Nun kommt Glasfaser doch
Anfang 2019 sollen in Utting die Arbeiten beginnen. Aber nicht alle können sich freuen
Utting Nachdem auch eine Terminverlängerung nicht die erforderliche Anzahl an interessierten Haushalten gebracht hatte, war das Projekt Glasfaserausbau in Utting erst einmal vom Tisch. Die Deutsche Glasfaser schloss den Servicepunkt in der Bahnhofstraße und zog sich zur Enttäuschung sicherlich vieler, die ein schnelles Internet benötigen, aus der Gemeinde zurück. Nun besteht wieder Grund zur Freude, denn die Deutsche Glasfaser hat ihre Strategie geändert. Statt auf einen Ausbau in Utting zu verzichten, hat sie nun ein verkleinertes Ausbaugebiet angekündigt.
Nicht mehr im Umgriff enthalten sind demnach alle Haushalte, die östlich der Bahnlinie in Utting liegen, auch der Südzipfel von Holzhausen wurde gestrichen. Neu hinzugekommen ist jedoch ein Gebiet am nördlichen Rand von Utting. Genauere Angaben dazu will die Deutsche Glasfaser auf Anfrage des Landsberger Tagblatts demnächst liefern. Mit dem Ausbau soll nach der Frostperiode 2019 begonnen werden. Ansprechpartner bei der Deutschen Glasfaser wird weiterhin Bernard Peterander sein.
Nach einer emotionalen Diskussion stimmte der Gemeinderat dem Ausbau der Breitbandversorgung mit dem geänderten Ausbaugebiet zu, drei Gemeinderäte waren dagegen. „Damit haben wir den Fuß in der Tür“, warb Bürgermeister Josef Lutzenberger für den Ausbau. „Wenn weitere Aufträge dazukommen, geht es eventuell auch in den anderen Gebieten weiter.“Karl Sauter (CSU) fand es „erschütternd“, dass zum Beispiel ein Gebiet am See diskriminierend ausgeklammert würde. Er könne es nicht hinnehmen, dass Gemeindebereiche unterversorgt bleiben. „Es hat nicht genügend Megabit, um dort arbeiten zu können, es sind höchstens 16 MB.“Florian Hansch (SPD) blies in dasselbe Horn. „Die Telekom hat keine Verteilerkästen am See errichtet. Die Situation wird sich nicht verbessern“, sagte er auf die Information Lutzenbergers, dass der Breitbandausbau durch die Telekom ab Ende Juni 2019 50 MB Leistung bringe.
Hansch bezeichnete die Aktionen der Deutschen Glasfaser als „Spielchen“. Sich zuerst zurückziehen und dann wieder Kunden anlocken, das stieß ihm sauer auf.
Den Glasfaserausbau abzulehnen, „nur weil wir jetzt schmollen“, sei jedoch für die Mehrheit der Uttinger nicht vertretbar, sagte dagegen Peter Noll (GAL). Patrick Schneider (GAL) erinnerte daran, dass das zuerst diskutierte Ausbaugebiet viel kleiner gewesen sei als das jetzt avisierte. „Mit diesem Ausbaugebiet bekommen drei Viertel der Uttinger das, was sie wollen“, so Schneider. Er hielt es zudem für richtig, dass ein privates Unternehmen entscheiden kann, ein Gebiet zu verkleinern.
Anstückeln sei einfacher, als den Ausbau jetzt abzulehnen, war die Devise von Bürgermeister Lutzenberger. Noll riet, der Deutschen Glasfaser noch einmal die örtlichen Gegebenheiten zu erklären. So mache es die Bahnunterführung einfacher, Glasfaser in den Seebereich zu verlegen und teilweise, so zum Beispiel im Gries, stehe Gemeindegrund zur Verfügung und die Deutsche Glasfaser spare sich dadurch aufwendige Verhandlungen.
Hansch und Sauter verlangten Nachverhandlungen. Lutzenberger bestätigte, dass er mit der Deutschen Glasfaser wegen der gestrichenen Gebiete im Gespräch sei. Trotz unzufriedener Stimmen kann der Glasfaserausbau nächstes Jahr beginnen. Die Deutsche Glasfaser will sich demnächst zur Ausbaustrategie in Utting äußern.