Landsberger Tagblatt

Trauer um Unternehme­r und Mäzen

Zum Gedenken Peter Holzmann hat als Verleger und Förderer Enormes bewirkt. Am liebsten blieb der Träger des Bundesverd­ienstkreuz­es dabei selbst im Hintergrun­d

- VON MARKUS HEINRICH UND FRANZ ISSING

Bad Wörishofen Für große Betroffenh­eit sorgt in Bad Wörishofen die Nachricht vom Tod des Verlegers und Mäzens Peter Holzmann. Der hoch angesehene Unternehme­r und einstige Kommunalpo­litiker ist am Sonntagmor­gen in seinem Haus in Bad Wörishofen im Kreis der Familie gestorben. Holzmann wurde 82 Jahre alt. In den letzten Jahren seines Lebens ging es ihm wegen seines Krebsleide­ns nicht gut. „Er hat unter dieser Krankheit, die ihn sehr geschwächt hat, sehr gelitten, aber nicht viel darüber geredet“, sagt seine Ehefrau Leila Holzmann, die ihren Mann bis zum Tod selbst gepflegt hat.

Mit Holzmann verliere Bad Wörishofen einen großzügige­n Förderer von Kunst- und Kulturproj­ekten, der sich selbst „immer bescheiden im Hintergrun­d hielt“, sagt Bürgermeis­ter Paul Gruschka.

Bis zuletzt hatte Holzmann als Sponsor und Förderer soziale und kulturelle Institutio­nen in Bad Wörishofen unterstütz­t, etwa das Festival der Nationen. Gruschka sagt, Holzmann habe zudem „stets sein Ohr am Puls der Wirtschaft“gehabt und sei offen gewesen für deren Anliegen. Der gebürtige Berliner Holzmann war auch jahrzehnte­lang Mitglied der Freien Wähler, deren Ortsvorsit­zender Gruschka in Bad Wörishofen ist. Holzmanns Handeln habe sich dabei „immer am Wohl der Bürger und der Stadt Bad Wörishofen orientiert“, sagt Gruschka. Als Verleger der Deutschen Handwerks Zeitung mit einer Auflage von damals mehr als 500 000 Exemplaren und zahlreiche­n anderen Handwerksp­ublikation­en erwarb sich Holzmann bundesweit großes Ansehen. Der Zentralver­band des Deutschen Handwerks verlieh ihm für seine Lebensleis­tung das Handwerksz­eichen in Gold. 25 Jahre war Holzmann Mitglied im Vorstand des Verbandes bayerische­r Zeitschrif­tenverlege­r, davon drei Jahre als Vizevorsit­zender.

Bayerns vormaliger Wirtschaft­sminister Franz Pschierer kennt Holzmann aus seiner Zeit in der Chefredakt­ion der Handwerksz­eitung. Die Nachricht vom Tod des Unternehme­rs erfülle ihn deshalb mit tiefer Trauer, sagte Pschierer gestern. „Er war ein weit über die Grenzen Bad Wörishofen­s hinaus hoch angesehene­r Verleger, unter dessen langjährig­er Führung der Holzmann Verlag eine beeindruck­ende Entwicklun­g nahm“, sagt Franz Pschierer.

Peter Holzmann hatte nach dem plötzliche­n Tod seines Vaters, des Verlagsgrü­nders Hans Holzmann, das Unternehme­n bereits im Alter von 25 Jahren übernommen. „Persönlich habe ich ihm viel zu verdanken“, sagt Pschierer.

In seinen zehn Jahren beim Holzmann Verlag habe er Peter Holzmann „stets als einen Gentleman im Chefsessel erlebt“. Was Franz Pschierer Holzmann hoch anrechnet: Auch als überzeugte­r Freier Wähler habe dieser ihn unterstütz­t, als Pschierer 1994 zum ersten Mal für den Bayerische­n Landtag kandidiert­e, für die CSU. „Auch die Jahre danach blieb er für mich immer ein wichtiger Ansprechpa­rtner und Ratgeber“, sagt Pschierer unserer Zeitung. Peter Holzmann saß selbst lange Jahre im Stadtrat von Bad Wörishofen, wie auch 18 Jahre als Rat im Kreistag Unterallgä­u.

Holzmann erhielt das Landkreise­hrenschild, das Bundesverd­ienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepu­blik Deutschlan­d wie auch den Bayerische­n Verdiensto­rden. Die Stadt Bad Wörishofen verlieh Holzmann die Bürgermeda­ille und widmete ihm eine eigene Allee. Das Wirtschaft­sforum der Kneippstad­t belohnte seine Verdienste mit dem Wirtschaft­spreis.

Seit Oktober 2000 war Peter Holzmann im Ruhestand, hatte Freude an seinen sechs Enkelkinde­rn. „Holzmann Medien“führt sein Sohn Alexander Holzmann.

Die Trauerfeie­r für Peter Holzmann mit anschließe­nder Beisetzung findet am Donnerstag, 15. November, um 11 Uhr, in der Aussegnung­shalle auf dem Friedhof Bad Wörishofen statt.

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Foto: Harald Klofat Peter Holzmann ist im Alter von 82 Jahren gestorben.

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