Herbert Dettweiler bewahrt als Kreisheimatpfleger die Traditionen im Ries. Es dürfte in seiner Heimat kaum jemanden geben, der den 72-Jährigen nicht kennt – als ehemaligen Grundschullehrer, Vereinskollegen oder Heimatforscher.
gewesen, mehr über seine neue Umgebung zu erfahren, die Geschichte des Ortes zu erforschen. „Mittlerweile weiß ich wahrscheinlich zehnmal so viel über die Gegend wie meine Nachbarn, die hier geboren sind“, sagt Dettweiler und lacht.
Der wissbegierige Grundschullehrer fiel damals, Ende der 80er Jahre, dem zuständigen Schulrat auf. Der saß im Donau-Rieser Kreisausschuss, der gerade auf der Suche nach einem neuen Kreisheimatpfleger war. Dettweiler nahm das Ehrenamt an – und ist seit 28 Jahren für die Pflege des Brauchtums im Ries zuständig.
„Ein Buch“, sagt Dettweiler, springt vom Stuhl auf und verschwindet hinter einem Bücherregal, „nur das habe ich von meinem Vorgänger bekommen.“Mit einem Buch über bayerische Baudenkmäler in der Hand lugt der 72-Jährige hinter einem Schrank hervor. Mittlerweile dürften in seinem Archiv gut 600 Bücher über die Heimat stehen, schätzt er. Die Sammlung wachse stets weiter, Dettweiler hat mit seinen Aufzeichnungen selbst Anteil daran.
Wer eine Frage über die Heimat oder deren Geschichte hat, ruft bei Herbert Dettweiler an. Und der scheint den Inhalt jedes seiner Bücher abrufbereit im Kopf zu haben. „Das ist übertrieben“, gibt sich der Kreisheimatpfleger bescheiden und öffnet eine Schublade seines Schreibtischs. Die ist bis zum Rand gefüllt mit nach Stichwörtern sortierten Karteikarten, auf jeder das entsprechende Werk zum Nachschlagen notiert.
Dettweiler liegt viel daran, sein erworbenes Wissen und die Traditionen seiner Heimat an möglichst viele Menschen weiterzugeben. Deshalb hält er Vorträge, macht Stadtführungen und organisiert Liederabende. Seit mehr als 50 Jahren ist Dettweiler auch für unsere Zeitung im Einsatz, etwa wenn es darum geht, die Herkunft von Ortsund Familiennamen und die Geschichte von Wirtshäusern zu ertrieb gründen oder Sagen und Aberglauben nachzugehen.
Für das besondere ehrenamtliche und gesellschaftliche Engagement für seine Heimat erhält Herbert Dettweiler die Silberdistel unserer Zeitung.