Gedenken: Keine Anlaufstelle im Rathaushof Zeitgeschichte
Der Stadtrat verwirft die Empfehlung des Arbeitskreises und zieht einen Raum im Historischen Rathaus vor
Besucher nicht oder nur schwer zugänglich sind (Lager VII, militärgeschichtliche Sammlung in der Welfenkaserne) oder erst in einigen Jahren (Ausstellung im Stadtmuseum) vorhanden sein werden, jetzt überhaupt Sinn? Diese Frage stellte sich beispielsweise für Stefan Meiser (ÖDP) und Jost Handtrack (Grüne). Diesen Einwand ließ Axel Flörke (Landsberger Mitte) jedoch nicht gelten. Ein solcher Wegweiser sei keine statische Einrichtung, sondern müsse sich dynamisch entwickeln, meinte er. Deshalb sei sie jetzt auch nicht verfrüht. Bislang sei Landsberg-Besuchern (2017 habe es 147 000 Übernachtungen gegeben) kaum etwas über diesen Teil der Stadtgeschichte vermittelt worden, merkte Flörke mit Verweis auf jeweils zwei Sonderführungen in Kaufering VII und im Bunker der Welfenkaserne an.
Auch Berthold Lesch und Tobias Wohlfahrt von der CSU sprachen sich dafür aus, eine zentrale Anlaufstelle zu errichten, allerdings nicht im Hofbereich des Historischen Rathauses, wie es der Beschlussvorschlag für den Stadtrat vorsah. Lesch meinte, einen solchen Raum in dem bestehenden Gebäude einzurichten, wäre günstiger. Wohlfahrt hatte Bedenken, das Gedenken in den Hinterhof abzuschieben. „Wa- rum kommunizieren wir das Thema nicht im Rathaus und gehen offen damit um?“, fragte er und plädierte für das Foyer.
Dr. Reinhard Steuer (UBV) griff das sogleich auf. Statt „Hofbereich“sollte es im Beschluss des Stadtrats „im Historischen Rathaus“heißen, forderte er. Zwar wollte Jost Handtrack die Entscheidung etwas offener halten und „im Bereich des Historischen Rathauses“beschließen. Auf Intervention von Wolfgang Neumeier (UBV) ließ dann Oberbürgermeister Mathias Neuner (CSU) aber über Steuers Wortlaut abstimmen, der mit 20:8 Stimmen durchging. Allerdings sorgte die anschließende