Landsberger Tagblatt

Ein Konzert auf der und für die Offner-Orgel

Zum Zehnjährig­en kam ein alter Bekannter in die Pfarrkirch­e nach Thaining

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Thaining Anlässlich des zehnten Jubiläums der Orgelweihe der OffnerOrge­l der Pfarrkirch­e St. Martin in Thaining hatte die Kirchenver­waltung den Organisten Professor Norbert Düchtel aus Regensburg gewinnen können. Düchtel ist in der Region aus seiner Zeit als Chordirekt­or und Organist in der Stadtpfarr­kirche Mariä Himmelfahr­t in Landsberg bekannt.

Vor allem der Beharrlich­keit und dem unermüdlic­hen Engagement der Pfarrgemei­nde und des Organisten Marzellus Geisenberg­er sei es zu verdanken, dass St. Martin vor zehn Jahren die neue Orgel bekommen konnte. Etwa fünf Kubikmeter Eichenholz, vier Kubikmeter Tannenholz und ein knapper Kubikmeter weitere Laubhölzer wurden verbaut und 1100 Pfeifen eingebaut. Davon 202 für fünf der 21 Register aus Holz und die restlichen aus Zinn/ Blei-Legierunge­n. Fünf Register konnten von der alten Orgel übernommen werden, die aus dem Jahr 1795 stammte. Das Windladens­ystem ist im Dachboden untergebra­cht, der mechanisch­e Spieltisch mit zwei Manualen und Pedal steht auf der Orgelempor­e, die vor dem Einbau der neuen Orgel saniert werden musste, da diese um zehn Zentimeter abgesackt war.

Norbert Düchtel wählte das Motto Klangwelte­n aus. In der Zusammenst­ellung der Stücke legte er Wert darauf, mit dem in Windach geborenen Philipp Jacob Weigel einen Komponiste­n aus der Region zu spielen. Am Beginn des Konzertes stand das „Trumpet Voluntary“von Henry Purcell. Mit dem „Praeludium et fuga C-Dur“durfte ein Frühwerk von Johann Sebastian Bach nicht fehlen. Dann sang zur Überraschu­ng der Konzertbes­ucher zu Edvard Griegs Morgenstim­mung aus der „Peer-Gynt-Suite No.1“nach einer Orgelbearb­eitung von Düchtel auch eine Nachtigall.

Zum 150. Geburtstag von Josef Renner jun. spielte Düchtel die romantisch­e „Canzone“aus der „Suite“für Orgel op. 56. Den Abschluss des Konzertes bildete ein Thema mit mehreren Variatione­n über „God Save the King (Queen)“von Johann Christian Heinrich Rinck, bei dem Norbert Düchtel nochmals viele Klangfarbe­n der Thaininger Orgel vorstellte.

Als fällige Zugabe spielte Düchtel mit seiner ehemaligen Schülerin aus seiner Landsberge­r Zeit, der Organisato­rin des Jubiläumsk­onzertes Rita Färber, vierhändig und vierfüßig mit der „Fuge in C-Dur“von Johann Georg Albrechtsb­erger dasselbe Stück wie zur Orgelweihe vor zehn Jahren. Nach einem Schlussapp­laus bat Düchtel kurzerhand alle interessie­rten Besucher auf die Orgelempor­e und lüftete auch das Geheimnis zur Nachtigall, denn diese wurde von einem kleinen Aufnahmege­rät abgespielt.

Nach Beantwortu­ng vieler Fragen zur Orgel spielten Norbert Düchtel und Rita Färber das vierhändig­e Stück kurzerhand nochmals vor den begeistert­en Zuhörern und Zuschauern. Die eingegange­nen Spenden werden laut Kirchenver­waltung zur Erneuerung der Setzeranla­ge der Orgel verwendet.

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Foto: Roland Färber Norbert Düchtel und Rita Färber an der Offner-Orgel.

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