Donauwörth/Würzburg
Im Donauwörther Klinik-Skandal steigt die Zahl der Infektionen mit Hepatitis C weiter an. Bis Freitagmittag waren dem zuständigen Gesundheitsamt 23 Fälle bekannt. Dabei wird es aber wahrscheinlich nicht bleiben: Nach Angaben von Landrat Stefan Rößle gibt es eine Hochrechnung, laut der man davon ausgeht, dass die Gesamtzahl der Infizierten wohl letztendlich bei 50 bis 100 liegen wird.
Wie berichtet, wird ein ehemaliger Narkosearzt verdächtigt, seine Patienten bei Operationen reihenweise mit der Leberentzündung angesteckt zu haben. Gegen den Mediziner, der selbst an Hepatitis C leidet, ermittelt die Staatsanwaltschaft. Sie untersucht auch, ob der Mann sich selbst Arzneien gespritzt und dieselben Spritzen dann für Patienten verwendet hat.
Das Gesundheitsamt hatte zunächst knapp 700 Patienten angeschrieben, bei denen der Arzt der erste Anästhesist war. Von diesen wurden bisher etwa 320 getestet, davon 23 positiv. Von einer zweiten Liste mit 500 Patienten, bei denen der Beschuldigte als Ersatz-Narkosearzt eingesetzt war, hat das Gesundheitsamt bisher 330 Personen angeschrieben. Derzeit wird eine dritte Liste erstellt mit Personen, die anderweitig mit dem beschuldigten Mediziner in Kontakt waren. Aber nicht nur die, die einen Brief bekommen, können sich untersuchen lassen: Wie Landrat Rößle