Nicht nur die Uniform sehen
Vielleicht kennen Sie das Gefühl auch: Sie begegnen der Polizei und obwohl Sie nichts verbrochen haben, beschleicht einen ein leicht seltsames (Schuld)Gefühl. Habe ich mich im Straßenverkehr gerade eben korrekt verhalten? Oder habe ich vielleicht doch einen Fehler begangen? Und genauso ist es mit dem subjektiven Sicherheitsgefühl. Jede Straftat, von der wir lesen oder hören, verpasst diesem Gefühl eine leichte Schramme. Als Polizeireporter bekommt man über die Jahre hinweg ein etwas dickeres Fell und weiß zum Beispiel, dass in der dunkleren Jahreszeit wieder mehr Einbrüche passieren oder dass sich an den Wochenenden mit trauriger Regelmäßigkeit Schlägereien im Nachtleben ereignen.
Man könnte bei diesen Vorfällen von Polizei- oder auch Reporteralltag sprechen. Aber man vergisst dabei schnell die Menschen, die hinter diesen Fällen stehen. Auf der einen Seite die Täter, auf der anderen Seite die Opfer. Und genauso schnell vergisst man als Bürger, dass in der Uniform ein ganz normaler Mensch steckt. In der Regel eine Person, die auch hier in der Region lebt und womöglich im Privatleben unser Nachbar oder sogar unser Freund/in ist. Menschen wie Sie und ich, die uns in ihrer Dienstzeit schützen oder im Notfall helfen, die aber auch hart durchgreifen müssen, um Recht und Ordnung zu wahren. Das vergessen viele Leute, wenn sie mit der Polizei zu tun haben.
Dabei sollte man sich aber bewusst sein, dass Polizisten in ihrem Beruf oft Kopf und Kragen für ihre Mitbürger riskieren. Man muss sich nur einmal den Fall des Waldläufers vor Augen halten. Die harmlose Kontrolle eines Autos im Wald endete in einer Schießerei und forderte ein Todesopfer. Dieser Fall ist Beispiel dafür, wie gefährlich der Job für Polizisten sein kann. Und deshalb ein Dankeschön an die Beamten für ihren Einsatz.