Wofür Landsberg 2019 Geld ausgibt
So sieht der Haushaltsentwurf der Stadt aus. Die Ausgaben übersteigen die Einnahmen. Die Räte nahmen den Haushaltsentwurf ohne Nachfragen zur Kenntnis
Landsberg Im Jahr 2019 wird die Stadt Landsberg erstmals seit einigen Jahren wieder mehr Geld ausgeben als einnehmen. Das ist eine der Kernnachrichten, die Kämmerer Peter Jung dem Stadtrat bei der Präsentation seines Haushaltsentwurfs lieferte. Erfreulich aus Sicht der Stadt: Bei den Steuereinnahmen wird erneut ein sehr gutes Ergebnis erwartet. Dennoch zeigte sich der Kämmerer alles andere als optimistisch gestimmt.
„Wir müssen massiv auf die Liquidität zurückgreifen. Sensibilisieren, stabilisieren, investieren“, sagte Peter Jung bei der Präsentation der Zahlen für 2019. Der Haushalt der Stadt, der seit Jahren in Doppik und nicht in Kameralistik geführt wird, stehe unter Druck. „Den Optimismus der vergangenen Jahre kann ich nicht mehr so versprühen.“Welche kostspieligen Projekte stehen 2019 in Landsberg an? Die Sanierung des Bestandsgebäudes der Mittelschule (2,3 Millionen Euro), die Erweiterung der Tiefgarage in der Lechstraße (3,5 Millionen Euro), die Sanierung des HeiligGeist-Spitals (1,2 Millionen Euro), Sozialer Wohnungsbau (1,5 Millionen Euro) sowie Planungen für das neue Jugendzentrum (eine Million Euro) und den Lechsteg (430 000 Euro). Darüber hinaus gebe es zahl- reiche Projekte, die sich derzeit in der konzeptionellen Phase befänden. Stichwort Sanierung Stadtmuseum, Folgenutzung des Schlossbergs oder die Umgestaltung des Hindenburgrings. Für alle Projekte seien Planungskosten in den Haushalt eingestellt. Darüber hinaus stünden Projekte wie der Bau einer neuen Kindertagesstätte in den Oberen Wiesen oder die Sanierung des Inselbads an. „Insgesamt liegen hier noch Unsicherheiten für zukünftige Haushaltsplanungen“, heißt es dazu im schriftlichen Entwurf.
„Ein klassisches Reduzieren durch Streichen der Maßnahmen klappt nicht. Wir haben lange genug Investitionen nach hinten geschoben“, betonte Peter Jung im Stadtrat und blickte auch auf die nächsten Jahre. Gerade die Sanierungen von Mittelschule, Kindergärten, HeiligGeist-Spital oder Museum seien nicht abwendbar.
Insgesamt rechnet man für 2019 mit Erträgen von rund 83,26 Millionen Euro, das meiste davon sind Steuern und Abgaben (rund 58 Millionen Euro). Dem gegenüber stehen Aufwendungen von rund 86,5 Millionen Euro. Doch wie sieht es mit den Schulden aus? Im November wolle die Stadt eine Sondertilgung von rund drei Millionen Euro vornehmen, sagte der Kämmerer. Ende 2019 sollen sich die Verbindlichkeiten dann noch auf rund 24,3 Millionen Euro belaufen. Eine Nettoneuverschuldung ist jedoch nicht geplant. Also gehen die Investitionen zulasten der Liquidität. Aktuell verfügt die Stadt über eine Liquidität von rund 27 Millionen Euro, wie der Kämmerer erläuterte. Ende nächsten Jahres sollen es rund 17 Millionen Euro sein.
Der Haushaltsentwurf wurde vom Stadtrat ohne Nachfragen zur Kenntnis genommen.
Wie sieht es mit den Schulden aus?