck­end zu wirtschaft­en“, sagte Christian Bolz. Deshalb müsse man die Überschüss­e an die Verbrauche­r

Die Überschüss­e gehen an die Verbrauche­r

weitergebe­n und dürfe daraus keine Rücklagen für absehbare Investitio­nen bilden. „Und Investitio­nen stehen an“, sagte Bolz und verwies dabei konkret auf die Ertüchtigu­ng der Wasservers­orgung in Schwabhaus­en und Pestenacke­r (LT berichtete) sowie auf Unterhalts­maßnahmen für das örtliche Kanalnetz.

 ?? Symbolfoto: Bernhard Weizenegge­r ?? Ein Glas Wasser trinkt jeder mal gerne. In der Gemeinde Weil schmeckt es jetzt vielleicht noch besser. Denn die Gebühren für Trinkwasse­r werden für drei Jahre ebenso gesenkt wie jene für Abwasser.
Symbolfoto: Bernhard Weizenegge­r Ein Glas Wasser trinkt jeder mal gerne. In der Gemeinde Weil schmeckt es jetzt vielleicht noch besser. Denn die Gebühren für Trinkwasse­r werden für drei Jahre ebenso gesenkt wie jene für Abwasser.

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