Statt Super kam Diesel aus der Zapfpistole
In Lengenfeld gab es eine Panne. Einige Fahrzeuge blieben stehen
Lengenfeld Am Wochenende war am Tankhof Lengenfeld einiges los. Wer dort am Freitagnachmittag oder Samstag Super tankte, dessen Auto machte wahrscheinlich kurze Zeit später Mucken oder blieb einfach stehen. Denn was dort aus der Zapfpistole floss, war nicht Benzin, sondern Diesel. Der Betreiber des Tankhofes, Markus Horn, bestätigt gegenüber unserer Zeitung, dass es zu einem „Vermischungsschaden“gekommen sei: Die anliefernde Firma habe das falsche Produkt in den falschen Tank gefüllt. „Es war wohl ein menschlicher Fehler.“Betroffen seien die Zapfsäulen für Superbenzin, Super Plus und Diesel seien nicht betroffen, Super E10 gibt es nicht in Lengenfeld.
Über die Menge Diesel könne er nichts sagen, so Markus Horn. Gemerkt habe man die ganze Sache am Samstagnachmittag, als die ersten Kunden gekommen seien, und berichteten, dass der Motor nicht mehr ziehe oder der Wagen gar nicht mehr anspringe. „Die Tankstelle wurde geschlossen, die Tanks geleert und gereinigt und seit Montag früh ist wieder geöffnet“, sagt Horn. Ihm ist wichtig, dass sich die geschädigten Autofahrer meldeten. „Alles wird bearbeitet, wir geben es an die Versicherung weiter.“Voraussetzung sei aber, dass mittels Tankbeleg oder auch über einen EC-Karten-Nachweis nachgewiesen werde, dass in der Zeit von Freitagmittag bis Samstagnachmittag Super am Tankhof Lengenfeld getankt worden war. Die Tankkartenkunden habe man schon entsprechend informiert und auch versucht, Autofahrer über Videoaufnahmen zu ermitteln. Die Sache verbreitet sich laut Horn auch über die Sozialen Medien. Er setzt darauf, dass der Zeitungsartikel weitere Autofahrer informiert.
Wie sich die falsche Betankung auswirkt, hängt von der Menge des falschen Kraftstoffs und auch anderen Faktoren ab. Ein Betroffener erläuterte, dass sein Wagen, ein älteres Modell, bereits warm gewesen sei, als er getankt habe, und dann auch weitergefahren sei. Als er dann wieder starten wollte, habe er sich zunächst nicht zünden lassen. Letztendlich habe er am Dienstag von seiner Werkstatt erfahren, dass es sich um den falschen Kraftstoff gehandelt habe. Der Tank sei ausgepumpt worden, die Leitungen gereinigt worden, aber auf der Rechnung stehe, dass Folgeschäden nicht ausgeschlossen seien. Christian Adler ist technischer Berater beim ADAC in München und erläutert, dass es auf das Mengenverhältnis ankomme. „80 Liter Super und ein Liter Diesel wirkt sich vermutlich kaum aus.“Die Einspritzanlage könne aber mit dem Dieselkraftstoff nichts anfangen und das Auto bleibe liegen oder lasse sich nicht mehr starten. Wenn der Motor warm sei, fahre das Auto vielleicht noch, komme aber ins Stottern. Fehlzündungen könnten den Katalysator beschädigen. In der Regel gehe ein Fahrzeug aber nicht kaputt, wenn Diesel statt Benzin getankt werde. Im umgekehrten Fall sei dies anders, denn Benzin sei nicht schmierfähig, sodass es zu größeren Schäden komme.
Wie viele Autos betroffen sind und wie hoch der Schaden ist, kann Markus Horn nicht sagen, alles werde der Versicherung vorgelegt. „Wir möchten uns entschuldigen, wir als Betreiber sind aber nicht schuld daran.“Der Tankhof habe einen Imageschaden, einen Schaden wegen des Superbenzins, das durch Diesel verunreinigt wurde, und den Ausfall am Sonntag sowie den Ärger.